Hier ist er. Der erste Blogeintrag nach über zwei Jahren. Obwohl es in den vergangenen Jahren viel bloggenswertes gab, hatte ich im Alltag nicht die Ruhe alles Erlebte strukturiert wegzubloggen. Daher die lange Pause. Nun muss ich mir die Zeit nehmen, da wir gerade dabei sind alles Erlebte der letzten Jahre nochmal locker zu toppen. Conny und ich werden eine Weltreise machen und wir werden hier im Blog über alles berichten.
Die große Tour startet am 05.10.2013 (siehe Countdown auf der linken Seite im Blog) und bis dahin werde ich mir die Mühe machen, unseren Weltreise-Planungsprozess ein wenig zu dokumentieren und wenn es los geht werden wir natürlich auch ausführlich berichten.
Alle Weltreise-Sachen findet Ihr auch unter http://unserekleineweltreise.wordpress.com
Der letzte komplette Tag in den USA! Und noch St. Patrick’s Day! Kann man sich einen besseren Abschluss des Urlaubs wünschen? Ich glaube nicht! Also erstmal die drei Stunden Zeitverschiebung verdauen und dann los in Richtung St. Patrick’s Parade. Conny ist natürlich auch entsprechend grün gekleidet. Ich nicht.
Wir beschließen, die St. Patrick’s Parade, die die 5th Avenue entlang verläuft, von der Ecke des Central Parks aus zu verfolgen und bekommen auch prompt Merchandise eines Radiosenders in die Hand gedrückt. sollte wohl eigentlich ein Fächer sein, ist aber eher ein witziges Schild. “Kiss me NOW I’m Irish!”
Entsprechend gut ausgestattet sehen wir also Blasmusikkapellen und Dudelsäcke abwechselnd an uns vorbeiziehen. Ich persönlich hatte ja riesige Luftballons erwartet, wie bei der Thanksgiving-Parade, die gabs aber nicht. Besonders krass waren manche Leute um uns rum, die völlig eskaliert sind, als z.B. New Yorker Polizei oder New Yorker Feuerwehr an uns vorbeigezogen sind. Absolute Extase.
Verkleidungen gab es auch sehr coole, so ziemlich jeder in der Nähe der 5th Avenue hatte irgendetwas grünes an, außer mir natürlich. Die absoluten Highlights waren ein grün/weißer Papst und der Typ direkt neben uns, der einen kleinen Kobold an einer kleinen Angel auf seinem Rücken trug. Cool. Die meisten hatten aber einfach grüne Klamotten an, viele Shirts gab es auch vorher schon überall zu Kaufen, besonders cool auch “Who’s your Paddy?”
Nach etwa 2 Stunden wurde es uns zugegebenermaßen etwas langweilig und so begaben wir uns zunächst in den Central Park um dem Treiben ein wenig aus der Entfernung zuzusehen und anschließend die 5th Avenue in Richtung Downtown entlangzuwandern. Dort passierten wir zunächst mal richtig gut betrunkene Leute und kamen schließlich an einen Punkt, wo wir grandiose Sicht aus der ersten Reihe hatten. Also erstmal ein bisschen genauer hingeguckt.
Es blieb dabei: Dudelsäcke und Blaskapellen wechselten sich ab und irgendwann wurde es ein wenig langweilig. Sehr cool war aber auch der Typ, der hier neben Conny stand. Lange Haare, langer Bart und völlig auf Dudelsäcke fixiert. Jedes mal, wenn eine Dudelsackgruppe uns passierte rastete er aus: “LOOOAAAAD EM UUUUUP!!!! WOOOOOHOOOOO! YEEEEEAAAHHHH”. Bei uns würden Dudelsäcke nur lahmes Klatschen ernten. Naja. Wir entfernten uns ein wenig von der Parade und beschlossen erstmal irgendwo was trinken zu gehen. Antialkoholisch. Ich bin ja normal ein großer Freund von alkoholischen Getränken, aber um 12 Uhr Mittags oder früher kann ich das einfach noch nicht. Die Kollegen von der Parade schienen damit keine Probleme zu haben. Wir also erstmal in den nächsten Mäcces, wir waren inzwischen auch auf der Höhe des Times Square, da gibt es ja eh genug Mc Donald’s Restaurants.
Wo wir einmal in Ruhe saßen und ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk genossen, haben wir auch gleich überlegt, was wir jetzt machen wollen und ganz groß auf unserer Liste, speziell aber bei Conny, stand noch: SHOPPEN! Also wo shopped man besser als auf der Fashion Avenue? Keine Ahnung! Also erstmal dahin! Shopping Avenue ist übrigens nur der Alternativname der 7th Avenue. Auf dem Weg dorthin haben wir schonmal halt im ersten “Conway’s”-Laden gemacht, der war aber nicht so grandios, der zweite und dritte waren besser, die waren dann auch fast an der 7th Avenue, lassen wir mal gelten. Conway’s scheinen in New York wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Conny war begeistert. Für mich gab es da nicht so viel und wenn dann doch etwas zu teuer um es mal einfach so mitzunehmen, da bin ich ja dann schon kritisch.
Wir sind danach noch zu JCPennys, ein Laden der auch im TV Werbung gemacht hatte, schien irgendwie eine Mischung aus H&M und der Kaufhof-Modeabteilung zu sein. Nicht ganz so edel. Hier habe ich auf jeden Fall ein paar coole Shirts gefunden, die ich mitgenommen habe und auch eine schicke Levi’s Jeans für 40$. Grandios! Conny hat sich auch noch eine Jeans gegönnt, Kostenpunkt umgerechnet 10€.
Inzwischen hatten wir auch ordentlich Hunger, wir hatten uns bislang den Rest des Tages nur mit einer geteilten Pretzel begnügt, da wir immer noch satt vom Vortag waren. Eigentlich wollten wir heute auch White Castle testen, ein legedärer Burgerschuppen. Aber wir waren am Vortag dermaßen begeistert vom Shake Shack, dass wir beide ernsthaft beschlossen haben, nochmal hinzugehen. Diesmal aber zum Madison Square Park, das ist da wo das Flatiron-Building ist. Man, man, man, Woscht… Was hast du uns da angetan, wir sind beide süchtig nach dem Zeugs.
Da war er auch, der Shake Shack. Wir hatten auch schon ordentlich Hunger, man steigert sich ja dann auch in die Vorfreude hinein. Doch, oh weh, die Schlange vor dem Shake Shack ging durch den halben Park. Uff. Das wollten wir uns nun echt nicht antun, ich hätte die Wartezeit mal locker auf ne Stunde geschätzt. Vielleicht sieht man die Schlange auf dem Bild ja ein wenig, sie geht rechts von dem Laden weg.
Mhh was machen wir nun, um unseren unstillbaren Burger-Hunger zu stillen? Klare Sache… Wir gehen zum nächsten Shake Shack an der Upper West Side, da wo wir gestern schon waren. Inzwischen gibt es vier Stück davon in Manhattan und es wird Zeit, dass in Frankfurt einer auf macht. Nom Nom Nom.
Naja was soll ich sagen? Das war zum zweiten Mal in Folge der beste Burger, den ich je gegessen habe. Unglaublich grandios! Uneingeschränkt empfehlenswert und unheimlich gierig von uns verschlungen… Es folgte ein letztes mal das entspannte Beobachten des regen Treibens rund um das American Museum of Natural History und wieder der Heimweg über 20 Blocks zum Hotel. Ein letztes mal einschlafen in New York, das ist aber garnicht schlimm, so richtig grandios schläft man in dem Bett eh nicht. Morgen gehts nach Hause, so langsam auch mit ein bisschen Heimweh.
Der Wecker klingelt um 3:10. Eigentlich ein Unding, so früh aufzustehen, aber wir wollen ja nicht noch einen Flug verpassen. Also aus dem Bett gequält, geschlafen haben wir aufgrund ständig kommen und gehenden Gästen und einer Lampe mit Flutlichtstrahlung direkt vor unserer Tür eh nicht richtig gut. Praktischerweise fährt durchgehend in der Nacht ein Shuttle vom Hotel direkt zum Flughafen, und wir wollen auf jeden Fall früh genug da sein. Noch halb träumend bringt uns der freundlche Fahrer direkt bis zu den Schaltern der Fluggesellschaft.
Wir schnappen uns unsere Koffer und ckecken erstmal am self-check-in-Automaten ein, vorher kann man nämlich nicht sein Gepäck aufgeben, wie uns der unfreundliche, muffelige Mitarbeiter der Fluglinie erklärt, der die ganze Zeit damit beschäftigt zu sein scheint, Leute anzuraunzen und Absperrbänder samt Metallhalter durch die Gegend zu schlüren und neuzuordnen. Am Automaten sucht uns der Shuttlefahrer nochmal auf und fragt, ob alles in Ordnung sei und wir alles an Gepäck bei uns hätten. Mit freundlichem Nicken und Yes, Yes- Sagen lassen wir ihn dann ziehen, anstatt mal unser Gepäck nachzuzählen. So fällt uns erst nach der Gepäckaufgabe und längst nachdem der Fahrer wieder weg ist auf, dass wir unsere Kamera nicht dabei habe. MIST! Deltaflüge und Kameras scheinen uns kein Glück zu bringen in diesem Urlaub. Also erstmal ausgiebig geflucht und dann das Hotel angerufen. Die schicken uns den netten Fahrer samt Kamera auch mit dem 5-Uhr-Shuttle vorbei, auf das wir dann ungeduldig warten. Immerhin haben wir unser Gepäck schon weg und die Boarding Pässe bereits in der Hand, so dass wir endlich mit Kamera durch den Sicherheitscheck können. Der dauert dann angenehmerweise auch nur gefühlte zwei Minuten und wir können noch ein kleines Frühstück kaufen; nachdem wir ja auf dem Hinflug schon den spartanischen Service von Delta genießen durften, sind wir auf Selbstversorgung umgestiegen.
Der Flug dauert übrigens eine Stunde weniger als auf dem Hinflug, vielleicht weil wir entgegen der Erddrehung fliegen. Während ich den Großteil des Fluges vor mich hinschlafe, bemerkt Marcus, dass wir über Frankfort fliegen. In Kentucky. Sollte sich mal als Partnerstadt der deutschen Version bewerben. Als Snack hatten wir übrigens Pretzels, und nein, sie fallen mir nicht in Tüten aus der Nase.
Gegen halb drei Ortszeit landen wir dann ausgesprochen sanft in JFK, sammeln unser Gepäck ein und machen uns auf die gefühlte Weltreise zu unserem Hotel, dem Broadway Hotel und Hostel, welches sich lediglich 5 Straßen unterhalb unserer ersten Unterkunft befindet, also ebenfalls upper westside. Die Fahrt mit Airtrain und Subway dauert dann auch gut eineinhalb Stunden. Seufz.
Dafür ist das Zimmer schön, trotz Klo und Dusche auf dem Gang und bietet einen netten Ausblick auf den Broadway. Unsere Zimmernachbarn entpuppen sich dann auch, welch Zufall, als deutsche Mädelsgruppe. Als hätten wir im Laufe des Urlaubs nicht auch sonst massenhaft Deutsche getroffen.
Kurz ausgeruht, begeben wir uns dann auf die Suche nach einem Abendessen. Hierbei befolgen wir einen Tipp, geradezu eine Bitte von Woscht, dem an dieser Stelle schonmal gedankt sei. Es geht zum Burgerschuppen “Shake Shack”. Dieser bietet superfrisch zubereitetes Fastfood an und ist leicht Öko bzw alternativ angehaucht (frischgepresste Limonade, Ököstrom, Nachtisch, mit dem man das Kinderprogramm des Natural Museum of History unterstützt etc). Die gewählte Filiale befindet sich dann auch direkt hinter dem erwähnten Museum, welches praktischerweise fußläufig (20 Blocks) erreichbar ist. Es gibt aber auch Filialen im Theather District und am Madison Square Garden, sowie beim Metropolitan Museum.
Der Laden ist sehr gut gefüllt, doch die Bestellung geht relativ fix: ein Double Shake Shack Burger mit Cheesefries für Marcus und einen Cheeseburger mit normalen Fries für mich, sowie eine Limonade für uns beide. Ein wenig müssen wir auf das Essen dann warten, wobei wir das rege Treiben in der gut einsehbaren Küche beobachten können. Schonmal ein gutes Zeichen, wenn man direkt in die Küche gucken kann.
Links unten übrigens die Übersicht über die Speisekarte, namnamnam. Gegessen wird dann auf einer Parkbank vor dem Museum, wo wir das abendliche Leben auf der Straße beobachten. Die Burger sind übrigens der HAMMER! Mit richtigem Salat (also nicht Eisbergschnipsel), frischer Tomate und richtig saftigem Hack. Da esse sogar ich GERNE Rind. Auch die Fries sind köstlich. Wir sind begeistert.
Satt und zufrieden machen wir uns auf den Heimweg, der sich perfekt als Verdauungsspaziergang anbietet. Unterwegs kommen wir an einem Buchladen vorbei, in dem wir noch ein bisschen Stöbern. Bei dem Bild von mir kommt mir als Titel auch nur ein Wort in den Sinn: “Ui”. Und auch wenn es so aussieht, ich musste nicht auf Toilette .
Relativ kaputt kommen wir wieder im Hotel an, schauen noch ein bisschen fern zur Zerstreuung und schlafen dann schnell ein. Sind immerhin schon seit drei Uhr auf den Beinen.
Wir wachen im sonnig warmen Santa Barbara im Motel 6 auf. Eigentlich hätte man hier auch einen kompletten Urlaub verbringen können, so nah am Strand wirkt Santa Barbara wie ein kleines, verträumtes Urlaubskaff, obwohl es sogar relativ groß ist. Also nochmal richtig entspannend nach den doch relativ hektischen Roadtrip-Tagen.
Wie bereits erwähnt waren wir ja auf das schlimmste vorbereitet, was unser Zimmer betrifft, wurden aber freudig überrascht. Besonders cool dabei: Die Tür zum Bad, die nämlich aussah wie ein Wandschrank.
Und hier hat er direkt mal noch mehr Werbung, nochmal ein Bild des gesamten Zimmers, klein aber fein, sowie ein Bild des Logos des Motels. Wir haben im Laufe des Urlaubs in deutlich schlechteren Zimmern übernachtet, z.B. im Botel in Amsterdam, das war schon ganz schön siffig.
Nach dem Auschecken haben wir uns erstmal direkt an den Strand gesetzt, immerhin haben wir noch 2-3 Stunden Fahrt nach Los Angeles und an diesem Tag auch nicht mehr wirklich viel zu tun. Was macht man also am Besten? Postkarten schreiben!
Einige Postkarten hatten wir schon in New York geschrieben, weitere Postkarten in San Francisco gekauft, jetzt haben wir sie noch mit Inhalt gefüllt. Das die New York-Karten noch nicht versendet sind, muss ja keiner wissen . Sie kommen bestimmt eh nach uns an.
Nach dem Postkartenschreiben haben wir dann noch die Zeit in der Sonne genossen, es waren schon morgens deutlich über 20°C. Wir hatten auch ein bisschen Angst, dass wir am Folgetag in New York wieder das gleiche fiese, kalte, regnerische Wetter haben würden, welches wir am Abreisetag hatten. Also nochmal soviel Sonne tanken wie es geht. Eis oder Getränke gab es am Strand leider nicht, zumindest nicht da wo wir waren, dafür aber ein Grill-Restaurant, aber da hatten wir morgens noch keinen Bock drauf.
Gegen Mittag haben wir uns dann on the Road begeben. Aber nicht, ohne nochmal kurz zu Trader Joe’s zu fahren, Conny wollte da nochmal shoppen gehen, sie war ja total begeistert von dem Laden. Und da wir bei inzwischen über 30°C kein Eis am Strand gefunden haben, haben wir uns das bei Trader Joe’s gekauft, für unterwegs.
Nächster Stopp: Malibu! Unser Weg führte uns zunächst weiter über den Highway 101, den wir ja am Vortag schon befahren haben. Zwischendurch fanden wir auch wieder den Highway 1, der mit der noch schöneren Route am Meer entlang. Dieser führte uns nach diversen Meilen grandiosen Küstenlandschaften nach Malibu. Malibu ist vor Allem berühmt durch diverse Promis die dort am Strand direkt ihre Villen haben.
So richtig viel kann man von den Häusern nicht sehen, muss aber auch nicht sein, die schönen und reichen wollen ja auch mal ihre Ruhe haben. Malibu ist aber auch berühmt durch die Fernsehserie “Baywatch”, in der David Hasselhoff stets grandios gebräunt von den Lifeguard-Türmchen in Richtung Pazifik sprintete, gefogt von einer Armee von ebenso braungebrannten Schönheiten mit Modelmaßen. Grandiose Serie. Naja die Lifeguardtürme haben wir auch gesehen. Hasselhoff oder Bikini-Schönheiten aber nicht.
Stattdessen ging es weiter auf dem Highway, der auch weiterhin am Meer entlang führt. Als Wegzehrung gab es nur ein paar Cookies von Trader Joe’s. Die waren zwar relativ groß, aber so eine richtige Mahlzeit war es nicht, auf die mussten wir erstmal noch bis Abends warten. Auf dem Weg sahen wir aber auch diverse Surfer an den Stränden, die ihr Glück mit den armseligen Wellen am heutigen Tag versuchten. Dabei fiel auf, dass die meisten Surfer, die wir so gesehen haben, definitiv zur Generation 40+ zu zählen sind. Interessant. Man ordnet unter dem Titel “Surfer” doch normalerweise den sunnyboy-artigen Mittzwanziger.
Nach so viel freier Straße und so vielen schönen Aussichten mussten wir uns dann noch eine ganze Weile durch überfüllte Highways in Los Angeles quälen, bevor wir uns unserer letzten Bleibe in California näherten. Der Verkehr in L.A. geht mal garnicht. Immerhin konnten wir die Carpool-Lane nutzen, eine Spur auf den 16-Spurigen Highway, die man nur nutzen darf, wenn mindestens zwei Personen im Fahrzeug sind. Eine Bedingung, die 90% der Fahrzeuge nicht erfüllen. Sehr krass.
In unserem Hotel, wieder vom Typ “Travelodge”, wie schon in San Francisco, haben wir kurz eingecheckt und dann das ganze Auto erstmal geleert. Koffer, Rucksäcke, Kassenbons, Bonbons, Strohhut oder Jacken mussten wir erstmal wieder zusammensuchen und haben dann alles erstmal in unser Zimmer geschmissen, gepackt wird später. Unser Hotel ist nicht nur wenige Meter zum Flughafen, sondern auch nur wenige Meter zur Autovermietung Alamo, also nur kurz tanken und dann das Auto direkt mal zu Alamo. Der Typ, der unseren Dodge zurückgenommen hat, lobte kurz die über 2300 Meilen, die wir gefahren sind und unterhielt uns dann mit seinen Deutschkenntnissen, bevor er uns mit einer kleinen Quittung entließ. Unkompliziert. Schnell zurück ins Hotel, denn auf dem Weg zu unserem Zimmer haben wir ein cooles feature des Etablissements gesehen: Einen Pool!
Den haben wir dann auch erstmal getestet und uns ein wenig abgekühlt und dann auf der Liege ein wenig gechillt, solange bis die Sonne weg war. Das war dank der Zeitverschiebung vor wenigen Tagen nicht ganz so früh. Das war ein grandioser Abschluss unseres Roadtrips und wir werden beide vor Allem das Wetter in Kalifornien vermissen. Seufz.
Jetzt bleibt uns nur noch, unseren Hunger zu stillen, wieder haben wir den ganzen Tag nicht wirklich gescheit gegessen. Sonderlich viele Alternativen haben wir auch leider nicht von der Travellodge aus, immerhin sind wir unser Auto schon los. Direkt neben dem Hotel ist ein “Denny’s” Restaurant, also sind wir halt dahin.
War auch deutlich besser als in Bakersfield, wo wir schonmal in einem Denny’s waren. Bei mir gab es nen Chickenburger dieses mal und Conny gönnte sich den lang-ersehnten Salat. Nom nom nom. Nach dem Essen ging es dann früh ins Bett, unser Flug morgen geht um 6:30 Uhr morgens und wir wollen ja nicht noch einen verpassen.
Bye bye, San Francisco! Nach 2 Übernachtungen, müssen wir wieder weg aus dieser grandiosen Stadt, aber nicht ohne noch Souvenirs geshopped zu haben. Also sind wir nach dem Auschecken aus der Travelodge morgens direkt nochmal zur Fisherman’s Wharf gefahren, denn da shopped man am Besten. Das Parken gestaltete sich dort ein wenig schwierig, da der Parkautomat im Parkhaus nicht funktionierte. Wir haben stattdessen mal eine kleine Nachricht hinter die Windschutzscheibe gelegt, eine Garantie gegen das Abschleppen war das aber nicht, aber was will man machen. Wir ließen das Auto auf jeden Fall erstmal so stehen und machten uns mit ein wenig Angst um das Auto auf, über den Pier 39 zu schlendern und an dessen Ende auch ein paar Seelöwen zu beobachten. Ebenfalls dort haben wir unsere Souvenirs gekauft und sind dann zurück zum Dodge geeilt, damit er nicht abgeschleppt wird. Völlig umsonst gesorgt, vor dem nicht funktionierenden Fahrkartenautomaten war eine lange Schlange und so fuhren wir dann einfach unserer Wege. Richtung Highway 101 in Richtung Santa Barbara.
Eigentlich wollten wir den Highway 1 fahren, die scenic route entlang der Meeresküste, aber so richtig gefunden haben wir die Auffahrt nicht, dafür aber Half Moon Bay und Fashion Island Boulevard. Fand ich witzig.
Also erstmal eine Weile die 101 entlang gefahren, so weit uns der Sprit brachte, der war nämlich morgens nur noch zum 1/4 voll. An einem der letzten Tankstops unseres Roadtrips haben wir den Wagen dann auch ein wenig gestaubsaugt. Das war dringend nötig, denn der Yosemite Nationalpark hat Spuren hinterlassen. Schlammige Spuren. Und um ihn hinterher möglichst unkompliziert wieder abzugeben haben wir wenigstens die gröbsten Spuren mal beseitigt.
Weiter gings danach, immernoch auf der 101, vorbei an Monterey, Cupertino, Palo Alto oder was sonst noch so im Silicon Valley liegt. Abgefahren sind wir allerdings nicht, ich hatte vorher mal gegoogelt und herausgefunden, dass die Firmen im Silicon Valley keine Führungen anbieten und nur in den seltensten Fällen sowas wie einen Fanshop haben. Und nur um den Googleplex mal zu sehen, machen wir den Umweg natürlich nicht. Die Etappe ist lang genug, immerhin 500km.
Naja während wir so vor uns hin fahren, kann ich wenigstens mal ein paar Straßenschilder fotografieren, Conny fährt ja Das wichtigste natürlich das Schild des Highway 101, bekannt mindestens aus dem California-Song von wegen “… Driving down the 101…. Califoooorniaaaa, Califooooorniaaaaa… Here we coooooooommmeee”. Naja und so weiter. Das haben wir auch ungefährt 90% der Zeit gesummt. Ich zumindest.
Witzig fand ich dann noch die Schilder vom Typ “Adopt-A-Highway”. Einzelne Firmen können sich anscheinend einen Abschnitt des Highways “adoptieren” und werden dann vermutlich für dessen Instandhaltung mit aufkommen müssen oder so. Muss ich nochmal recherchieren. Als Gegenleistung gibts dann einen schönen Highway und ein Schild an dessen Rand.
Essenstechnisch sieht es heute recht mau bei uns aus. Wir haben zwar morgens je ein Muffin vom Fisherman’s Wharf gegessen, aber bis Abends hält der auch nicht vor. Da mussten wir mal schauen, was das Auto oder die Rucksäcke noch so hergeben. Zu finden war ein alter, fieser Babybel mit Cheddar-geschmack… Mhhh. War dann auch garnicht mehr so lecker, lag aber auch schon einige Tage im warmen Auto. Bähhh. Nachspühlen lieber mal mit Wasser, das Mountain Dew im Rucksack sieht auch nicht mehr so vertrauenserweckend aus. Die Vorräte neigen sich also auch dem Ende.
Bei 500km kann natürlich nicht einer von uns beiden durchfahren, dafür sind wir ja extra alle Beide als Fahrer des Wagens gemeldet, so können wir hin und wieder mal wechseln. Meistens machen wir das beim Tanken, manchmal bieten sich aber auch schöne Aussichtspunkte (Vista Points) an denen man kurz anhalten kann. Einen solchen haben wir dann auch für den letzten Fahrerwechsel an diesem Tag genutzt und man sieht auf dem Foto auch erstmal prompt meine Wampe beim Recken und Strecken. Mpf. Dafür haben wir aber auch noch ein weiteres fieses Pornobrillen-Foto gemacht, mit dem Pazifik in den Brillengläsern.
Die letzten Kilometer gingen wie im Flug und gegen Abend waren wir in Santa Barbara an unserer Bleibe. Wir nächtigen im Motel 6, einer der günstigsten Motelketten in den USA. Entsprechend niedrig waren unsere Erwartungen, aber das Zimmer war schon in Ordnung, auch nicht so klein, dass man sich nicht bewegen könnte und das Motel hatte sogar einen kleinen Pool, den wir allerdings nicht benutzt haben. Stattdessen gingen wir erstmal auf Futtersuche… Von einem Muffin und verschimmeltem Babybel lebt es sich nämlich auf Dauer nicht so gut. Fündig wurden wir direkt neben dem Motel bei “Trader Joe’s”. Trader Joe’s ist ein sehr chilliger Supermarkt, leicht öko-angehaucht und surfer-style, sehr cool eigentlich. Dort kaufen wir uns Salat, Wrap, Baguette, Käse, Würstchen und eine Flasche kalifornischen Rotwein zum Abendlichen Picknick.
Es hat geschmeckt, wie man sieht. Genießen konnten wir nicht: Einen halben Wrap, der fiel mir nämlcih direkt in den Sand, was von den umliegenden Möwen interessiert betrachtet wurde, sowie die Flasche Rotwein, da man in Kalifornien in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken darf. Grml. Dafür konnten wir einige schöne Panoramen genießen.
Und den Rotwein haben wir uns auch noch gegönnt, allerdings dann im Hotelzimmer, da darf man das nämlich. War auch garnicht mal so schlecht, auch wenn es die Trader Joe’s-Hausmarke war. Die Flasche haben wir selbstredend auch noch leer gemacht.
Kurz vorm all-abendlichen ins-Bett-fallen haben wir dann noch den Süßigkeitenautomaten überfallen und M&Ms und eine Pepsi gezogen. Dann war feierabend. So ein Tag auf der Straße schlaucht auch mehr als man so denkt.
Verdammt! Verschlafen! Irgendwie aber auch nicht. Es war Zeitumstellung in San Francisco und als wir aufwachten war es bereits eine Stunde später als geplant. Ohne Frühstück geht es direkt los, um San Francisco zu erkunden. Bereits am Vortag haben wir uns trotz einiger Dummheit ja erfolgreich ein Ticket für den typischen Touristen-Bus gesichert, den wollen wir heute natürlich ausführlichst nutzen. Kleiner Nachteil dabei: Das Wetter spielt leider nicht so mit. Am Vortag war noch strahlender Sonnenschein, heute ist es bewölkt und es schauert hin und wieder. Aber wir wollen uns nicht beschweren, immerhin hatten wir bislang absolutes Glück mit dem Wetter gehabt.
Etwas unpraktisch dabei war, dass wir einen oben offenen Bus besteigen mussten, so flogen unsere Frisuren gehörig durcheinander und Conny verlor sogar ihr Haargummi, woraufhin sie erstmal ihren Schal zur Vermummung nutzte. Erster Halt unserer Tour durch den Regen: Golden Gate Bridge und Sausalito.
Erster und auch wichtigster Stopp auf der Tour: Der Aussichtspunkt auf die Golden Gate Bridge und Downtown San Francisco. Da sind wir natürlich Fototechnisch direkt mal eskaliert. Eigentlich auch schon auf dem Weg dorthin im Bus.
Bei Sonnenschein wären die Bilder sicherlich besser, aber das Wetter ist typischer für San Francisco für diese Jahreszeit. Obwohl man Kalifornien immer mit Sonne und Palmen verbindet, hat San Francisco ein deutlich kühleres Klima. Die GoldenGate Bridge konnte man trotzdem sehen und auch die Innenstadt von San Francisco.
Und auch die Gefängnisinsel Aklatraz konnte man von unserem Aussichtspunkt sehr gut erkennen. Man konnte auch eine Tour dahin machen, aber da wir nichtmal 2 Tage in San Francisco sind, haben wir mal drauf verzichtet. Schade eigentlich, zumal ich den film “The Rock” mehrmals gesehen habe. Wäre sicherlich cool gewesen. Vielleicht nächstes mal.
Hier haben wir nochmal ein Bild von der frierenden Conny im Tourbus. Dieser fuhr über Sausalito dann zurück nach San Francisco, wo wir in den nächsten Bus stiegen, den für die “Downtown Tour”. Hier haben wir dann Gott sei Dank auch Regenponchos von der Tourbusfirma bekommen, ansonsten wäre es auf dem oberen Deck des Busses noch unangenehmer geworden. Unten wollten wir auch nicht sitzen, da sieht man ja nichts.
Ich glaube das Einzige, was ich fotografiert habe war City Hall, für den Rest war ich entweder nicht schnell genug oder fand es nicht sehenswert. Das Rathaus haben wir schon auf der Nighttour am Vortag gesehen, bekamen jetzt aber noch zusätzliche Infos. Es ist zum Beispiel bereits das 6. Rathaus, alle anderen sind irgendwie zerstört worden, die meisten durch Feuer. Es ist auch ein bisschen höher als das Capitol in Washington D.C. und hat die breitere Kuppel worauf die Leute in San Francisco wohl relativ stolz sind. Schön ist es ja.
Erster richtiger Aussteige-Stopp für uns heute war Union Square. Da sind wir gestern zwar schon vorbeigefahren, aber so richtig umgeguckt haben wir uns da noch nicht ,das wollten wir jetzt erstmal machen.
Rund um den Union Square sind künstlerisch bemalte Herzen, vor dem wir uns natürlich auch erstmal ablichten mussten. Generell werden rund um die Stadt Kunstwerke aufgestellt, die von einer tax finanziert werden, die jeder Hotelgast in San Francisco zahlt. Einer der Reiseführer hat sich auch explizit bei uns dafür bedankt. Generell hat man in San Francisco den Eindruck, dass die Stadt relativ viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild legt. Die Stadt ist einfach total hübsch anzusehen
Ebenfalls am Union Square befindet sich die San Francisco-Filiale von Macy’s, wo wir dann auch mal durchgeshopped sind. Leider ist das nur der Frauen-Teil. Der Männer-Teil ist in einem anderen Gebäude. Conny hat auch was gefunden und spontan von der Verkäuferin noch einen Sonderrabatt bekommen. Cool. Vor Macy’s gab es an einem fiesen Hotdogstand noch kurz einen Hotdog für mich und eine Pretzel für Conny, das muss erstmal reichen, heute Abend wollen wir gescheit essen gehen.
Wir warten essend unter dem Macy’s-Vordach noch auf die nächste Regenpause und ziehen dann weiter in einen Bookstore der gerade Schlussverkauf hat. Conny hat sich dann ein Charles Dickens-Buch gegönnt und mir ist vor dem Store ein cooles Foto eines typischen San Francisco-Straßenzugs gelungen.
Nach der Shoppping-Pause ging es dann in den nächsten Bus, der uns in den Viktorianischen Teil der Stadt und in den Golden Gate Park bringt. Ich glaube dieses Mal saßen wir sogar unten. Der ganze Teil der Stadt hat ein ganz anderes Flair als der Rest. Ein bisschen Hippie-Flair aus meiner Sicht. Zumindest viele kleine Shops die den Hippie-Flair forcieren oder zumindest den Touristen vorgaukeln. Der Golden Gate Park an sich (größer als der Central Park) hat besonders Conny total gefallen und auch die dort befindliche California Academy of Science müssen wir bei unserem nächsten Besuch mal besuchen.
Auf dem Weg kamen wir auch an den “Seven Sisters” aka. “Painted Ladies” vorbei, die sich am Alamo Square befinden. Es handelt sich hierbei um 7 viktorianische Häuschen in unterschiedlichen Farben. Das bekannteste Haus ist sicherlich das gelbe, welches im Vorspann der Serie “Full House” vorkommt. Ich glaube die Show hieß bei uns “Wer ist hier der Boss?”. Direkt dahinter erhebt sich übrigens Downtown San Francisco, ein sehr cooler Ausblick also.
Unser nächster Stopp war Chinatown. Von dort wollten wir ein wenig laufen und dann mit dem Tourbus zur Fishermans Wharf fahren. Chinatown ansich ist übrigens deutlich beeindruckender als in New York. Es ist chinesischer dekoriert und auch deutlich größer als das Pendant in New York, wo ich ja ein wenig enttäuscht war.
In Chinatown ansich kann man grandios bummeln und Shoppen. Neben viel Touristenkram und absolutem Schund gibt es aber auch tatsächlich viel chinesisches Zeugs. Conny hat zum Beispiel direkt mal ein Mitbringsel hier gefunden, was es ist verrate ich aber mal nicht, sonst ist die Überraschung futsch.
Weiter ging es in Richtung Little Italy, wo wir abends ja nochmal hin wollen zum Essen. Stattdessen sind wir mal in die Victoria Pastry, die uns auf der Tour vom Vortag empfohlen wurde. Hier haben wir uns irgend so ein Plunder-Kram gekauft und mal direkt die Pastry-Qualität getestet. Das Ding schmeckte mir ein wenig zu weihnachtlich, dadurch dass es auch sehr fruchtig war, Conny war aber begeistert.
Dann ging es weiter in Richtung Wharf. Wir hatten eigentlich vor, wieder auf den Tourbus aufzuspringen, der aber leider nicht kam. Uns blieb also nichts anderes übrig als zu laufen. Das war aber garnicht weiter schlimm, denn es war garnicht so weit und wir kamen an so tollen Läden wie dem “Burger Meister” vorbei. Hihihi.
Leider nahm der Regen stets zu während wir uns Fishermans Wharf näherten, so dass wir erstmal einen Zwischenhalt einlegen mussten und zwar zufällig genau vor dem Shop wo wir am Vortag noch unsere Hack-Tasche gekauft haben. ‘Entsprechend begeistert sehen wir auf dem Foto aus.
Eigentlich wollten wir hier den Regen aussitzen, da es aber immer später wurde, konnten wir diese Idee dann irgendwann knicken und schmissen uns in den Regen. Ziel war die CableCar-Station der Hyde-Linie, mit der wir zum CableCarMuseum fahren wollten. Doch bevor wir mit dem CableCar fahren durften, mussten wir uns etwa eine halbe Stunde im ströhmenden Regen die Beine in den Bauch stehen, denn das CableCar ist natürlich entsprechend beliebt in San Francisco.
Während wir dort gewartet haben, hatten wir noch das große Glück “Escape-Man” kennenzulernen. Ein Straßenkünstler, der mit großer Klappe und der Befreiung aus einer Zwangsjacke seinen Unterhalt verdient.
Völlig durchnässt, 10 Dollar Fahrtpreis ärmer, aber glücklich saßen wir schließlich im Cablecar und es ging Bergauf. Ausgestiegen sind wir dann nach viel Geratter und einer kurzweiligen Fahrt am Cablecarmuseum. Hier trat das ein, was wir bereits vermuteten: Es war bereits geschlossen. Durch die Fenster konnte man noch die Kabelrollen sehen, mehr war nicht mehr drin. Schade. Vom Museum aus war es nur ein Katzensprung nach Little Italy und da wollten wir ja eh essen. Inzwischen war es schon nach 19 Uhr.
Einen ausgiebigen Auswahlprozess später, saßen wir dann in einem gemütlichen Restaurant und haben gespeist. Es gab:
-Bruschetta für Beide
-Bucatini alla Carbonara für Conny
-Gnocchi alla Gorgonzola für mich
-Crème Brullé für Beide
Lecker war es schon, auch wenn der Koch glaube ich vergessen hat, die Crème Brullé zu erhitzen. Es war kalte Crème mit unkaramellisiertem Zucker. Naja. Teuer wars auch nicht wirklich. Als letzte Aufgabe des Tages blieb uns noch der Heimweg, unter Anderem durch den bekannten Zickzack-Teil der Lombard-Street, an dem sich auch unser Hotel befand.
Das Biest ist steiler als es aussieht und völlig fertig kamen wir im Hotel an. Wir haben noch kurz die Unterkunft für den nächsten Tag gebucht und sind dann, wie fast jeden Tag, völlig entkräftet ins Bett gefallen.
Ein wenig gerädert, dafür aber Bär-Frei wachen wir morgens in unserem Zelt auf. Die durchrödelnde Heizung hat das ganze Ding über Nacht langsam aber stetig auf gefühlte 40°C erhitzt. Puh. Conny hat nochmal deutlich weniger Schlaf als ich bekommen, durch ihre super-geschärften Sinne hat sie stets versucht potenzielle Bären zu hören, riechen, sehen, schmecken oder irgendwie anders wahrzunehmen. War aber keiner da. Auch unser gesamtes Essen im Bear-Proofed-Locker und das Auto waren unversehrt. Cool. Also schnell alles zusammengepackt und erstmal auf die Suche nach Waschmöglichkeiten gemacht, immerhin sahen wir aus wie Amy Winehouse und Pete Doherty nach einer durchzechten Woche. Kein schöner Anblick. Wir mussten relativ schnell feststellen, dass so ziemlich alle Restrooms noch geschlossen sind, da die richtige Season im Yosemite erst im Mai beginnt. Nach kurzer Suche fanden wir ein wenig weiter weg von unserem Zelt dann auch eine Waschmöglichkeit. Bestimmt ein cooler Anblick, wie Conny und ich völlig fertig jeweils mit einem kleinen Kulturbeutel über den Zeltplatz geirrt sind.
Nach einer kurzen Katzenwäsche sahen wir gefühlt etwas besser aus, unsere Umwelt betrachtete uns jedoch weiterhin skeptisch. Egal. Schnell die gepackten Taschen ins unversehrte Auto gepackt und ausgecheckt bei Herrn Wagner, der beim Blick auf meinen Nachnamen anfing über deutsche Nachnamen zu philosophieren und mir zu einer Namensänderung riet. Ich lehnte ab und wir fuhren los. Eigentlich wollten wir nochmal kurz beim Visitors Center vorbeischauen und nochmal nachfragen, wo wir die berühmten Sequoia-Trees finden, die dicken quasi. Das Visitors Center hatte allerdings noch zu, es war grade mal 08:30 Uhr, und so mussten wir uns so auf den Weg machen.
Wir haben auf dem Weg auch immer mal wieder drauf geachtet, ob wir eine Abzweigung zu den Groves sehen, wo die großen Bäume stehen, haben aber nur zugeschneite Zufahrtsstraßen vorgefunden, die nur mit Schneeketten befahrbar sind. Schneeketten konnte man übrigens an jeder Ecke kaufen. Tanken hingegen konnte man eine ganze Weile nicht, weswegen unser Tank auch ein wenig leer war als wir glücklich in die nächstgelegendste Tankstelle einbogen. Normalerweise kann man an der Zapfsäule mit Kreditkarte unter Angabe seines US-ZIP-Codes oder aber per Prepay im jeweiligen Shop tanken, weswegen wir mangels ZIP-Codes stets in den Shop gehen. An dieser Tanke jedoch kam Conny relativ schnell wieder zurück zum Auto, worauf sich folgender Wortwechsel ereignete: “Hat zu, was nun?” – “öh. Wann macht sie denn auf?” – “In nem Monat?” – “Schlecht”.
Es stellte sich heraus, man muss garnicht überall seinen ZIP-Code angeben. Praktisch. Konnten wir also an der Säule zahlen. War zwar etwas teurer, aber dafür waren wir mal wieder vollgetankt. Kurze Zeit später waren wir auch schon wieder raus aus dem Yosemite Nationalpark, eigentlich bräuchte man mehrere Tage hier. Wir haben jetzt an etwa 2 Tagen nichteinmal ansatzweise das Yosemite Valley abgearbeitet, was nur einen winzigen Teil des Nationalparks darstellt. Direkt an den Yosemite schließt sich der Stanislaus National Forest an. Na toll, noch mehr Natur! Aber deutlich weniger felsig und auch nicht so groß. Vom “Rim of the Word”-Aussichtspunkt haben wir uns das Ganze auch nochmal angeschaut.
Hier haben wir nicht nur die Aussicht genossen, sondern auch mal unser Auto bei Licht betrachtet. Es sieht ganz schön siffig aus. Überall Schmutz und Schlamm. Weiß einer wie das mit Mietwagen ist? Muss man die Innen oder Außen sauber machen, bevor man die wieder abgibt? Nicht dass wir noch eine Strafe kassieren oder so. Er sieht nämlich echt schon fies aus, der gute Dodge.
Was nun folgte waren wieder viele Straßen und vorallem auch viele Kurven und viele Höhenmeter. Aus dem Yosemite raus schraubt man sich erstmal ein ganzes Stück nach oben, um über die Berge zu kommen und hinterher halt wieder runter. Das Ganze hat Conny nicht so gut getan, die war ja noch ein wenig verschnupft und hatte fiese Probleme mit dem Druckausgleich in den Ohren. Aus dem Grund haben wir dann auch mal kurz einen Fahrerwechsel vollzogen und ich habe den Rest des Weges in meiner zügig-rasanten Fahrweise bestritten. Conny gehts inzwischen auch wieder gut, ein paar mal Gähnen und eine Nacht in San Francisco und schon war das Ohr wieder frei.
Auf dem Weg haben wir noch Stopp in einem Wal-Mart gemacht. Wenn man schonmal in Amerika ist muss man ja eigentlich mal im Wal Mart gewesen sein. Wir haben zwar nicht viel gekauft, ein wenig Cola hauptsächlich, aber wenigstens einmal drin gewesen. War auch sehr cool insgesamt, Conny hat es ein bisschen an den Real,- in Deutschland erinnert, weil man echt alles bekommt. Ich fand die Pfadfinderinnen vor der Tür cooler, die Cookies verkauft haben. Aber gekauft haben wir keine, könnten ja Roboter sein (Despicable Me lässt grüßen). Witzig fand ich auch noch den “Red Light Violation Fine” von 436 $, weil die Zahl so komisch ungrade ist.
Dann haben wir uns über die San Francisco Bay Bridge nach San Francisco hineingearbeitet und in unserer Travelodge eingecheckt. Zwei Nächte bleiben wir insgesamt hier. Leider. Ich wäre gerne länger hier, schließlich ist San Francisco meine Lieblingsstadt. Beim Einchecken an der Rezeption fiel Conny auch erstmal auf, dass die Uhren völlig falsch gingen die dort hängen und die Zeiten aus aller Welt anzeigen. Aber nicht nur die Stunden waren völlig falsch, auch die Minuten waren absolut unterschiedlich. Faszinierend.
Wir haben uns im Hotel dann noch für eine CitySightseeing-Tour entschieden, die eigentlich 48 Stunden, im Winter aber 4 Tage gültig ist für so typische Hop-On-Hop-Off-Busse. Konnte man wie gesagt in der Travelodge kaufen, womit die gesamte Belegschaft (alle Inder) völlig überfordert waren, uns aber anschließend mit einem kleinen Zettel in Richtung Fisherman’s Wharf losgeschickt haben. Früher oder später musste uns ja auch ein kleines Missgeschick passieren und so war dieser Zettel nach etwa 6-7 Blocks weg. Futsch. Futschikato. Mist. Also zurück und die Hotelbelegschaft nochmal überfordert und mit einem weiteren Zettel wieder losgelaufen. Und dann… da… auf dem Parkplatz links… da liegt was… nen Zettel… NEIN! Doch! Da lag er, jetzt hatten wir zwei. Also schnell zum Wharf, mit einem der Zettelchen unser Ticket gelöst und noch ein wenig umhergewandert. Das Sightseeing-Unternehmen bot auch eine Night-Tour an, die um 18:30 abfährt, die wollten wir direkt mal mitnehmen, uns blieb dadurch aber nicht viel Zeit zum rumgucken. Also schnell einmal an den Piers entlang und ein kurzes Foto von Alkatraz.
Hunger hatten wir auch ein wenig, nachdem wir festgestllt haben, dass wir den ganzen Tag nicht wirklich was gegessen hatten. So richtig was gutes fanden wir auf die Schnelle nicht, also einfach mal in den nächsten Grocerie-Store und den im Telefonat befindlichen Besitzer mit unserem Anliegen konfrontiert. Klar kann der helfen! Er hat da irgendwie so ne Hack-Tasche am Start, ob er die kurz in die Mikrowelle schmeißen soll. Klar, gute Idee! Hat er dann auch gemacht. Mit Plastikfolie. Krass. Das ganze Ding war dann auch garnicht mal so lecker, Conny hat nur den Rand gegessen, ich die fiese Hackfüllung. Und dann gings oben auf den Oben-offenen Tourbus.
Die ganze Tour dauerte etwa 90 Minuten, haute uns aber beide nicht so vom Hocker. Dafür gab sie uns eine grobe Orientierung in San Francisco, was uns am folgenden Tag noch helfen sollte. Außerdem gab es vom Narrator noch den Ein oder Anderen Tipp was Speisen und Restaurants angeht. Ebenfalls praktisch für den nächsten Tag. Gegen Ende der Tour mussten wir dann auch feststellen, dass wir viel zu kalt angezogen waren. San Franciscos Nächte werden dann doch deutlich kühler als L.A. oder Bakersfield. Die liegen ja auch beide südlicher. Wir flüchteten dann jedenfalls ins untere Stockwerk des Busses, unter spottenden Kommentaren des Reisetypen.
Nach der Tour ging es dann noch kurz zu Subways, da wir noch ein wenig hungrig waren und dort trafen wir auf den vermutlich unmotiviertesten Mitarbeiter der Welt. Während er nur die ein oder andere Frage nuschelnd zwischen den Lippen rausdrückte, war er in seinem Innersten bstimmt absolut Sauer auf seinen Job und jeden Extrawunsch den wir so hatten: “JALAPENOS?! ICH GLAUBS NICHT! ICH HAU EUCH DIE DINGER GLEICH UM DIE OHREN! *** JALAPENOS!!! ICH HASSE SANDWICHES!” Something like that.
Mit Sandwich, den ersten Eindrücken von San Francisco und leichter Müdigkeit ging es dann zurück in unsere Travelodge. Es gibt davon auch zwei in unserer Straße, der Lombard Street, von denen unsere die am weitesten entfernte ist. Mist!
Gut ausgeschlafen wachen wir in unserem renovierten-prototyp-luxus-zimmer im Yosemite auf und machen als erstes erstmal den großen Flachbildfernseher an. Das letzte mal Nachrichten-gucken liegt schon eine weile zurück und so ist es eher Zufall, dass wir vom japanischen Beben mitkriegen. So schrecklich das Beben auch ist, muss man die amerikanische Nachrichtenaufbereitung schon ein wenig loben. Klar ist sie sehr reißerisch und dramatisiert Dinge oftmals aber sie ist brandaktuell, alles wird regelmäßig zusammengefasst, das laufende Programm wird sofort unterbrochen und sobald Obama was sagt, wird er live geschaltet. Ein krasser Gegensatz zu ARD und ZDF. Zu diesem Zeitpunkt war auch noch nicht klar, dass die USA nichts abbekommen würden von dem Tsunami, so dass wir auch relativ froh sind, im Landesinnern zu sein, in wenigen Tagen sind wir ja wieder an der Küste.
Da wir etwas länger Nachrichten geschaut haben, kommen wir erst etwas später los, ausgecheckt sind wir dann etwa um 10 Uhr. Wir haben ja leider nur eine Nacht im komfortablen Zimmer und ziehen am Abend in eine neue Unterkunft. Wir haben beschlossen, mal zu den “upper Yosemite Falls” zu wandern heute. Das sind etwas über 2000 Höhenmeter, verspricht aber eine gute Aussicht. Der unmotivierte Ranger im Visitors-Center hatte uns diese Tour empfohlen.
Bevor es richtig losgeht waren wir mit den einfachsten Dingen schon ein wenig überfordert: Wo geht der Weg eigentlich los? Da die Hiking-Trails relativ rar ausgeschildert sind und in der Regel wohl selbsterklärend sein sollen, brauchen wir eine Weile und diverse Blicke in die Karte, die wir dann doch noch zu Rate ziehen, bis wir den Startpunkt finden. Los gethts mit diversen Serpentinen und damit direkt auch mal diversen Höhenmetern. Conny, inzwischen mit meiner Erkältung gesegnet, kommt nicht ganz so flott voran, wir arbeiten uns aber aufwärts.
Bereits nach einem Bruchteil des Weges werden wir mit tollen Aussichten auf das Yosemite Valley belohnt. Direkt auch die Motivation weiter zu klettern. Wir machen auf dem Weg relativ viele Pausen und somit lernen wir sehr viele Leute kennen, die an uns vorbeiziehen. Man kann glaube ich ohne Übertreibung sagen: 70% sind Deutsche.
Wir kommen auch an kleinen Flüsschen und Wasserfällen vorbei, wo ich unsere Wasserflasche erstmal mit frischem Bergwasser befülle und anschließend direkt mal einen großen Schluck daraus trinke. Fernsehreif, oder? Das Wasser war übrigens schweinekalt und schmeckte am nächsten Tag nach Gulli, das wusste ich da aber noch nicht…
Je höher wir kamen,desto besser wurde der Ausblick. Auf etwa 2/3 der Strecke befand sich Columbia Rock, Ein Fels von dem man eine grandiose Aussicht über das Tal hat. Ich glaube die Fotos sind knapp über dem Columbia Rock entstanden, den eigentlichen Rock haben wir uns erst auf dem Rückweg angeschaut. Der Rock war übrigens auch der einzige Teil des gesamten Weges, der ein Geländer hatte.
Je weiter wir kamen, desto lauter wurde das Rauschen, was uns verriet, dass wir uns den Yosemite Falls nähern. Allerdings erstmal den Lower Yosemite Falls, von dort sind es nochmal einige Hundert Höhenmeter bis zur Spitze.
Auf dem linken Bild sieht man ordentlich viel Weiß am Fusse des Wasserfalls, das ist tatsächlich Schnee. Wir haben stetig Theorien gestrickt, warum gerade Dort so viel Schnee liegt, die Antwort kam uns dann, als wir uns dem Wasserfall näherten: Es ist dort einfach schweinekalt. Rings um den ganzen Wasserfall liegt überall massenhaft schnee und es ist deutlich kühler als auf dem Rest des Weges. Die Schneemassen sind es dann auch, die uns zwingen unsere Tour vorzeitig abzubrechen. Der Ein oder Andere kam uns bereits wieder entgegen und empfahl uns auf Nachfrage vom Weitergehen abzusehen. Auf dem rechten Foto sieht man hinter Conny, wie die Schneemassen sich auf dem Wanderweg verteilen.
Also können wir zuletzt noch die Aussicht aufs Yosemite Valley genießen, die von hier oben natürlich grandios ist, und begeben uns dann nach etwa 2 Stunden Aufstieg wieder auf den Rückweg. Dort kamen wir dann auch wieder am Columbia Rock vorbei. Auf dem linken Bild sieht man mich dann mal auf dem Columbia Rock, mit dem bereits erwähnten Geländer. Conny hat dort erstmal Titanic nachgespielt und sich auf die untersten Sprossen gestellt, mir ist dabei fast das Herz stehengeblieben, denn direkt nach dem Geländer geht es steil bergab. Uaahhhh!
Den Abstieg haben wir deutlich schneller hinbekommen als den Aufstieg, nach etwa 1,5 Stunden waren wir wieder ganz unten. Dort angekommen sind wir direkt auf den nächsten Wanderweg eingebogen, der mindestens ebenso schlecht ausgeschildert ist wie der erste und außerdem an der Straße entlang ging und ziemlich unspektakulär war. Also brachen wir die Tour an der Stelle mal ab, auch weil Conny nach einer Pause lechzte. Also sind wir in Richtung Valley gegangen, wo auch Tische in der Sonne waren, wo wir einmal pausieren und Cookies essen konnten.
Ach ja, auf dem Weg zum Cookies-Essen ist uns ein Reh über den Weg gelaufen. So ungefährt 3 Meter vor uns. Wir haben uns dann erstmal auf einen Felsen gesetzt und das Reh bei der Mahlzeit beobachtet. Es hat sich da auch garnicht groß dran gestört, dass wir da waren und ging irgendwann auch etwa 1-2 Meter an uns vorbei auf der Suche nach mehr Futter. Man würde es ja am liebsten Füttern, soll man aber nicht. Auch nicht Rehe und auch nicht das Conny-Tier.
Nach unserer Pause haben wir beschlossen, jetzt noch die Yosemite Falls von unten zu betrachten, der Weg ist etwa 2 Meilen vom Valley aus und auch nicht sonderlich steil. Als Abschgluss des Tages war das dann schon okay, wir waren auch beide ein wenig geschlaucht von den ganzen Höhenmetern.
Abends gab es dann im Pizza Parlor des Curry-Village unser Abendessen: Lecker Pizza mit Mushrooms. Laut Conny, die beste Pizza, die sie je gegessen hat, mag aber auch dran liegen, dass es bei uns am Vortag keine warme Mahlzeit gab. Das Curry-Village ist der Ort unserer letzten Yosemite-Übernachtung. Eine Ansammlung von Zelt-Häuschen, in denen man übernachten kann. Auch wir haben so ein Zelt für eine Nacht was Gott sei Dank beheizt wird.
Sieht auf dem Bild eigentlich ganz gemütlich aus, war auch garnicht so schlecht, wenn man nicht grade eine panische Conny dabei hat, die ungeheure Angst vor einem Bären hat, der ihr den Babybel wegfuttert. Die Vorsichtsmaßnahmen sind schon krass was Bären angeht: Überall muss man bestätigen, dass man “Bear Aware” ist und man wird mehrfach daran erinnert, alle Lebensmittel aus dem Auto und dem Zelt zu nehmen und sie in den “Bear Proofed Locker” zu packen. Haben wir dann auch gemacht. Kam auch kein Bär. Gute Nacht.
Der heutige Tag führt uns,-mal wieder-, in einen Nationalpark. Diesmal aber nicht in den Abgrund oder in die Wüste, sondern in den Yosemite Nationalpark. Also geht es nach einem stärkenden Frühstück mit Pancakes aus dem praktischen Pancakeautomaten am Buffet los in Richtung Yosemite Valley. Zunächst einmal kommen wir durch den, dank der Stauung und Kontrollierung des “mighty Colorado River” fruchtbaren Teils Kaliforniens, in dem Unmengen an Gemüse und Obst angebaut werden. Die Obstbaumhaine, momentan auch fröhlich und farbenfroh am blühen, sind dann auch wirklich sehr adrett anzuschauen. Bald wird die Landschaft aber wieder hügeliger, doch immernoch sehr grün und lieblich, so dass wir die Theorie aufstellen, dass Peter Jackson den Herrn der Ringe auch hier hätte drehen können, wenn er nciht Neuseeländer wäre und hier nciht überall Strommasten die Idylle stören würde.
Schließlich wird die Landschaft doch wieder etwas rauher, was an den zunehmenden Felsenanteilen liegt, und die Straße führt uns auch immer höher. Es dauert dennoch eine ganze Weile, bis wir uns am Eingang zum Yosemite befinden und gegen einen Fee Infomaterial und eine Karte des Parks bekommen. Dann sind es noch 50km bis zum Yosemite Valley, wo wir die nächsten zwei Tage bleiben werden, der sicherlich berühmteste Teil des Nationalparks. Die 50km ziehen sich dann sehr, da auf der kurvigen Strecke, die uns gefühlte 1000m und mehr hochführt, lediglich 25 miles/hour erlaubt sind. Dafür sehen wir unterwegs eine Wolf. Kein Witz! Der lungerte da am Straßenrand rum!
Endlich kommen wir dann aber durch den Tunnel, der uns ins Valley hereinführt und direkt am Tunnelausgang einen beeindruckenden Blick auf “El Capitan”, dem Wahrzeichen des Nationalparks, bietet. El Capitan ist der beieindruckende Riesenfelsberg links auf den Bildern. Weiterhin erwähnenswert ist der Wasserfall, der auf den Fotos rechts zu sehen ist. Er existiert nur im Frühling, wenn durch die Schneeschmelze genügend Wasser fließt. Wir sind also genau zur richtigen Zeit vor Ort . Zudem sehen wir noch eine kleines possierliches Tierchen, dessen Namen wir nciht kennen, uns aber mit angestrengentem Gekaue und Gegucke unterhält. Knuffig.
Da man in unserer Unterkunft, der Yosemite Lodge, erst ab 5 Uhr einchecken kann, wir aber schon um drei Uhr da sind, erkundigen wir uns zunächst im Visitor Center, was man in zwei Stunden noch so machen kann, und welche Wanderung er uns für morgen empfiehlt (geplant sind ca 10km). Leider ist unser Ranger nicht ganz so motiviert und erklärt uns stattdessen, was man überhaupt alles so machen kann…Naja, wir finden schließlich noch einen kleinen Spaziergang zum Mirrorlake, der lediglich 3km lang ist und uns die Zeit bis zum Einchecken vertreibt. Der Mirrorlake wird durch einen natürlcihen Damm angestaut und da man zumindest im Frühjahr, wenn er genug Wasser hat, die umgebenden Berge im Wasser gespiegelt sieht, übernahm man nciht den Namen der lokalen Indianer sondern benannte ihn neu. In den frühen Zeiten des Yosemite Tourismus wurden aus der Eisschicht Platten zum Kühlen der Lebensmittel geschnitten, was die Indianer auch schon ähnlcih gemacht hatten, dann aber nciht mehr konnten.
Auf dem Rückweg fing es dann acuh schon an zu dunkeln, worauf ich etwas Angst bekam einem Bäre zu begegnen,- die sind nämlich ganz normale Gäste im Yosemite Valley. Also lieber flott zur Yosemite Lodge und Einchecken. Als Ausgleich für den unmotovierten Ranger ist der Typ an der Rezeption sehr freundlcih und auskunftsfreudig, so dass wir schnell in unser Zimmer können. Dieses ist ein Prototyp für geplante Renovierungen und daher besonders schön,-mit tollem Bad, Kingbed und richtig schöner Atmosphäre. Zum Abendbrot kaufen wir uns ein Lunchpackage mit Krackern, Wurst und Käse, mit denen ich wie man sieht gleich mal eskaliere. Als Nachtisch gitb es einen Peanutbuttercup, der nur für mich reicht .
In dem Zimmer fühlen wir uns richtig wohl. Das Bett muss genossen werden, denn morgen geht es deutlich weniger luxuriös zu. Angst vor Bären haben wir in dieser Unterkunft jedenfalls nicht, sodass wir tief und fest schlafen. Guten Nacht!
Heute heißt es: Bye bye Vegas und damit auch, was noch viel schlimmer ist, bye bye yakuzzi! Das Ziel heißt Bakersfield, als Zwischenhalt ist das Death Valley eingeplant. Zunächst geht es wieder auf einsame, meilenweit in den Horizont reichende Straßen, die durch immer kärglichere Landschaften führen. Doch sie bieten jede Menge Fotostoff.
Marcus Pornobrille leistet dabei als Spiegel gute Dienste, wirklich sehr künstlerisch.
Ein wenig Sorge macht uns der Sprit, wird er reichen und wann gibt es die nächsten Tankstellen? Den ersten Tankstopp machen wir ins Pahrump und kommen so ohne Probleme erstmal ins Death Valley herein.
Am Eingang zum Nationalpark begrüßt uns dann auch gleich ein Schild, und es ist auch dort schon reichlich heiß. Doch es geht noch heißer, wie wir bald merken. Zunächst zahlen wir den obligatorischen Fee (am Automaten) und machen und auf den Weg zum Dante’s View, von dem man, immerhin über 1000m hoch gelegen, einen tollen Blick haben soll.
Die Straße zum besagten Ausblick ist irgendwann dann auch nur noch für Wagen unter 7m Länge befahrbar und eher marginal gesichert. Marcus hatte seinen Spaß beim Fahren . Der Ausblick hat sich dann aber wirkliuch gelohnt, insbesondere in das Badwater Basin, in dem eine Salzwüste einen adretten weißen Schimmer hinterlässt. Besonders interessant ist, dass der tiefste Punkt dort ganze 86m (!!!) unter dem Meeresspiegel liegt. Das ist übrigens auch der tiefste Punkt der USA.
Wie man sieht, bin ich von der Landschaft völlig hin und weg. Hat mich wirklich beeindruckt. Und dabei haben wir noch garnciht alles gesehen!
Denn schnell machen wir uns auf den Weg zum Zabriski Point, einem weiteren berühmten Aussichtspunkt. Unterwegs kommen wir an dieser interessanten Landschaft vorbei. Man könnte meinen, wir befinden uns in einer Sandwüste, doch es handelt sich tatsächlich um Gesteinsformationen.
Die bizarren Formationen am Zabriski Point selbst (oben rechts) sowie wohl auch die anderen, sind übrigens aus dem Zusammenspiel der Überbleibsel eines Sees, der einemal das Death Valley gefüllt hat, Vulkanasche und Erdbeben entstanden. Wir finden, die Steinen sehen aus wie ein Gletscher. Nachdem wir also schon Gesteins- und Salzwüste gesehen haben, machen wir uns auf den Weg zu Stovepipe Wells, einem Ort mitten im Death Valley, wo es eine Tankstelle gibt. Kurz davor finden wir dann auch noch eine richtige Sandwüste mit hauchfeinem Sand, man hätte denken können, wir sind in der Sahara. Zumindest die Temperaturen stimmen, ich glaube fats zu zerfließen. Gefühlte 40°C, und wir haben Anfang März! In Stovepipe Wells gönnen wir uns außer einer Tankfüllung auch noch ein Eis. Wir nehmen eins, das aussieht wie Nogger und schmeckt wie altes Vanilleis in Oreokekskrümeln gewendet. Eine Enttäuschung. Dann machen wir uns endgültig auf den Weg nach Bakersfield. Dazu fahren wir noch Ewigkeiten durch das Death Valley, gewinnen richtig an Höhe und treffen auf der letzen Aussichtsplattform auf totale Stille ncoh auf diese Gedenktafel des “Padre of the desert”. Der ist zwar mal dort vorbei gekommen, hatt mit dem Death Valley aber sonst nichts zu tun. Hauptsache aber da steht was zum Gucken. Fazit: das Death Valley ist eine beeindruckende Landschaft. “Death” ist dort übrigens auch der Radioempfang, unsere Fahrt wird lediglich durch melodisches Rauschen untermalt.
Weiter ging es dann in die untergehende Sonne, ebenfalls auf Straßen ohne Ende.
Besonders beieindruckend war dann noch der Aublick auf das Gebirge auf der anderen Seite des Valleys. DIe Berge begleiten uns dann auch noch gefühlt bis Bakersfield, wo wir gegen halb acht ankommen, uns ein Zimmer im Holiday Inn Express buchen und dann bei Denny’s etwas zu Abend essen. Das Essen war okay, auch wenn Marcus etwas skeptisch guckt . Die Tankfüllung hat erstaunlicherweise auch bis Bakersfield gereicht. Hätte nicht gedacht, dass wir mit zweimal tanken durchkommen.
Der Ritt hat uns dann doch recht müde gemacht, sodass wir (mal wieder) recht früh einschlafen. Spätestens heute aber sind wir froh, einen Tempomat zu haben.
Früh morgens geht es los in Richtung Grand Canyon. Heute steht die längste Autofahrt des Urlaubs auf dem Programm. Wir hatten beschlossen, den Grand Canyon als Tagestour von Las Vegas aus zu besuchen und nicht z.B. in Williams oder Flagstaff zu übernachten, da wir am nächsten Tag eh weiter in Richtung Bakersfield wollten. Also auf gehts zu 2x 5 Stunden Autofahrt.
Die Straßen sind sehenswert wie eh und jeh. Alleine der Asphalt in der Landschaft ist eigentlich schon grandios, besser noch wenn die Straße bis zum Horizont geht. Das faszinierende an den Landschaften ist eigentlich die Weite. Sowas kennt man von zuhause garnicht wirklich.
Gefahren sind wir über Kingman und Williams, wo wir auch je einmal getankt haben. Wir hatten vorher ein wenig Angst, dass wir auf den einsamen Straßen irgendwann keinen Sprit mehr haben, aber das passierte uns nichtmal ansatzweise. Nach 4:45h waren wir dann auch schon relativ fix am Ziel, nämlich dem Grand Canyon Nationalpark.
Als erstes viel auf, dass es hier schweinekalt war.Das könnte daran liegen, dass wir auf fast 2.000m Höhe sind. Das nächste was auffiel war, dass rings um den Grand Canyon nicht etwa Wüste ist, wie man auf den bildern meinen könnte, sondern Bewaldung, aber das sieht man auf den Fotos später noch besser. Nach einem kurzen Besuch im Visitors Center haben wir uns eine 2-3 Stündige Tour zusammengestellt und zogen los, erstmal den nächstgelegenen Aussichtspunkt zu suchen. Bislang hatten wir ja noch nichts vom Grand Canyon gesehen.
Der Effekt am Aussichtspunkt ist einfach grandios. Man kommt aus den Bäumen heraus und sieht diese Landschaft! Auch hier ist die Weitläufigkeit des Ganzen auch wieder sehr krass und mit Fotos eigentlich garnicht so richtig festzuhalten.
Wir sind dann einen kleinen Rundweg mit massenhaft Touristen entlanggeschlender und haben die Aussichten genossen, bevor wir dann das Ganze mal aus einer anderen Sicht sehen wollten. Im Nationalpark fahren von überall gratis Bus-Shuttles ab, mit denen man zu den einzelnen Punkten fahren kann, zwischen denen man auch wandern kann.
Wir sind mit 2 Busshuttles erstmal zum Hopi-Point gefahren und von dort zum Powell-Point gewandert. Naja. Was heißt Wandern… das Ganze war nichtmal ein Kilometer.
Sehenswert war es trotzdem. Und von hier konnte man auch nochmal ganz ordentlich die Bewaldung am Grand Canyon sehen. Auf dem unteren der beiden Bilder sieht man massenhaft Wald auf den Felsen.
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Nach 3 Stunden ging es dann auch so langsam auf den Rückweg, wir wollten schließlich nicht zu spät wieder in Vegas ankommen. Auf dem Weg haben wir noch ein Stückchen der alten, abgesperrten Route66 gesehen, für mehr Strecke auf der ausgeschilderte “Historic Route 66” hat es leider nicht gereicht, denn die Sonne ging dann schon unter und im dunkeln ist das Ganze ja eh etwas witzlos.
Gegen 21:30 Uhr waren wir im hell erleuchteten Vegas wieder angekommen. Als kleine Belohnung für die viele Fahrerei gab es dann noch ein Ben&Jerry’s-Eis. Wir nutzten auch die Chance nochmal, ein wenig Geld zu verzocken, allerdings wieder wenig erfolgreich. Zuletzt gab es noch das standesgemäße Bad im Jakuzi und dann lockte das Bettchen.
Hoover Dam, Baby! Von Las Vegas aus geht es heute erstmal rüber zum Hoover Staudamm, der ist nur ne gute halbe Stunde von Vegas entfernt. Später am Tag wollen wir uns auch ein wenig in Vegas austoben, man gönnt sich ja sonst nichts. Der Tag beginnt also im Auto. Ohne Frühstück. Echt jetzt. Frühstück gab es erst, als wir schon am Hoover Staudamm angekommen sind und für völlig überhöhte 7$ unser Auto abgestellt haben. Wir hatten noch Toast und Peanutbutter am Start, die musste für’s Frühstück herhalten.
Am Hoover Dam hat man die Wahl zwischen drei Touren die man machen kann und für uns stand fest, dass wir eine machen wollen, da Conny die Generatoren sehen wollte. Fiese Maschinenbauer. Wir haben uns dann für die mittelgroße Tour für 11$ pro Person entschieden, diese inkludierte einen Pathos-geschwängerten Propaganda-Film, eine Ausstellung, eine kleine Erklärungs-Show und eben die Tour zu den Generatoren.
Der Film war wie bereits erwähnt schon sehr typisch amerikanisch aufgezogen, von wegen wie die schlauen und kreativen und arbeitssamen den MIGHTY COLORADO RIVER bezwingen und so. Daumen Hoch, Präsentieren können se sich. Danach ging es mit dem Aufzug ein paar Etagen tiefer, wo uns dann unser Tourguide, nennen wir ihn mal Frank, ein wenig erläuterte.
Der erste Stopp waren aber nicht die Generatoren sondern eins der Zuflussrohre zu den Generatoren. Durch das auf dem linken Bild zu sehende Rohr flossen, wenn ich mich recht entsinne über 9.000 Gallonen Wasser pro Sekunde. Die gesamte Plattform auf der wir standen vibrierte aufgrund der Wassermassen die durch das Rohr jagen. Das war schon saubeeindruckend. Weiter ging es zu den Generatoren, wo Conny dann hin und weg war. Es gib 8 auf der Nevada- und 9 auf der Arizona-Seite des Dams. Auf dem rechten Bild ist der Blick entlang der 8 Generatoren auf Nevada-Seite zu sehen. Ich hab leider vergessen, wieviel Strom sie letztendlich produzieren, ist aber im Stromnetz hinterher weniger als 1%.
Dann ging es auch schon wieder hoch und aus dem Visitors-Center raus. Als Insider-Tipp hat uns Frank mitgegeben, im alten Exhibition-Center vorbeizuschauen, was wir dann auch gemacht haben. Dort gab es ein Modell der Landschaft in den Staaten Utah, California, Nevada, Arizona und noch irgend einer. Mithilfe einer Licht-und-Stimme-Show, die bestimmt noch aus den Anfangszeiten des Hoover-Dams in den 1930er Jahren stammt (da begannen auch schon die Tours durch den Damm), wurde dann nochmals sehr begeistert darüber berichtet, was für Vorteile der Mensch dadurch hat, dass die vielen fleißigen Amerikaner damals in der Great Depression diesen revolutionären Damm gebaut haben. Interessant war es trotzdem, es gibt nämlich entlang des vom Hoover Dam angestauten Colorado River mindestens mal 10 weitere Dämme. Krass.
Dann gings ins Freie und endlich auch auf dem Damm. Wir sind dann einmal auf die Andere Seite gelaufen, nach Arizona quasi. Dieser Spaziergang hat uns etwa 1:10 Stunden gekostet auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg hingegen waren wir eher angekommen als wir losgelaufen sind. Die Zeitverschiebung macht es möglich.
Das Bauwerk ansich ist schon faszinierend. Und da kann einem schonmal schwindlich werden bei dem Blick hinunter. Man kann übrigens auch drüber fahren, haben wir aber nicht gemacht.
Conny fand die ganzen Stromleitungen von den Generatoren hin ins weite Land auch noch ein bisschen spannender als den Rest des Damms. Die Strommasten waren auch interessant angebracht, das muss man zugeben. Die hängen nämlich einfach irgendwie schräg am Berg.
Nach der ausgiebigen Besichtigung der Strommasten begaben wir uns dann auch mal auf den Rückweg. Immerhin wartet Vegas auf uns. Bevor wir uns in die krasseste aller Städte stürzen, aber nochmal eine kurze Verschnaufpause in unserer Spa-Suite. Hier mal exemplarisch Conny in unserem Whirlpool.
Dann gings los. Erster Stopp: The Venetian. Das Venetian war mir am positivsten in Erinnerung von meinem Besuch in Vegas vor über 10 Jahren. Im Venetian fliesst im 1. Stock ein kleiner Kanal an dessen Ufern sich Geschäfte aneinanderreihen. Damit nicht genug: Auf dem Kanal fahren auch kleine venezianische Gondeln mit singenden Gondolieren. Grund genug uns erstmal einen Belgian-Chocolate-Shake bei Häagen Dasz zu kaufen und die ganze Atmosphäre ein bisschen zu genießen.
Es gibt auch einen nachgebauten Marcus-Platz mit Cafés und Restaurants und sogar Straßenkünstlern. Sehr faszinierend. Der Himmel ist übrigens gemalt und wird je nach Tageszeit entsprechend beleuchtet, Abends wird es also auch dunkel. Letzteres gibt es allerdings auch in der Ladepassage des Caesar’s Palace. Da sind die Häuschen dann nicht venezianisch sondern antik gestaltet. Bevor man den Kanal erreicht und bevor man danach wieder nach draußen kommt, gelangt man natürlich durch das Casino. War klar.
Wieder auf der Straße, haben wir uns mal auf die Suche nach einer Bushhaltestelle gemacht, um mit dem Bus nach Downtown Las Vegas zu fahren. Downtown Las Vegas erstreckt sich um die Fremont-Street und ist eigentlich das “klassische”, alte Las Vegas. Die bekanntesten Casinos sind vermutlich das “Golden Nugget”, welches sich nach einem kleinen Godlklumpen benannt hat, und das “4 Queens”, von dem ich grade mal kein Bild am Start habe.
Dort haben wir dann auch ein wenig gezockt. Im “modernen” Vegas gibt es leider keine Plastikbecher mehr, ebensowenig Münz-Slot-Maschinen. Alles ist auf Plastik und Bills umgestellt, sehr zu unserer Enttäuschung. Umso erfreulicher, dass wir hier noch ein Casino mit Münzautomaten gefunden haben, an dem wir richtig klassisch etwas spielen konnten. Zwischenzeitlich hatte Conny sogar richtiges spielglück und hat ein bisschen was gewonnen, aber am Ende ist es so wie es sein soll: Die Bank gewinnt. Macht nix, war ja eh erwartet. Zurück auf den Las Vegas Strip also. Wieder mit dem Bus.
Gegessen haben wir auch noch garnichts. Ursprünglich wollten wir im Paris-Hotel etwas essen, um von dort aus ein wenig auf die Bellagio-Fontänen zu gucken, allerdings war es inzwischen ein wenig am sand-stürmen, sodass wir den Plan relativ schnell verwarfen und stattdessen zu “Gonzales y Gonzales” gingen, um mal richtig fieses mexikanisches Essen zu testen. Bei mir gab es einen “Fajita Burrito Grande”, lecker mit Chicken drin und so. Bei Conny gab es Tortilla mit gegrilltem Gemüse.
Wie man auf dem Bild sieht, dampfte das Essen sogar noch fies, als es zum Tisch kam. Der Service war in dem Restaurant auch echt grandios. Es macht sich schon bemerkbar, dass die Kellner sich komplett durch Trinkgeld finanzieren. Selbst als ich mich bekleckert hatte, war der Kellner sofort mit ein paar Servietten zur Stelle. Er hat dann auch ein entsprechendes Trinkgeld bekommen. Muss schon sein.
Vollgefressen und zufrieden, haben wir uns noch eine Runde im Yakuzi gewälzt, bevor wir zufrieden weggeschlummert sind.
Nachdem wir uns morgens im King-sized-bed im Hotel erstmal ne weile suchen mussten, kamen wir auch relativ schnell in Schwung. Ein kurzes Frühstück an der Self-Service-Waffle-Machine – nom nom nom – dann auschecken und schon waren wir auf dem Weg. Heute auf dem Plan: Die Fahrt nach Las Vegas mit kurzem Stop im Joshua Tree Nationalpark. Wir sollten etwa 6 Stunden Fahrt haben, los gings um 8:30 Uhr.
Die erste Schicht hat freiwillig Conny übernommen, sie will lieber einsame Landstraßen fahren als verstopfte Stadtstraßen, die darf ich dann machen ^^. Naja es blieb auch alles überschaubar mit dem Verkehr und landschaftlich bot unsere Tour auch einige grandiose Aussichten auf Gebirge, Hügel und Wüsen. Das erste echt witzige Bild ist das obige, Conny meint es könnte auch eine Werbung für eine Speditionsfirma sein. Brummis sieht man übrigens auf amerikanischen Straßen erstaunlich selten, ebenso wie Baustellen oder Unfallfahrzeuge. Nicht eins haben wir bis zum Ende des Tages gesehen. What goes wrong in Germany?
Nach einiger Zeit kam direkt die nächste Herausforderung: Tanken in den USA. Zunächst mussten wir mit Hilfe von freundlichen Natives ergründen, dass unser Auto “Regular”-Sprit benötigt und dass man, sofern man keinen ZIP-Code innerhalb der USA hat, im Shop vorrauszahlen muss, bevor man tanken kann. Wir hatten aber zuviel vorrausgezahlt… mist! Die Tankstellenfrau sprach ungefährt genausoviel Englisch wie wir in der 5. Klasse und so gingen wir davon aus, dass wir die übrige Kohle im Tankstellenshop verprassen müssen. Mussten wir aber garnicht. Wurde der Kreditkarte wieder gutgeschrieben. Macht nix. Pepsi, Snapple und zwei Snickers brauchten wir bestimmt eh…
Nach insgesamt etwa 2 Stunden haben wir bereits den Joshua Tree Nationalpark erreicht. Der ist relativ unbekannt wird aber von denen, die da waren stets empfohlen, so dass wir den Stop unbedingt machen wollten. Eine kurze Beratung im Visitors-Center was man in 1-2 Stunden so alles am besten anschaut und ab in den Nationalpark. Die Bäume heißen übrigens Joshua-Trees, weil sie manchmal so ausschauen, als würden sie die Arme ausbreiten und da haben die ersten Siedler an den biblischen Joshua gedacht und sie so genannt. Grandios!
Auch wenn der Joshua Tree Nationalpark zu den kleineren Nationalparks gehört, hindert ihn das nicht daran, durchaus weitläufig zu sein. Selbst um einen Bruchteil des Nationalparks zu durchfahren braucht man mindestens die 1-2 Stunden die wir jetzt eingeplant hatten. Darüberhinaus haben wir noch einen winzigen 1-2km Wanderweg mitgenommen, um uns ein wenig im Natuinalpark umzusehen.
Unser kleiner Wanderweg führte durchs “Hidden Valley”, ein kleines von Felsen eingeschlossenes Tal. Insgesamt war das Gelände im Nationalpark durchaus Variationsreich. Während wir zunächst durch Steppenähnliches Gebiet gefahren sind, war das Hidden Valley schon nochmal steiniger, staubiger und noch weniger bewachsen als der Rest des Nationalparks. Auch die JoshuaTrees waren dort nicht mehr in der Fülle vorhanden.
Stattdessen gab es aber inige vertrocknete Bäume und Büsche, die dafür sehr pitoresk waren, haben wir also auch erstmal direkt fotografiert. Für mich waren selbst die 1-2km auf dem Wanderweg ein bisschen viel, mein kleiner Husten hat sich zu einer ausgewachsenen Erkältung gemausert, wie in jedem Urlaub. Verdammt!
Weiter ging es dann zum “Key View” dem höchsten Aussichtspunkt des Parks, von wo man angeblich bei gutem Wetter bis nach Mexiko gucken kann. Das Wetter was wir hatten war leider nicht ganz so grandios und selbst wenn hätte ich jetzt auch nicht genau gewusst wo die mexikanische Grenze verläuft. Eine grandiose Aussicht hatten wir dennoch. Die Pause haben wir dann auch direkt mal dazu genutzt uns ein Toastbrot mit Peanutbutter zu schmieren, sozusagen als Mittagspause.
Bevor wir den Nationalpark hinter uns ließen, kamen wir noch an einigen grandiosen Landschaften mit Joshua Trees vorbei, wo mir folgendes wie ich finde grandioses Foto gelang. Wie gemalt.
Unser weiterer Weg führte uns über lange, einsame Straßen, unter Anderem auch die Old-Route-66, die sich aber auch nicht weiter von anderen leeren Straßen unterschied. Die ganze Landschaft war so leer, dass
- wir ungestört am Wegesrand pinkeln konnten
- wir gewarnt wurden, dass es 145 Meilen lang keine Tankstelle gibt
- die Ortschaften, die groß augeschildert waren, nur aus 2 verfallenen Häusern bestanden
Dementsprechend präsentiert sich auch das verfügbare Bildmaterial. Viel Straße. Schön wars.
Nach noch mehr Straße im Anschluß von mehr Straße und Straße kamen wir nach nur etwa 4 Stunden in Las Vegas an. Nach kurzer Verwirrung auf dem vielbefahrenen Las Vegas Strip, fanden wir auch unser Hotel relativ schnell. Zugegeben, es ist auch schlecht zu verfehlen. Es trägt den Namen “New York New York” und bildet die Skyline von New York nach.
Nach dem schnellen, unkomplizierten Einchecken, sind wir so schnell wie möglich auf unser Zimmer geeilt, schließlich wollten wir mal mit eigenen Augen sehen, was wir uns von Deutschland aus zu zusammengebucht hatten: Eine sog. “Spa-Suite”. Besonderes Merkmal: Whirlpool im Schlafzimmer! Sehr geil! Und in Live nochmal geiler als auf Fotos oder Videos! Getestet wird es aber erst später.
Wir konnten es auch nicht lassen, den ersten Dollar direkt zu verzocken. Am einarmigen Banditen. Da gibt es heute sogar mal ein kleines Video von.
Etwas gegessen haben wir auch noch kurz. In unserem Hotel gibt es allerlei New-York-Style-Food, also haben wir uns da eine schmackhafte New-York-Pizza gegönnt, am nachgebauten Times Square.
Da es schon ein wenig dunkelte, sind wir dann relativ zügig losgegangen, denn wir wollten am heutigen Abend noch kurz die Wasserspiele vor dem Bellagio und die Einkaufspassage im Caesar’s Palace begutachten, bevor wir dann endlich den Yakuzi (Whirlpool) testen. Von Außen machte sich unser Hotel übrigens auch ganz gut.
Das Wasserspiel war sehr sehenswert, es spielte dazu die “Pink Panther”-Musik… sehr cool! Im Caesar’s Palace war dann noch eine fiese Atlantis-Show, die war aber weniger der Knaller. Nach dem kurzen Ausflug waren wir dann auch recht fertig nach dem langen Tag und machten uns relativ schnell wieder auf den Heimweg.
Kurz vorm ins Bett gehen sind wir auch noch in unseren Yakuzi gestiegen, von dem berichten wir aber morgen oder so mal mehr.
Heute wird erstmal ausgeschlafen. Bei mir klappt das auch ganz gut, Marcus ist aber schon um 8 Uhr wach, sodass wir doch wieder früh aufstehen, bloggen und mit der Heimat telefonieren. Gute Besserung an dieser Stelle an die arme kranke Elli. Schließlich machen wir uns auf den Weg zum Frühstück, wo es gegen neun Uhr von Engländerinnen wimmelt, die die ganze Theke blockieren, weil sie unbedingt Rührei und BAcon brauchen, beim warten auch schön noch Müsli im Stehen verputzen. Wir begnügen uns mit Erdnussbuttertoast und dokumentieren die gechillte Atmosphäre im Frühstücksbereich stellvertretend für den Rest des Banana Bungalow. Danach heißt es auch schon Abschiednehmen von Los Angeles und ab nach Oceanside.
Dort wollen wir einen ruhigen Tag am Meer verbringen, bevor unser Roadtrip dann so richtig losgeht. Erstmal müssen wir uns jedoch durch den Verkehr in L.A. quälen, der trotz achtspuriger Autobahn nicht wirklich fließt. Somit brauchen wir erstmal über eine Stunde um aus L.A. herauszukommen. In Oceanside angekommen, wo übrigens Private Practice spielt, checken wir uns im Ramada ein, und machen uns dann auf den Weg zum Strand. Unterwegs halten wir noch beim 99Cent Store um uns Zutaten für Hotdogs zu beschaffen, einen Strohut und Sonnencreme und fahren dann weiter zum Strand.
Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwieriger, da so ziemlich jeder Parkplatz short-term war und wir innerhalb kürzester Zeit etwa eine Milliarde Parkuhren gesehen haben. Wir fanden dann aber doch noch einen in einem etwas luxoriöseren Wohngebiet und machten uns auf gen Strand. Conny war auf dem Weg natürlich wieder das Blumenkind und war von der Vegetation begeistert.
Am Strand mussten wir dann erstmal was essen, schließlich gab es noch nicht viel heute. Die selbstgemachten, kalten Hot Dogs konnten sich auch durchaus sehen lassen. Lecker lecker. Wenn man von den folgenden Bildern das Rechte betrachtet, könnte man meinen, ich wäremit HotDog in der Hand gestorben. War aber nicht so, ich lag da so rum und hatte irgendwann Hunger und Conny war so nett mir ein HotDog zu bauen.
Am Strand verbrachten wir dann gut und gerne 3 Stunden und genossen die Sonne, zum Schwimmen oder zum richtigen Sonnenbaden war es allerdings etwas windig und somit auch kühl. Wir beschränkten uns auf ein wenig chillen, mit Sand spielen und über Leute lästern. Das kann man ja auch mal länger machen. Getränkenachschub war durch einen nahegelegenen Getränkeautomaten auch direkt sichergestellt, Conny hat sich erstmal ein “Minute Maid” gegönnt. War wohl nicht so der Knaller.
Dann fuhren wir irgendwann zurück zum Hotel, allerdings nicht, ohne uns vorher ein Ben&Jerry’s Eis zu gönnen. Is ja schließlich Urlaub. Das Hotel hatten wir irgendwann in der Vorbereitung von einem Motel6 auf ein Ramada umgebucht. Dafür war es nicht mehr ganz so nah am Strand, aber deutlich komfortabler. Auf uns wartete wieder ein King Bed und ein großes Zimmer, in dem man auch erstmal den Koffer halbwegs leeren und ordentlich wieder einpacken konnte.
Ein letztes mal durchschnaufen also heute, bevor es dann richtig los geht. Morgen dann die erste richtige Roadtrip-Etappe nach Las Vegas.
Ausschlafen! Junge, was war ich fertig gestern. Es waren zwar nur 3 Stunden Zeitunterschied, aber der gesamte Tag war ja etwas anstrengender und auch lang. Also haben wir den sonnigen Morgen hier in L.A. mal etwas ruhiger angegangen. Das Bett im Banana Bungalow ist in Ordnung, wenn es der Coolness des restlichen Hostels entsprochen hätte, wäre es eine Hängematte gelesen. Ich habe mich seltenst an einem Ort so uncool gefühlt, weil hier einfach so viele Surfer-Typen mit absolut legerem Style am Start sind. Faszinierend. Die können sogar cool frühstücken, das konnten wir aber auch. Nämlich Toast mit Peanutbutter. Sogar der Chef des Hostels (natürlich ein cooler Surfer-Dude) kam kurz rum um allen guten Morgen zu sagen.
Voll mit Toast und Peanut Butter haben wir noch kurz die letzten Tage verbloggt. Es hatten sich noch ein paar Tage aufgestaut und wer weiß, wann man das nächste mal free Wi-Fi hat. Oder einen echten Küchentisch an dem man sowas bequem machen kann.
Dann sind wir gestartet richtung Sightseeing. Eigentlich hätten heute die Universal Studios auf dem Programm gestanden, durch die aufgrund unserer Flugzeugumbuchung entgangenen zwei Stunden am Vortag sowie das dadurch in den Wind geschossene Geld, haben wir uns dazu entschlossen, die 150 Dollar mal sein zu lassen und stattdessen L.A. auf eigene Faust ein wenig zu erkunden und die Universal Studios nicht zu machen. Wenige Meter vor unserem Hostel beginnt dann auch direkt der Walk of Fame, der natürlich ein Must-See für Touristen ist.
Wir haben jetzt hier mal exemplarisch Kathrine Hepburn und Michael J. Fox am Start mit denen wir uns abgelichtet haben, es gab aber etliche, die ich hier hätte posten können. Es gab allerdings auch etliche, die wir vermisst haben, z.B. Morgan Freeman, Matthew Perry, Sean Connery, Ian McKellen, Alan Rickman, Hugh Grant, Julia Roberts, Liz Hurley oder viele Andere. Das könnte etwas damit zu tun haben, das so ein Stern den jeweiligen Star 25.000$ kostet. Aber vielleicht haben wir sie auch einfach übersehen.
Am Walk of Fame liegen dann auch so berühmte Theatre wie das Kodak Theatre, wo ja vor wenigen Tagen die Oscars verliehen wurden, Knapp verpasst also, oder das Grauman’s Chinese Theatre, vor dem diverse Stars ihre Hand- und Fussabdrücke in den Beton gesetzt haben.
Den gesamten Walk of Fame fahren auch diverse Tourbusse ab, die eine kurze L.A. City Tour oder die “Home of the Stars”-Tour anbieten, sowas haben wir dann direkt mal mitgenommen, weniger wegen den Häusern der Stars als wegen der möglichkeit, mal ein paar Erklärungen zu L.A. zu bekommen und dabei in einem Open-Air-Bus durch die Sonne zu cruisen.
Hollywood-Sign, Beverly Hills, Bel Air, Rodeo Drive, Sunset Blvd und Co. lagen dann auch auf der Tour. Von den Häusern der Stars habe ich glaube ich auch kein einziges Fotografiert, dafür aber ein paar Drehorte, das Haus auf dem rechten Foto ist z.B. aus derm Intro vom Price of Bel Air bekannt.
Besonders cool ist die ganze Stimmung in Hollywood. Überall Grün links und rechts der Straße und zudem soviel Protz und Geld wie wir seltenst zuvor gesehen haben. Die ganzen Behausungen ähneln schon ein wenig Schlössern, im speziellen das vom BurgerKing-Gründer. Und auf den Straßen fast ausschließlich Luxuskarossen und verdunkelte SUVs, darunter übrigens auch viele BMWs und Mercedes’, allerdings wenig Audi
Nach der Rundtour haben wir noch kurz Stopp bei uns im Hostel gemacht, um uns eine kurzbeschreibung mitzunehmen, wie man zum Strand kommt und dann ging es direkt weiter zum zweiten Tagesordnungspunkt: Santa Monica Beach mit Santa Monica Pier. Mit dem Bus. Wir haben zwar jetzt ein Auto, bei dem Verkehr in L.A. haben wir aber mal bewusst darauf verzichtet, das gefährt zum Strand zu nehmen. Außerdem hatten wir ein wenig Parkplatzangst. Die Fahrt mit dem Bus, der dann doch auch einige Kilometer vom Hostel abfuhr dauerte auf der Hinfahrt knapp eine Stunde für 13,3 Meilen. Puh.
Dafür waren wir rechtzeitig für den Sonnenuntergang noch am Pier und konnten vorher noch gemütlich einmal hoch und runter schlendern.
Der Sonnenuntergang war dann auch entsprechend pitoresk. Ich möchte hier nochmal meine neue Digiknipse loben, die da auch grandiose Fotos produziert hat. Die alte hätte das glaube ich nicht geschafft und die Spiegelreflexkamera haben wir im Hotel gelassen.
Da wir beide heute noch nicht sonderlich viel gefuttert hatten (selbstgeschmierte Cream Cheese Bagle zu Mittag), gab es bei uns dann noch ein fieses Mahl auf dem Pier. Bei Conny gab es einen normalen Hot Dog und bei mir einen Chilidog. Laut Conny war der HotDog schon sehr fies, der Chilidog sah dazu auch noch sehr fies aus. Ich werde mal nicht genauer.
Bei anbrechender Dunkelheit haben wir uns dann direkt wieder auf den Weg ins Hostel gemacht, bzw. erstmal wieder zur Bushaltestelle, inzwischen war es 18:30 oder so und man ahnt es schon, was gleich kommen muss: Rush Hour. Also ein letzter Blick auf die Strandpromenade und rein in den knallevollen Bus.
Die Fahrt dauerte dann auch mindestens mal 1,5 Stunden, also nochmal ein bisschen länger als auf der Hinfahrt, wenigstens hatten wir einen Sitzplatz. Wenn ich hier Pendler wäre, würde ich mir auch überlegen, ob ich das Auto als Fortbewegungsmittel wähle, bevor ich mit tausend anderen Leuten im Bus dicht an dicht stehe.
Wir sind dann noch durch den Abend zurück ins Hostel spaziert und haben schonmal den kommenden Tag geplant, erste längere Autofahrt. Ich bin ja mal gespannt, ob das mit dem Navi und so auch klappt.
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