Köthi vs. USA 2011 – Day 18
Verdammt! Verschlafen! Irgendwie aber auch nicht. Es war Zeitumstellung in San Francisco und als wir aufwachten war es bereits eine Stunde später als geplant. Ohne Frühstück geht es direkt los, um San Francisco zu erkunden. Bereits am Vortag haben wir uns trotz einiger Dummheit ja erfolgreich ein Ticket für den typischen Touristen-Bus gesichert, den wollen wir heute natürlich ausführlichst nutzen. Kleiner Nachteil dabei: Das Wetter spielt leider nicht so mit. Am Vortag war noch strahlender Sonnenschein, heute ist es bewölkt und es schauert hin und wieder. Aber wir wollen uns nicht beschweren, immerhin hatten wir bislang absolutes Glück mit dem Wetter gehabt.
Etwas unpraktisch dabei war, dass wir einen oben offenen Bus besteigen mussten, so flogen unsere Frisuren gehörig durcheinander und Conny verlor sogar ihr Haargummi, woraufhin sie erstmal ihren Schal zur Vermummung nutzte. Erster Halt unserer Tour durch den Regen: Golden Gate Bridge und Sausalito.
Erster und auch wichtigster Stopp auf der Tour: Der Aussichtspunkt auf die Golden Gate Bridge und Downtown San Francisco. Da sind wir natürlich Fototechnisch direkt mal eskaliert. Eigentlich auch schon auf dem Weg dorthin im Bus.
Bei Sonnenschein wären die Bilder sicherlich besser, aber das Wetter ist typischer für San Francisco für diese Jahreszeit. Obwohl man Kalifornien immer mit Sonne und Palmen verbindet, hat San Francisco ein deutlich kühleres Klima. Die GoldenGate Bridge konnte man trotzdem sehen und auch die Innenstadt von San Francisco.
Und auch die Gefängnisinsel Aklatraz konnte man von unserem Aussichtspunkt sehr gut erkennen. Man konnte auch eine Tour dahin machen, aber da wir nichtmal 2 Tage in San Francisco sind, haben wir mal drauf verzichtet. Schade eigentlich, zumal ich den film “The Rock” mehrmals gesehen habe. Wäre sicherlich cool gewesen. Vielleicht nächstes mal.
Hier haben wir nochmal ein Bild von der frierenden Conny im Tourbus. Dieser fuhr über Sausalito dann zurück nach San Francisco, wo wir in den nächsten Bus stiegen, den für die “Downtown Tour”. Hier haben wir dann Gott sei Dank auch Regenponchos von der Tourbusfirma bekommen, ansonsten wäre es auf dem oberen Deck des Busses noch unangenehmer geworden. Unten wollten wir auch nicht sitzen, da sieht man ja nichts.
Ich glaube das Einzige, was ich fotografiert habe war City Hall, für den Rest war ich entweder nicht schnell genug oder fand es nicht sehenswert. Das Rathaus haben wir schon auf der Nighttour am Vortag gesehen, bekamen jetzt aber noch zusätzliche Infos. Es ist zum Beispiel bereits das 6. Rathaus, alle anderen sind irgendwie zerstört worden, die meisten durch Feuer. Es ist auch ein bisschen höher als das Capitol in Washington D.C. und hat die breitere Kuppel worauf die Leute in San Francisco wohl relativ stolz sind. Schön ist es ja.
Erster richtiger Aussteige-Stopp für uns heute war Union Square. Da sind wir gestern zwar schon vorbeigefahren, aber so richtig umgeguckt haben wir uns da noch nicht ,das wollten wir jetzt erstmal machen.
Rund um den Union Square sind künstlerisch bemalte Herzen, vor dem wir uns natürlich auch erstmal ablichten mussten. Generell werden rund um die Stadt Kunstwerke aufgestellt, die von einer tax finanziert werden, die jeder Hotelgast in San Francisco zahlt. Einer der Reiseführer hat sich auch explizit bei uns dafür bedankt. Generell hat man in San Francisco den Eindruck, dass die Stadt relativ viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild legt. Die Stadt ist einfach total hübsch anzusehen
Ebenfalls am Union Square befindet sich die San Francisco-Filiale von Macy’s, wo wir dann auch mal durchgeshopped sind. Leider ist das nur der Frauen-Teil. Der Männer-Teil ist in einem anderen Gebäude. Conny hat auch was gefunden und spontan von der Verkäuferin noch einen Sonderrabatt bekommen. Cool. Vor Macy’s gab es an einem fiesen Hotdogstand noch kurz einen Hotdog für mich und eine Pretzel für Conny, das muss erstmal reichen, heute Abend wollen wir gescheit essen gehen.
Wir warten essend unter dem Macy’s-Vordach noch auf die nächste Regenpause und ziehen dann weiter in einen Bookstore der gerade Schlussverkauf hat. Conny hat sich dann ein Charles Dickens-Buch gegönnt und mir ist vor dem Store ein cooles Foto eines typischen San Francisco-Straßenzugs gelungen.
Nach der Shoppping-Pause ging es dann in den nächsten Bus, der uns in den Viktorianischen Teil der Stadt und in den Golden Gate Park bringt. Ich glaube dieses Mal saßen wir sogar unten. Der ganze Teil der Stadt hat ein ganz anderes Flair als der Rest. Ein bisschen Hippie-Flair aus meiner Sicht. Zumindest viele kleine Shops die den Hippie-Flair forcieren oder zumindest den Touristen vorgaukeln. Der Golden Gate Park an sich (größer als der Central Park) hat besonders Conny total gefallen und auch die dort befindliche California Academy of Science müssen wir bei unserem nächsten Besuch mal besuchen.
Auf dem Weg kamen wir auch an den “Seven Sisters” aka. “Painted Ladies” vorbei, die sich am Alamo Square befinden. Es handelt sich hierbei um 7 viktorianische Häuschen in unterschiedlichen Farben. Das bekannteste Haus ist sicherlich das gelbe, welches im Vorspann der Serie “Full House” vorkommt. Ich glaube die Show hieß bei uns “Wer ist hier der Boss?”. Direkt dahinter erhebt sich übrigens Downtown San Francisco, ein sehr cooler Ausblick also.
Unser nächster Stopp war Chinatown. Von dort wollten wir ein wenig laufen und dann mit dem Tourbus zur Fishermans Wharf fahren. Chinatown ansich ist übrigens deutlich beeindruckender als in New York. Es ist chinesischer dekoriert und auch deutlich größer als das Pendant in New York, wo ich ja ein wenig enttäuscht war.
In Chinatown ansich kann man grandios bummeln und Shoppen. Neben viel Touristenkram und absolutem Schund gibt es aber auch tatsächlich viel chinesisches Zeugs. Conny hat zum Beispiel direkt mal ein Mitbringsel hier gefunden, was es ist verrate ich aber mal nicht, sonst ist die Überraschung futsch.
Weiter ging es in Richtung Little Italy, wo wir abends ja nochmal hin wollen zum Essen. Stattdessen sind wir mal in die Victoria Pastry, die uns auf der Tour vom Vortag empfohlen wurde. Hier haben wir uns irgend so ein Plunder-Kram gekauft und mal direkt die Pastry-Qualität getestet. Das Ding schmeckte mir ein wenig zu weihnachtlich, dadurch dass es auch sehr fruchtig war, Conny war aber begeistert.
Dann ging es weiter in Richtung Wharf. Wir hatten eigentlich vor, wieder auf den Tourbus aufzuspringen, der aber leider nicht kam. Uns blieb also nichts anderes übrig als zu laufen. Das war aber garnicht weiter schlimm, denn es war garnicht so weit und wir kamen an so tollen Läden wie dem “Burger Meister” vorbei. Hihihi.
Leider nahm der Regen stets zu während wir uns Fishermans Wharf näherten, so dass wir erstmal einen Zwischenhalt einlegen mussten und zwar zufällig genau vor dem Shop wo wir am Vortag noch unsere Hack-Tasche gekauft haben. ‘Entsprechend begeistert sehen wir auf dem Foto aus.
Eigentlich wollten wir hier den Regen aussitzen, da es aber immer später wurde, konnten wir diese Idee dann irgendwann knicken und schmissen uns in den Regen. Ziel war die CableCar-Station der Hyde-Linie, mit der wir zum CableCarMuseum fahren wollten. Doch bevor wir mit dem CableCar fahren durften, mussten wir uns etwa eine halbe Stunde im ströhmenden Regen die Beine in den Bauch stehen, denn das CableCar ist natürlich entsprechend beliebt in San Francisco.
Während wir dort gewartet haben, hatten wir noch das große Glück “Escape-Man” kennenzulernen. Ein Straßenkünstler, der mit großer Klappe und der Befreiung aus einer Zwangsjacke seinen Unterhalt verdient.
Völlig durchnässt, 10 Dollar Fahrtpreis ärmer, aber glücklich saßen wir schließlich im Cablecar und es ging Bergauf. Ausgestiegen sind wir dann nach viel Geratter und einer kurzweiligen Fahrt am Cablecarmuseum. Hier trat das ein, was wir bereits vermuteten: Es war bereits geschlossen. Durch die Fenster konnte man noch die Kabelrollen sehen, mehr war nicht mehr drin. Schade. Vom Museum aus war es nur ein Katzensprung nach Little Italy und da wollten wir ja eh essen. Inzwischen war es schon nach 19 Uhr.
Einen ausgiebigen Auswahlprozess später, saßen wir dann in einem gemütlichen Restaurant und haben gespeist. Es gab:
-Bruschetta für Beide
-Bucatini alla Carbonara für Conny
-Gnocchi alla Gorgonzola für mich
-Crème Brullé für Beide
Lecker war es schon, auch wenn der Koch glaube ich vergessen hat, die Crème Brullé zu erhitzen. Es war kalte Crème mit unkaramellisiertem Zucker. Naja. Teuer wars auch nicht wirklich. Als letzte Aufgabe des Tages blieb uns noch der Heimweg, unter Anderem durch den bekannten Zickzack-Teil der Lombard-Street, an dem sich auch unser Hotel befand.
Das Biest ist steiler als es aussieht und völlig fertig kamen wir im Hotel an. Wir haben noch kurz die Unterkunft für den nächsten Tag gebucht und sind dann, wie fast jeden Tag, völlig entkräftet ins Bett gefallen.