Köthi vs. USA 2011 – Day 12
Hoover Dam, Baby! Von Las Vegas aus geht es heute erstmal rüber zum Hoover Staudamm, der ist nur ne gute halbe Stunde von Vegas entfernt. Später am Tag wollen wir uns auch ein wenig in Vegas austoben, man gönnt sich ja sonst nichts. Der Tag beginnt also im Auto. Ohne Frühstück. Echt jetzt. Frühstück gab es erst, als wir schon am Hoover Staudamm angekommen sind und für völlig überhöhte 7$ unser Auto abgestellt haben. Wir hatten noch Toast und Peanutbutter am Start, die musste für’s Frühstück herhalten.
Am Hoover Dam hat man die Wahl zwischen drei Touren die man machen kann und für uns stand fest, dass wir eine machen wollen, da Conny die Generatoren sehen wollte. Fiese Maschinenbauer. Wir haben uns dann für die mittelgroße Tour für 11$ pro Person entschieden, diese inkludierte einen Pathos-geschwängerten Propaganda-Film, eine Ausstellung, eine kleine Erklärungs-Show und eben die Tour zu den Generatoren.
Der Film war wie bereits erwähnt schon sehr typisch amerikanisch aufgezogen, von wegen wie die schlauen und kreativen und arbeitssamen den MIGHTY COLORADO RIVER bezwingen und so. Daumen Hoch, Präsentieren können se sich. Danach ging es mit dem Aufzug ein paar Etagen tiefer, wo uns dann unser Tourguide, nennen wir ihn mal Frank, ein wenig erläuterte.
Der erste Stopp waren aber nicht die Generatoren sondern eins der Zuflussrohre zu den Generatoren. Durch das auf dem linken Bild zu sehende Rohr flossen, wenn ich mich recht entsinne über 9.000 Gallonen Wasser pro Sekunde. Die gesamte Plattform auf der wir standen vibrierte aufgrund der Wassermassen die durch das Rohr jagen. Das war schon saubeeindruckend. Weiter ging es zu den Generatoren, wo Conny dann hin und weg war. Es gib 8 auf der Nevada- und 9 auf der Arizona-Seite des Dams. Auf dem rechten Bild ist der Blick entlang der 8 Generatoren auf Nevada-Seite zu sehen. Ich hab leider vergessen, wieviel Strom sie letztendlich produzieren, ist aber im Stromnetz hinterher weniger als 1%.
Dann ging es auch schon wieder hoch und aus dem Visitors-Center raus. Als Insider-Tipp hat uns Frank mitgegeben, im alten Exhibition-Center vorbeizuschauen, was wir dann auch gemacht haben. Dort gab es ein Modell der Landschaft in den Staaten Utah, California, Nevada, Arizona und noch irgend einer. Mithilfe einer Licht-und-Stimme-Show, die bestimmt noch aus den Anfangszeiten des Hoover-Dams in den 1930er Jahren stammt (da begannen auch schon die Tours durch den Damm), wurde dann nochmals sehr begeistert darüber berichtet, was für Vorteile der Mensch dadurch hat, dass die vielen fleißigen Amerikaner damals in der Great Depression diesen revolutionären Damm gebaut haben. Interessant war es trotzdem, es gibt nämlich entlang des vom Hoover Dam angestauten Colorado River mindestens mal 10 weitere Dämme. Krass.
Dann gings ins Freie und endlich auch auf dem Damm. Wir sind dann einmal auf die Andere Seite gelaufen, nach Arizona quasi. Dieser Spaziergang hat uns etwa 1:10 Stunden gekostet auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg hingegen waren wir eher angekommen als wir losgelaufen sind. Die Zeitverschiebung macht es möglich.
Das Bauwerk ansich ist schon faszinierend. Und da kann einem schonmal schwindlich werden bei dem Blick hinunter. Man kann übrigens auch drüber fahren, haben wir aber nicht gemacht.
Conny fand die ganzen Stromleitungen von den Generatoren hin ins weite Land auch noch ein bisschen spannender als den Rest des Damms. Die Strommasten waren auch interessant angebracht, das muss man zugeben. Die hängen nämlich einfach irgendwie schräg am Berg.
Nach der ausgiebigen Besichtigung der Strommasten begaben wir uns dann auch mal auf den Rückweg. Immerhin wartet Vegas auf uns. Bevor wir uns in die krasseste aller Städte stürzen, aber nochmal eine kurze Verschnaufpause in unserer Spa-Suite. Hier mal exemplarisch Conny in unserem Whirlpool.
Dann gings los. Erster Stopp: The Venetian. Das Venetian war mir am positivsten in Erinnerung von meinem Besuch in Vegas vor über 10 Jahren. Im Venetian fliesst im 1. Stock ein kleiner Kanal an dessen Ufern sich Geschäfte aneinanderreihen. Damit nicht genug: Auf dem Kanal fahren auch kleine venezianische Gondeln mit singenden Gondolieren. Grund genug uns erstmal einen Belgian-Chocolate-Shake bei Häagen Dasz zu kaufen und die ganze Atmosphäre ein bisschen zu genießen.
Es gibt auch einen nachgebauten Marcus-Platz mit Cafés und Restaurants und sogar Straßenkünstlern. Sehr faszinierend. Der Himmel ist übrigens gemalt und wird je nach Tageszeit entsprechend beleuchtet, Abends wird es also auch dunkel. Letzteres gibt es allerdings auch in der Ladepassage des Caesar’s Palace. Da sind die Häuschen dann nicht venezianisch sondern antik gestaltet. Bevor man den Kanal erreicht und bevor man danach wieder nach draußen kommt, gelangt man natürlich durch das Casino. War klar.
Wieder auf der Straße, haben wir uns mal auf die Suche nach einer Bushhaltestelle gemacht, um mit dem Bus nach Downtown Las Vegas zu fahren. Downtown Las Vegas erstreckt sich um die Fremont-Street und ist eigentlich das “klassische”, alte Las Vegas. Die bekanntesten Casinos sind vermutlich das “Golden Nugget”, welches sich nach einem kleinen Godlklumpen benannt hat, und das “4 Queens”, von dem ich grade mal kein Bild am Start habe.
Dort haben wir dann auch ein wenig gezockt. Im “modernen” Vegas gibt es leider keine Plastikbecher mehr, ebensowenig Münz-Slot-Maschinen. Alles ist auf Plastik und Bills umgestellt, sehr zu unserer Enttäuschung. Umso erfreulicher, dass wir hier noch ein Casino mit Münzautomaten gefunden haben, an dem wir richtig klassisch etwas spielen konnten. Zwischenzeitlich hatte Conny sogar richtiges spielglück und hat ein bisschen was gewonnen, aber am Ende ist es so wie es sein soll: Die Bank gewinnt. Macht nix, war ja eh erwartet. Zurück auf den Las Vegas Strip also. Wieder mit dem Bus.
Gegessen haben wir auch noch garnichts. Ursprünglich wollten wir im Paris-Hotel etwas essen, um von dort aus ein wenig auf die Bellagio-Fontänen zu gucken, allerdings war es inzwischen ein wenig am sand-stürmen, sodass wir den Plan relativ schnell verwarfen und stattdessen zu “Gonzales y Gonzales” gingen, um mal richtig fieses mexikanisches Essen zu testen. Bei mir gab es einen “Fajita Burrito Grande”, lecker mit Chicken drin und so. Bei Conny gab es Tortilla mit gegrilltem Gemüse.
Wie man auf dem Bild sieht, dampfte das Essen sogar noch fies, als es zum Tisch kam. Der Service war in dem Restaurant auch echt grandios. Es macht sich schon bemerkbar, dass die Kellner sich komplett durch Trinkgeld finanzieren. Selbst als ich mich bekleckert hatte, war der Kellner sofort mit ein paar Servietten zur Stelle. Er hat dann auch ein entsprechendes Trinkgeld bekommen. Muss schon sein.
Vollgefressen und zufrieden, haben wir uns noch eine Runde im Yakuzi gewälzt, bevor wir zufrieden weggeschlummert sind.