Als Abschluss der Berichterstattung über den Schwedenurlaub reiche ich einfach nochmal ein paar Facts nach, die aus den Tagebucheinträgen nicht so in Erfahrung zu bringen sind, für den Ein oder Anderen aber vielleicht interessant sind.
Gefahren sind wir mit der Firma Scandtrack. Dort werden im Sommer Kanu-, Fahrrad- und Rucksacktouren durch Schweden angeboten. Man hat grundsätzlich die Wahl zwischen drei Regionen: Nordmarken, Glaskogen und Stora Bör. Wir hatten uns für Nordmarken entschieden, da dort die meisten Routenkombinationen möglich waren. Es ist auch das Gebiet mit der größten Wasserfläche glaube ich.
Man kann prinzipiell 1, 2 oder 3 Wochen sich in Schweden austoben und man kann auch die Leistungen von Scandtrack kombinieren. Also z.B. eine Woche Kanufahren, eine Woche mit dem Fahrrad fahren und zuletzt noch eine Woche tracking. Wers denn möchte. Wir hatten lediglich eine Woche geplant, das sind dann im Endeffekt 9 Tage mit Hin. und Rückfahrt. Man kann Kanutouren sowohl auf eigene Faust als auch geführt buchen. Wir hatten uns für eine Tour auf eigene Faust entschieden und sind damit auch recht gut gefahren. Wir hatten nirgends riesige Probleme die wir nur mit Führer hätten lösen können. Wenn man aber einen Reiseleiter hat, hat man natürlich erster Hand Infos über die sehenswertesten Strecken oder die gemütlichsten Rastplätze.
Die gesamte Verpflegung für die Woche ist bereits inklusive ebenso wie sehr viel Ausrüstung. Nicht nur das Kanu, das Zelt oder ein Tarp waren dabei, sondern auch ein Spirituskocher, Töpfe, Pfannen, eine Säge, eine Axt, ein Spaten, Klopapier, Alufolie und einiges mehr was mir nur grade nicht einfällt. Man ist quasi so gut ausgerüstet, dass man kaum etwas an Outdoor-Ausrüstung von zuhause mitbringen muss. Außer natürlich Outdoorseife, auf die man regelmäßig hingewiesen wird.
Die Anreise kann man entweder selbst organisieren, dann startet die Tour erst im Scandtrack Basiscamp, oder aber man bucht den Bustransfer direkt dabei. Die Scandtrack-Busse fahren von vielen Städten in Norddeutschland nach Schweden, wer südlicher als Frankfurt wohnt hat es allerdings nicht so praktisch. Wir sind von Hannover gefahren, weil wir nicht mehr so viele zwischenstopps haben wollten und je nördlicher man zusteigt, desto günstiger wird das ganze. Die Busfahrt hat dann irgendwas um die 40€ gekostet. Wir haben später auch erfahren, dass alleine die Fährüberfahrten mit dem PKW etwa 100€ kosten. Insofern ist das glaube ich schon ein guter Deal.
Als kleiner Tipp noch zuletzt: Nehmt ordentliche Trecking-Kleidung mit. Wir haben uns extra vorher Treckinghosen gekauft, die zahlen sich echt aus. Sind super bequem und trocknen sehr schnell wieder, wenn sie mal nass werden sollte (was man ja nie ausschließen kann).
Ach ja, ein bisschen Werbung noch: Scandtrack vertreibt in den Wintermonaten Hundeschlittenreisen. Da hätte ich auch mal Lust drauf.
An den letzten beiden Tagen hatten wir leider kein Tagebuch geführt, weswegen ich das mal versuche zu rekonstruieren.
- Letztes Lagerfeuer-Frühstück
- Sowohl das Vollkornbrot als auch den Tee werden wir nicht vermissen
- Gemächliches Zusammenpacken des Equipments
- Marcus reinigt das Geschirr mit Hingabe und halb im Wasser
- Unter unserem Zelt versteckte sich ein dicker Frosch
- Reinigen die Mücken-Blut-Flecken am Zelt – Ekelig!
- Nachdem eine Frischfleisch-Reisegruppe unseren Lagerplatz besetzen möchte, brechen wir überhastet auf
- Kämpfen uns zurück zum Basiscamp
- Wellen von Schwedischen Wasserski-fahrern machen das Vorankommen auf den letzten Metern schwierig
- Legen an, entladen und reinigen das Kanu.
- Schleppen sämtliche Kisten, Kästen, Tonnen, Taschen und Säcke zum Ausrüstungszelt
- Verfolgen mit Wohlwollen das WM-Spiel Deutschland-Argentinien
- Aufbauen und Abnahme des Zeltes, Rückgabe des Equipments
- Wir gehen duschen (herrlich!) und gönnen uns im Anschluss eine Cola (Marcus) und ein Bier (Husch)
- Buszuteilungs-Aushang verspricht viel Platz, nur 23 Personen im Bus nach Hannover
- Genießen als letzte schwedische Mahlzeit Köttbullar mit Kartoffeln und Preiselbeeren
- Fühlen uns wie bei IKEA
- Lernen beim Essen bereits unseren Busfahrer kennen
- Marcus wird kurz vorm Einsteigen in den Bus von einer echt fiesen Mücke gestochen und sorgt mit einem Minutenlangen Niesanfall kurz vorm Einsteigen nochmal für gute Laune
- Abfahrt früher als erwartet
- Jeder hat im Bus mindestens 2 Plätze um sich auszubreiten
- Busfahrer Klaus und Jochen deutlich souveräner als die beiden von der Hinfahrt
- Mit Musikvideos, Spielfilmen und vielen netten Unterhaltungen vergeht die Rückfahrt deutlich schneller als die Hinfahrt
- Fast 2 Stunden früher als geplant in Hannover
- Frühstück bei BurgerKING… was haben wir das vermisst
- Wir realisieren erst jetzt, dass der Kescher fehlt. Mist! Egal!
- In Hannover erleben wir noch massig Blasmusik, hach was haben wir das vermisst…
- Das war er, der Schwedenurlaub 2010 – Geil war’s!
Der Urlaub neigt sich langsam dem Ende. Wir genießen die letzten Stunden Freiheit ausführlich.
- Letzter Kompletter Tag
- Haben Mückenangriffen in der Nacht standgehalten
- Ausführliches Frühstück und anschließend vorletztes Zusammenpacken
- Aufbruch zum Vortags-Lagerplatz
- Die See ist ruhig
- Lagerplatz leider belegt
- Aufgrund diverser Boote, die wir gesichtet haben, gehen wir davon aus, dass ein Kampf um die Lagerstellen in Basiscamp-nähe entbrannt ist
- Finden relativ schnell einen unbesetzten Lagerplatz
- Gehen baden, Husch lässt das Kanu absichtlich kentern, die Sau!
- Teilen Lagerplatz mit vier weiteren Deutschen
- Reste zum Abendbrot (Risotto mit Zwiebeln, Würstchen, Kidney-Bohnen und Champignons, dazu Knödel)
- Die Vorräte werden knapp
- Wir sind übelst satt und chillen erneut in der Sonne
- Trinken unsere letzte von 24 Becks aus der Heimat
- Essensreste werden verbuddelt, der Abwasch auf den Folgetag verschoben, da morgen eh Groß-Reine-Tag
- Uns graut es vor der Bus-Rückfahrt
- Top10 aller Dinge, die wir zuhause vermissen werden
- In den Tag hinein leben
- Baden zu jeder Zeit
- Frische Luft
- Lagerfeuer
- Sonnenbaden
- Fischen
- Outdoor-Romantik
- Landschaft
- Das Kütteltier
- Die Ruhe
- Mit der anderen Reisegruppe das Lagerfeuer geteilt und gequatscht
- Jim Beam und Veterano leer.