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December 2013 - Posts

Cambodia–Angkor Wat & Co.

Nach der Busfahrt des Grauens sind wir also endlich in Siem Reap angekommen. Und was man hier so sehen kann, sind vor allem die Tempel und Stadtanlagen von Angkor, dem alten Königreich der Khmer, das etwa vom 10. bis 15. Jahrhundert seine Blütezeit hatte. Die frühen Tempel waren alle hinduistisch,während die späteren dann buddhistisch waren. Allen voran natürlich Angkor Wat, dem großen Tempel, welcher auch auf der kambodschianischen Fahne abgebildet ist. In unserem (nebenbei bemerkt echt tollen) Hostel kann man sich Fahrräder für 1$ den Tag leihen, was wir glatt mal machen und drauflosradeln.

Da wir hier zwei Tage bleiben, wollen wir uns nicht direkt mit dem berühmten Angkor Wat spoilern, sondern beginnen heute mit einigen kleineren Tempeln. Wir hatten ja Angst, das wir vom Fahrrad aus Angkor Wat schon sehen würden, aber tatsächlich sieht man die allermeisten Tempel erst, wenn man direkt davor steht, da die Umgebung von Urwald umgeben ist.

Der erste Tempel, den wir besichtigen ist der Bayaan Kdei. Dieser buddhistische Tempel wurde, wie so vieles in Angkor, von Jayavarman dem siebten gebaut ( im folgenden Jaya7 genannt), und war ein Klostertempel. Die buddhistischen Tempel sind alle ähnlich aufgebaut; der innerste heiligste Raum ist umgeben von verschiedenen (meist drei) Gallerien, die mit Türmen und allerlei Verzierungen versehen sind. In in befand oder befindet sich dann je nach Glauben entweder ein Budda oder eine Hindugottheit, in der Regel Vishna oder Shiva.  Zumeist befinden sich auch zwei Bibliotheken auf dem Gelände. Leider ist der Tempel schon sehr verfallen und wenig restauriert. Die Eingänge werden gekrönt von Türmen, auf denen ein Buddagesicht zu sehen ist

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Aber auch Ruinen haben einen ganz eigenen Charme und an einigen Stellen lässt sich erahnen, wie der Tempel mal aussah.

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Es ergaben sich also viele tolle Motive und wie sind mal wieder mit den Kameras eskaliert.

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Der nächste Tempel auf dem Plan war Ta Prohm, ein Tempel, den Jaya7 zu Ehren seiner Mutter gebaut hat, die für ihn die Weisheit verkörperte. Unten links sieht man sehr gut die äußere der Gallerien, die das Innerste umgeben.

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Dieser Tempel wurde weitgehend so gelassen, wie er im 19. Jahrhundert von einem Franzosen wiederentdeckt wurde, daher ist hier besonders gut zu erkennen, wie der Urwald sich die Tempel einverleibt hat und die mächtigen Wurzeln der Bäume die Steine einfach spalten können.

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Dem ein oder anderen Liebhaber von Computerspielen und Actionfilmen mögen die Anblicke auf den Fotos übrigens bekannt vorkommen. Ta Prohm diente als Kulisse für Tomb Raider!

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Entsprechend voll mit Touristen war die Anlage dann auch, insbesondere asiatische Reisegruppen, die sich vor jeder Wurzel ausgiebig fotografieren mussten. Nur mit Mühe konnten wir Marcus dazwischen mogeln.

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Verbunden mit der bald unerträglichen Mittagshitze war uns das ganze dann fast schon zuviel und wir mussten erstmal eine Mittagspause einlegen, bei einem der unzähligen Stände, die vor jedem größeren Tempel stehen.

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Es gab Nudeln mit Gemüse und Ei und auch wenn mein Gesicht anderes vermuten lässt: es war lecker.

So gestärkt ging es dann weiter aufs Rad und zu Ta Keo, einem Tempel, der bereits im 10 jahrhundert gebaut wurde. Hinduistische Tempel sind in der Regel pyramidenförmig gebaut, als Nachbildung des Bergs Meru, auf dem die Götter wohnen. Fünf Türme auf der Pyramidenspitze symbolisieren die fünf Gipfel des Berges. Der kleine Maulwurfn war übrigens auch immer mit dabei Smiley.

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Ta Keo ist momentan eine ziemliche Baustelle, da dort restauriert wird, aber von einer Seite konnte man doch die Spitze erklimmen. Der Aufstieg war allerdings sehr steil, doch es hat sich gelohnt. Oben hat uns der Baustellenbeaufsichtiger dann auch noch erklärt, dass der Tempel nicht zuende gebaut wurde, weil der Blitz dort einschlug und dies als Zeichen gedeutet wurde, dass die Götter nicht einverstanden mit ihm waren.

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Daher ist er verhältnismäßig schlicht ohne viele Reliefs und Verzierungen. Der Abstieg gestaltete sich übrigens sehr schwierig, wegen der steilen und schmalen Treppen. MIt meinem superpassenden Schuhwerk sah das ganze dann so aus:

Und wieder aufs Rad zu zwei weiteren Tempeln: Chao Say Tevoda (links unten) und Thommanon (Mitte und rechts). In letzterem waren viele Reliefs in bemerkenswerte gutem Zustand, da zum Teil restauriert, so zum Beispiel die Figur ganz rechts, eine reichtverzierte Tänzerin.

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Auf dem  Weg zum nächsten Tempel mussten wir durch Angkor Thom, der Hauptstadt von Angkor unter Jaya7, die damals größte Stadt der Welt. Von ihr existieren neben einigen Tempeln und Profanbauten vor allem noch die Stadttore, welche aus Türmen mit Buddagesichtern bestanden und nach außen von Kriegern und Dämonen bewacht werden, die eine siebenköpfige Schlange halten (die Naga, die taucht hier in Kambodscha an allen Ecken auf). Viele Köpfe fehlen, wahrscheinlich geklaut, wie auch viele Buddhaköpfe und –körper.

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Man muss sich vorstellen, das links und rechts der Wege durch Angor Thom (unten) einst eine ganze Stadt erstreckte, deren Überreste aber nicht mehr zu finden sind, da sie aus Holz gebaut wurden. Heute ist das ganze Gebiet mit Urwald bedeckt, durch den das Sonnenlicht am späten Nachmittag pittoresk gebrochen wird.

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Insgesamt ist es wie gut zu erkennen hier extrem grün und feucht, und wir waren schon total durchgeschwitzt,  aber wir haben es dann doch noch zum fast letzten Tempel geschafft: Preah Khan.

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Preah Khan wurde von Jaya7 (der ist wohl bautechnisch ziemlich eskaliert) analog zu Ta Prohm zu Ehren seines Vaters gebaut worden.

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Es diente wahrscheinlich als Universität für buddhistische Mönche und war deutlich größer als Ta Prohm. Die Verzierungen sind deutlich martialischer, aber auch hier sieht man, obwohl viel restauriert wurde, den Einfluss der Natur.

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Preah Khan besitzt auch zweistöckige Gebäude, ich finde ja, mit den Säulen brauch es sich nicht vor römischen Tempeln verstecken.

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Auf dem Rückweg wollten wir uns den Sonnenuntergang bei Angkor Wat selbst anschauen, jedoch versteckte sich die Sonne hinter den Wolken und nichts wars mit einem toll angeleuchteten Tempel. Also nur kurz auschecken, wo wir morgen zum Sonnenaufgang hinmüssen und im Dunkeln nach Hause geradelt.

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Nach einer kurzen Dusche ging es dann auf Nahrungssuche. Marcus hatte im Vorfeld ein deutsches Restaurant in Siem Reap aufgetan und wir hatten beide schon einen ordentlichen Schnitzelhunger herangezüchtet. Leider war der Laden mit den Wegbeschreibungen von Tripadvisor nicht aufzufinden und wir schlichen irgendwann nur noch eine dunkle unbeleuchtete Straße entlang, von der wir von einem mitleidigen Tuktukfahrer aufgesammelt wurden mit der Bemerkung, in dieser Richtung käme nur noch der See.

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Also ab in die Pubstreet und dort schnell etwas gegessen. Pizza für Marcus und Khmer für mich. Dort haben wir auch diesen legendären Laden gefunden, aber da der Wecker am nächsten Tag um 4:30 klingelt, sind wir doch lieber gleich in unser Hostel zurück.

Am nächsten Morgen also um halb fünf raus, denn um fünf holte der bestellte Tuktuk-Driver uns ab (ein weiterer Tag Fahrrad hätten unsere Hintern nichts ausgehalten). Um etwa halb sechs waren wir dann bei Angkor Wat, zusammen mit Massen anderer Touristen, die alle mehr oder weniger an der gleichen Stelle standen, um das perfekte Bild zu bekommen.

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Leider war es mit dem Sonnenaufgang wie mit dem Sonnenuntergang: zu viele Wolken. Beeindruckend war es zwar schon, wie das Bauwerk aus dem dunklen auftauchte, aber ein wenig mehr Sonne wäre schon schön gewesen.

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Insbesondere mit der Reflexion im Teich ergab sich doch das ein oder andere schöne Motiv. Angkor Wat war übrigens der Staatstempel der damaligen Hauptstadt von Angkor, die um den Tempel herumlag. Angkor Wat ist immer noch das größte religiöse Bauwerk der Welt.

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Auch dieser Tempel ist hinduistisch, also eine Nachbildung vom Berg Meru mit fünf Gipfeln und einem der drei Hauptgötter, nämlich Vishnu, geweiht (die anderen beiden sind Shiva und Braham).

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Wie voll es war, lässt sich vielleicht auf dem Bild unten rechts erahnen. Nach dieser Anstrengung gab es erstmal ein kleines Frühstück für uns. Cola für Marcus und Kaffee für mich.

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Danach haben wir ,dann den eigentlichen Tempel besucht und, meine Güte, das war sehr beeindruckend! Vielleicht weil es der einzige Tempel ist, der wirklich noch komplett steht war er so erstaunlich, aber die Größe und die unzähligen Reliefs, Statuen und Verzierungen waren wunderschön.

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Die Türme (also die Gipfel) konnte man prinzipiell besuchen, aber da waren wir wohl noch zu früh für. Schade.

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Die äußeren Gallerien waren verziert mit ganzen Gemäldereliefs, die meistens irgendwelche Schlachten darstellten.

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Ursprünglich waren alle Tempel in Angkor wohl auch bemalt, was an den feinen Reliefs unten noch zu erahnen ist.

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Schon sehr geflasht hat unser Tuktukfahrer uns dann aufgelesen und nach Angkor Thom gebracht, was wir uns heute genauer angeschaut haben. Dort ging es zunächst zu Bayon, dem Staatstempel unter Jaya7 und allen, die ihren Sitz in Angkor Thom hatten (die Hauptstadt hat offensichtlich mehrmals gewechselt). Da jeder ein wenig daran rumgebaut hat, sieht er ziemlich chaotisch aus.

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Das Besondere an ihm sind die unzähligen Türme, welche mit Buddhaantlitzen verziert sind, so dass er als Tempel der tausend Gesichter bekannt ist.

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Die nächste Station war der Bapuon Tempel, der aufgrund seiner Ausmaße bereits beeindruckend ist.

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auf der Rückseite hatte man angefangen, mithilfe der Sandsteine einen riesigen liegenden Buddha herauszuarbeiten, was man jedoch nie zuende geführt hat. Das Gesicht ist jedoch gut zu erkennen.

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Nachdem wir gestern schon den ganzen Tag in den Tempeln verbracht hatten und auch schon seid 4.30 auf den Beinen waren, schlug bald darauf bei uns die Müdigkeit zu. Zudem waren wir kaum mehr in der Lage, noch mehr aufzunehmen. Daher haben wir uns nur noch kurz mit der Elephant Terrace (unten), die zu den wenigen erhaltenen Profanbauten gehört, und die Terrace of the Leper King ( Terrasse des Leprakönigs) angeschaut und uns dann ins Hostel bringen lassen.

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Nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf ging es dann noch ins Stadtzentrum,wo wir im Old Market noch zwei Armbänder erstanden haben, zu viel mehr waren wir aber nicht in der Lage. Zwei Tage reichen kaum aus für dieses eindrucksvolle Stück Geschichte. Soviel gibt es noch zu sehen, ich würde gerne noch mal wiederkommen und mindestens eine Woche dort verbringen!

Doch für uns heißt es morgen: auf nach Thailand, genauer nach Koh Chang. Dort haben wir uns in eine etwas gehobenere Unterkunft für drei Nächte eingemietet. Man gönnt sich ja sonst nichts Smiley.