June 2009 - Posts
An unserem letzten vollständigen Tag in Australien hatten wir nun leider das erste mal richtig schlechtes Wetter. In den vergangenen 13 Tagen hatten wir maximal Bewölkung aber ansonsten stets Sonnenschein. Schade, dass wir es nicht bis zum letzten Tag ohne schlechtes Wetter geschafft haben. Wir haben uns aber nicht wirklich davon abhalten lassen und sind trotzdem voller Optimismus (und ich sogar kurzärmlig) losgezogen um ein letztes Mal die Stadt unsicher zu machen. Zunächst führte unser Weg wieder zu “the Rocks”, wo eigentlich ein großer Wochenmarkt stattfinden sollte. Auf dem Weg dorthin lag dann auch einmal mehr die Oper. Auf dem Foto sieht man dann auch das schlechte Wetter.
Der Wochenmarkt in “the Rocks” entpuppte sich dann im Endeffekt auch als garnicht mal so groß, er beschränkte sich auf eine Hand voll Stände und sehr sehr sehr sehr wenig Laufkundschaft. Wir hielten uns dort also dementsprechend nur recht kurz auf und beschlossen ob des immer dunkler werdenden Himmels, das erste Museum unseres Urlaubs zu besuchen.
Das bekannteste Museum Sydney’s ist das Australian Museum am Hyde Park. Hier findet man viele Informationen und Exponate zur Geschichte der Aboriginis sowie viele naturkundliche Ausstellungsstücke. Den Aborigini-Teil fand ich persönlich eher ermüdend. Nichts gegen die Geschichte der Aboriginis, welche ohne Frage spannend und lehrreich ist, aber die Präsentationsform ausschließlich auf unzähligen Texttafeln war dann doch zu viel für mich. Ich fand dann die Skelette von gegenwärtigen oder urzeitlichen Tieren Australiens deutlich spannender. Im Australian Museum gesellte sich auch Lara’s Weggefährtin Nadine zu uns, bevor sie nach unserer Abreise wieder vollzeit auf Lara aufpassen muss.
Man beachte auch besonders den Kollegen im rechten Bild. Hierbei handelt es sich um einen urzeitlichen Bewohner Australiens. Ich finde man kann hier auch schon ein wenig die Verwandtschaft mit dem heutigen Papagei erkennen. Auch wenn ich dem Vieh nicht über den Weg laufen möchte. Es sieht irgendwie unberechenbar aus ^^
An eine Wand im Museum wurde dann auch eine Computeranimierte Szene aus dem Australien von vor knapp 100 Millionen Jahren projeziert, die alle 3-4 Minuten abgespielt wurde. Da es hierfür sogar einen kleinen Countdown gab, hatte ich jetzt ein völliges Spektakel erwartet, was aber ausblieb. Die Animation dauerte nur wenige Sekunden und zeigt wie ein kleinerer Dinosaurier beim Wassertrinken von einem großen Dinosaurier gefressen wird. Da kann ich dann doch lieber Jurassic Park gucken :-)
Unser Museumsgang endete recht schnell wieder, denn das Australian Museum ist verglichen mit dem Deutschen Museum in München oder dem Smithsonian Institute in Washington D.C. dann doch eher klein bis winzig. Da das Wetter aber nun zumindest regenfrei zu sein schien, strebten wir Fussläufig die Botanical Gardens an. Die Botanical Gardens sind quasi mitten in Sydney und ragen in die Bucht von Sydney hinein. von der äußersten Spitze soll man eine sehr gute Sicht auf die Oper und die Harbour Bridge haben.
Die Botanical Gardens fühlen sich ein wenig so an wie der Central Park in New York. Rings um die grüne Oase mitten in der Stadt befinden sich hohe Geschäfts- und Bürogebäude. Im Vergleich zu New York würde ich noch nicht von Wolkenkratzern sprechen. Neben massenhaft Touristen waren hier auch massig Jogger anzutreffen. Leider kam ich in Sydney nicht einmal dazu laufen zu gehen, sonst wäre ich sicher durch die Botanical Gardens gelaufen.
Hier haben wir auch eine sog. “Sydney Spider” in freier Natur gesehen. Die Sydney Spider ist angeblich die giftigste Spinne der Welt und wenn man der ein oder anderen Horrorstory glauben schenkt auch garnicht mal so selten anzutreffen. Ab diesem Punkt habe ich auch z.B. im Hotel vermehrt darauf geachtet.
Auch fanden wir in den Botanical Gardens einen “Wishing Tree”. Die genaue Vorgeschichte könnt ihr ja dem Schild entnehmen, der Baum steht jedenfalls seit dem Jahr 1945 an dieser Stelle und wenn man um ihn herum läuft, kann man sich etwas wünschen was dann angeblich in Erfüllung gerät. Da der Baum bei uns leider weiträumig abgesperrt war, war an herumlaufen nicht zu denken. Ich habe mir trotzdem was gewünscht! Pah!
Dann erreichten wir Mrs. Macquarie’s Chair, den Teil der Botanical Gardens, der in das Hafenbecken reicht. Von hier hatte man dann die bereits angekündigte gute Sicht auf die typischen Sydney Sights sowie den CBD, den Central Business District. Leider war das Wetter immernoch nicht fotoreif, so dass alle Panoramen ein wenig gräulich wirken.
Auf unserem Rückweg gerieten wir bereits wieder in den Ein oder Anderen Regenschauer, weswegen wir unseren nächsten Tagesordnungspunkt, die Fahrt nach Bradley’s Head, ein wenig delayed haben und uns zunächst auf eine Erfrischung in eine Bar gesetzt haben. Nach etwa 30-40 Minuten war das wetter wieder genauso gut (falls man überhaupt von gut sprechen darf) wie vor den Schauern und wir setzten per Fähre über nach Bradley’s Head. Bradley’s Head ist Teil des Sydney Harbour National Parks und bietet wiederum eine schöne Sicht auf Sydney. Laut Lara werden von hier auch üblicherweise die Postkartenfotos geschossen. Viele wollten dort außer uns nicht hin, die Fähre war relativ leer, so dass man auch in betagterem Alter die Füße auf den gegenüberliegenden Sitz hochlegen konnte. Ich fands witzig.
An Bradley’s Head befindet sich übrigens auch der Taronga Zoo, quasi der Zoo von Sydney, den wir allerings aus Zeit- und Lustmangel nicht besucht haben. Bradley’s Head ist darüberhinaus auch der Ort an dem Lara das letzte Silvester verbracht hat und zwar an diesem Strand:
Im Hintergrund kann man auch die Harbour Bridge erkennen, bei schönem Wetter bestimmt noch besser. Wikipedia hat mir grade auch verraten, dass an Bradley’s Head auch einige Szenen für Mission Impossible 2 gedreht wurden. Da konnte man aber nichts mehr von sehen. Dafür haben wir dann den Postkarten-Foto-Punkt gefunden und natürlich trotz des schlechten Wetters erstmal Fotos gemacht. Mit Harbour Bridge. Und Sydney Opera House.
Nach dem Rückweg hatten wir uns dann ein Bierchen und ein Abendessen redlich verdient. Ich habe ausnahmsweise auch kein Carlton Draught sondern ein Tooheys New getrunken. Um es kurz zu machen: Carlton schmeckt mir besser ;-)
Passend zu unserem letzten Abend in Australien gab es dann auch noch ein Feuerwerk im Darling Harbour, der seinen… *grübel* 20. oder 25. Geburtstag feiert. Das Feuerwerk fand auch schon einmal am Tag unserer Anreise statt, da konnten wir uns aber nicht so lange wach halten. Jedenfalls ein würdiger Abschluss eines erlebnisreichen Urlaubs.
Beobachten konnten wir das ganze übrigens von einem italienischen Restaurant direkt am Hafen. Hier bediente uns ein französischer Kellner im italienischen Fussballtrikot der in Sydney lebte und sogar etwas deutsch sprach… Viel internationaler geht es nicht ;-)
Das war er also, der letzte komplette Tag. Am morgigen und wirklich allerletzten Tag haben wir noch ein paar Stunden in Sydney bevor wir am frühen Nachmittag am Flughafen sein müssen.
Heute war der erste Tag, an dem das Wetter nicht so optimal war. Als Folge dessen mussten wir also heute Indoor-Aktivitäten vorziehen. Besonders beliebte Indoor-Attraktionen in Sydney sind die Sydney Wildlife World sowie das Sydney Aquarium, die direkt nebeneinander unweit des Darling Harbour liegen. Auf dem Weg dorthin durften wir erstmal beobachten, wie zwei städtische Angestellte versuchten, einen langschnäbligen Vogel einzufangen, der da aber nicht so recht Lust zu hatte.
Als erstes stand bei uns die Wildlife World auf den Programm, das Aquarium heben wir uns für später auf. Gespart haben wir auch noch, indem wir für die Wildlife World, das Aquarium sowie den Sydney Tower eine Kombikarte gekauft haben. In etwa zahlen wir nun 2/3 des Eintrittspreises.
In der Wildlife World ging es los mit Kleintieren. Muha, ich hasse Kleintiere. Zu sehen war hier unter Anderem die sog. “Sydney Spider”, angeblich die giftigste Spinne der Welt. Ich weiß nicht mehr ganz genau, ob das die ist, die ich nun auch fotografiert hatte. Die Spinne auf dem Foto hatte jedenfalls grade relativ viel Nachwuchs zur Welt gebracht (All die kleinen Punkte quasi). Aber außer Spinnen (wie gesagt, linkes Bild) oder Grashüpfern (rechts Bild) gab es auch einige andere seltsame Lebewesen zu bewundern. Der Kollege auf dem mittleren Bild konnte sich z.B. sehr gut tarnen, seinen Namen habe ich aber auch leider mal wieder vergessen.
Als nächstes folgten die Schlangen. In Australien gibt es einige der giftigsten Schlangen der Welt, darunter übrigens auch DIE giftigste Schlange der Welt, die Inland Taipan Snake, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte und von der ich natürlich auch mal wieder kein Foto habe. Viel beeindruckender waren eh die Python Schlangen, die zwar weniger giftig, dafür aber länger und dicker sind und somit schon sehr majestätisch einen Baum besetzen können, wie das Exemplar was wir gesehen haben.
Bevor es endlich zu den niedlicheren Tieren ging, lagen noch die Lizards, Echsen und ähnliche Tiere vor uns, darunter auch ein alter Bekannter aus dem Film Jurasic Park.
Erst jetzt ging es endlich weiter zu den niedlicheren Tieren (die Geschöpfe der Nacht, die eigentlich noch dazwischen lagen, lasse ich hier mal weg, da habe ich auch keine Fotos von). Koalabären gehören ja zu einem Australien-Urlaub anscheinend dazu, da sie mit Abstand die knuffigsten der exklusiv in Australien vorzufindenden Tiere sind. Auch deswegen waren sie in der Wildlife World auch recht beliebt und umlagert.
Man hatte außerdem die Gelegenheit sich mit einem der Koalas fotografieren zu lassen sowie einen Anderen zu streicheln. Somit konnte ich auch das einlösen, was mir viele Leute vor der Fahrt als Auftrag mit auf den Weg gegeben haben: “Grüß mir die Koalas!”. Ich habe selbstverständlich alle Grüße ausgerichtet und außerdem ein niedliches Foto mit nach Hause nehmen dürfen.
Es war ein wahres Wunder, dass der Kollege, der neben mir auf dem Bild zu sehen ist überhaupt wach war. Üblicherweise verbringen Koalas ihre Zeit überwiegend mit Schlafen. Das rührt daher, da sie von den Giften in ihrer Lieblingsmahlzeit Eukalyptus dermaßen stoned sind, dass sie einfach nicht wach bleiben können… Wenn sie wieder bei Sinnen sind, essen sie direkt weiter und schlafen wieder ein. Ein Teufelskreis. Üblicherweise muss sich ein Koala dafür auch nicht sonderlich anstrengen, da um ihre Schlafplätze herum meist genügend Eukalyptus wächst. Um an Futter zu kommen, kann so ein Koala aber auch schonmal zur Höchstform auflaufen.
Von einem typisch australischen Tier ging es dann weiter direkt zum nächsten, nämlich zum Känguru-Gehege. Auch wenn man die Kängurus aus sicherheitsgründen nicht direkt streicheln durfte (die stellen sich schonmal auf die Hinterbeine und boxen), kam man sehr nah an das Gehege und konnte sie sich doch sehr gut ansehen. Alleine das Hüpfen bei der Fortbewegung ist schon recht ungewöhnlich anzuschauen. Interessant war auch, dass sich alle Kängurus kollektiv untergestellt haben, als die ersten Regentropfen fielen. Würde ich als Känguru genauso machen.
Zuletzt ging es noch durch ein Vogelgehege in dem angeblich 80 Vogelarten beheimatet sind sowie ein Schmetterlingsgehege, in dem einige Schulklassen vergeblich versuchten, den Ein oder Anderen Schmetterling zu fangen, während er irgendwo landete. Ich persönlich bin kein erklärter Vogelfreund, es sei denn ein Papagei spricht mal zu mir, und auch Schmetterlinge finde ich nicht überragend interessant, so dass ich durch diesen Bereich relativ zügig kam.
Nach einer kurzen Kaffee- bzw. Sandwichpause beschlossen wir aufgrund der instabilen Wetterlage, auch direkt noch das Aquarium zu besuchen. Wie bereits erwähnt, lag das direkt neben der Wildlife World und ist zudem komplett überdacht, so dass wir vor einem eventuellen Regenschauer sicher waren.
Der erste Meeresbewohner, der uns präsentiert wurde, war eine recht seltene und seltsame Kreatur: Das Schnabeltier. Das Schnabeltier sieht nicht nur sehr gewöhnungsbedürftig aus, es ist auch in seinem gesamten Bewegungsablauf relativ ungewohnt. Es bewegt sich mit ingsesamt vier Flossen relativ hektisch durch das Wasser und wühlt dabei mit seinem Schnabel den Untergrund auf. Ich vermute mal, dass dort normalerweise Kleintiere leben, die als Nahrung dienen.
Neben dem Schnabeltier waren auch einige weitere Meeresbewohner von australiens Gewässern zu bewundern, die aber meiner Meinung nach nicht annähernd so interessant wie eben das Schnabeltier waren.
Dort waren unter Anderem auch Pinguine zu bewundern, von denen ich beispielsweise überhaupt nicht wusste, dass sie in Australien anzutreffen sind. Sind sie. Auf dem Bild sind sie nicht ganz so gut zu erkennen. Auf der linken Seite stehen drei, die übrigens in realität ebenso bewegungslos standen wie auf dem Bild, und auf der rechten Seite kommt gerade einer vom Baden zurück :-) Besonders faszinierend finde ich bei Pinguinen immer ihren niedrigen Körperschwerpunkt, der es ihnen erlaubt selbst schwierigste Kletterpartien zu bewältigen, wenn auch nicht sonderlich elegant.
Bereits im Bereicht zu unserem Schnorchelausflug habe ich ja die Quallen erwähnt, die in einigen Teilen Australiens ein echtes Problem darstellen. Einige Quallen konnte man sich nun im Aquarium dann auch mal im Detail anschauen, zu unserer Enttäuschung waren dies jedoch nur harmlose Arten und die, wegen denen wir uns in die hübschen Stinger-Suits zwängen mussten, konnten wir leider nicht betrachten. Die hier schwimmenden Kollegen sind übrigens absolut ungefährlich und können in ähnlicher Form auch in der Nord- und Oststee gefunden und gefoltert werden (Mal ehrlich, wer hat das als Kind nicht gemacht?).
Als Hauptattraktion hat das Aquarium übrigens zwei gläserne Tunnel die durch Wasserbecken verlaufen in denen dann Tiere schwimmen. Eins mit etwas weniger gefährlichen Kolleginnen und Kollegen und eins mit den bissigeren Vertretern. Im ersten Becken konnte man beispielsweise einige bunte Fischschwärme oder auch Seekühe betrachten.
Besonders cool war, dass die Seekühe gerade gefüttert wurden als wir den Tunnel durchquerten was zu einigen interessanten Ansichten geführt hat, von denen ich bestimmt irgendwann noch Albträume kriege. Die nächsten lebenden Verwandten von Seekühen sind übrigens überraschenderweise die Elefanten. Wieder was gelernt.
Genauergesagt gab es übrigens nicht nur einen Tunnel pro Becken sondern sogar zwei. Einen für den Hinweg und einen für den Rückweg. Den für den Rückweg habe ich mal panoramisiert, damit man sich das halbwegs vorstellen kann. Rechts in dem Gitter sitzen übrigens meine Sis und meine Mum.
Zwischen den beiden Becken mit den Glastunneln gab es dann noch so interessante sachen wie Seepferdchen oder Clownfische zu sehen. Seepferdchen sind deshalb interessant, weil sie erstaunlich viel mit ihrem Schwanz navigieren und sich damit auch festhalten können. In meiner Vorstellung waren Seepferdchen eher wie Quallen etwas hilflos am umhertreiben. Clownfische sind natürlich seit dem Kinofilm “Findet Nemo” nicht nur weltberühmt sondern auch in Aquarien der absolute Publikumsrenner. So war das Fenster von vielen Kindern belagert und mit einer Infotafel mit dem Titel “Findet Nemo” versehen. Die Infotafel verriet allerdings nur, dass man Clownfische gerne mal in Seeanemonen (schreibt man die so?) findet. Danke für den Tipp, habe sie auch direkt gefunden. Beim schnorcheln am Great Barrier Reef hatten wir leider nur gelbe Clownfische gesehen, die zwar auch tiptop sind, aber halt nicht so aussehen wie Nemo :-)
Dann ging es zum Wasserbecken mit den “gefährlichen” Tieren. Um den nötigen Effekt zu ertzielen ertönte dort im Hintergrund leise, bedrohliche Musik, die an das Theme des Films “Der Weiße Hai” erinnert, und das gesamte Becken war deutlich dunkler beleuchtet als das erste. Bei mir hats gewirkt, ich hatte Angst… Schwimmen gehen würde ich dann doch eher im ersten als im zweiten Becken. Direkt nach dem Betreten schwamm dann auch ein stattlicher Hai über uns hinweg.
Es gab hier aber außerdem auch Schildkröten im Riesenformat und noch mehr Haie. So ein Hai ist ja alleine durch seine Erscheinung schon als gefährlich einzustufen. Die eckigen Flossen, die auffälligen Kiemen und die spitze Schnauze mit den scharfen stets sichtbaren Zähnen laden jedenfalls nicht gerade zum Kuscheln ein.
Auch hier habe ich nochmal versucht den gesamten Tunnel zu fotografieren, vielleicht fängt das ja ein wenig die düstere Stimmung ein… interessanterweise war in den Tunneln des gefährlichen Beckens dann auch deutlich mehr los als in den Tunneln des harmlosen Beckens. Dreist! So eine Seekuh ist doch auch was feines!
Der nächste Bereich des Aquariums war dann auch dem schon beschnorchelten Great Barrier Reef gewidmet. In einem separaten Gefäß wurde eine original Koralle ausgestellt un in einem recht imposanten Becken wurde versucht die Vielfalt an Spezies versucht nachzubilden. Hier war unter Anderem auch ein Rochen, der in etwa die Größe hatte, wie der den wir auf Green Island gesehen hatten.
Zum Abschluss des Tages haben wir dann noch eine Schifffahrt durch den Sydney Harbour gemacht, da Lara den noch nicht vom Wasser aus gesehen hatte. Bei der Gelegenheit habe ich mich dann auch mal mit dem Nachtmodus meiner Digicam auseinadergesetzt und noch das ein oder andere schöne Bild produziert.
Ab diesem Zeitpunkt konnte man dann auch schon die Stunden bis zu unserem Abflug zählen. Um 22 Uhr waren es noch etwa 43.
Am 12. Tag sind wir schließlich auf eine Tour ins Hunter Valley gefahren. Das Hunter Valley ist eine der bekannten Weinregionen Australiens. Allerdings werden im Hunter Valley größtenteils keine Exportweine hergestellt, sondern hier befinden sich viele kleine Privat-Winzereien, die dementsprechend auch nur kleine Weinmengen für den Binnenmarkt produzieren.
Anders als unsere Blue Mountains Tour haben wir diese allerdings nicht serlber organisiert, alleine die Terminabstimmung zu den Weinproben wäre schon etwas zu viel Arbeit gewesen. Wir sind stattdessen mit “Boutique Wine Tours” und unserem charismatischen Reisebegleiter Steve gefahren.
Bevor wir jedoch an die leckeren Weine durften, standen uns 2 Stunden Highway bevor. Dadurch dass Steve jedoch zu keinem Punkt der Reise mit dem Reden aufhörte, ging die Strecke schneller rum als erwartet und wir fuhren die erste Winzerei “Iron Gate” an. Sie gehört einem Auswanderer aus England, der zuvor in England in der Petrochemie gearbeitet hatte und schließlich beschlossen hatte auszuwandern und Wein anzubauen. Eine gute Entscheidung, seine Weine gelten nämlich als außergewöhnlich und “special”, was sich sowohl positiv als auch negativ auswirken kann. Um das überhaupt einschätzen zu können, wurde uns eine kurze Einführung darin gegeben, wie man denn eigentlich einen Wein testet und worauf es ankommt. Davon habe ich selbstverständlich fast alles vergessen, im Gedächtnis geblieben ist mir lediglich, dass man den Wein schwenkt, damit er Luft bekommt und dann beim riechen des Weins macht man den Mund ein stückchen auf.
Meine Mum hatte auf dem Bild anscheinend eine negative Auswirkung zu spüren bekommen, ich hingegen habe eine ganze Flasche positive Auswirkungen gekauft und mit nach Deutschland genommen. Nach dem Testen von etwa sechs Weinen (so ganz sicher bin ich mir nicht mehr, wieviele es denn nun waren) haben wir auch eine kleine Führung durch die Produktion des kleinen Betriebes erhalten.
Leicht angeheitert ging es daraufhin direkt weiter zur nächsten Winzerei. Mit uns auf der Tour waren übrigens Engländer, Norweger, Amerikaner sowie Australier, eine bunte Mischung also. Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass alle außer mir den Wein besser verarbeiteten als ich. Naja.
Die zweite Winzerei, Audrey Wilkinson” bestach mit dem angeblich besten Ausblick des Hunter Valley. An dieser Stelle wurde es dann natürlich auch Zeit für das erste Panoramabild des Tages. Sehr gut erkennen kann man (wenn man es weiß), die unterschiedlichen Farbtöne der Weine. Der Grund hierfür sind unterschiedliche Reifezeiten, da es bei einer gleichzeitigen Reife aller Weinstöcke selbst mit viel Personal nur schwierig machbar ist, den gesamten Wein gleichzeitig zu ernten.
Audrey Wilkinson, der Begründer des Weinguts, lebte irgendwann im vorletzten Jahrhundert, war – trotz des Vornamens Audrey – ein Mann und angeblich antialkoholiker. Er gurgelte angeblich nur mit den Weinen um sie zu testen. In der Winzerei standen überall Pappaufsteller mit Audrey Wilkinson herum, mit einem haben unser Ober-Weintester und Steve ein wenig Schabernack betrieben.
Bei genauem Hinsehen sieht Steve übrigens aus wie Otto.
Auch hier gab es wieder 6 (?) Weine zu testen, von denen sich meiner Meinung nach lediglich die Dessertweine positiv hervorhoben. Alle anderen schmeckten mir zu sehr nach Holz. Für viele ist dies jedoch ein Qualitätsmerkmal für Weine die im Fass gereift sind. Da das Fass-Reifen jedoch in vielen Fällen zu teuer ist, werden teilweise inzwischen lediglich Sägespähne in den Wein getaucht, so dass er seinen Holzgeschmack erhält den selbst Experten nicht von einem Holzfassgereiften Wein unterscheiden können. Skandal! Mir persönlich ist er eh ohne Holzgeschmack lieber, am besten ist er dabei noch schön fruchtig und nicht zu süß.
Dann war Mittag. Endlich! Ich war für meinen Teil zu diesem Zeitpunkt schon gut zufrieden und habe zunächst mal etwas festes zu mir genommen im Gegensatz zu unseren englischen Mitreisenden, die “liquid lunch” empfohlen haben. Gegessen wurde in einem relativ künstlich anmutendem Dörfchen mit dem Namen “Hunter Valley Gardens”. Dort gibt es eigentlich nur ein Kiosk, zwei Bistros, ein Schokoladengeschäft und keine Käserei. Etwas touristisch, aber was solls.
Bei mir gab es Mittags eine Sausage Roll, bei meiner Mum und Lara stilecht Baguette mit Käse. Apropos Käse: Käse haben die beiden auch noch getestet, zu dem Zeitpunkt hätte ich meinen Magen schon chirugisch entfernen und mit einer Dampfwalze überfahren lassen können, also habe ich darauf mal verzichtet. Nach etwas über einer Stunde Mittag setzten wir dann unsere Tour fort. Vor uns lagen schließlich noch zwei weitere Weingüter. Uff.
Aufgrund meines Zustandes nach dem Mittagessen existieren leider auch keine Bilder des dritten Weingutes. Dieses gehörte einem Privatmann, der zusammen mit Frau und Hund etwa 500 Flaschen Wein im Jahr produziert. Dadurch, dass seine Produktion so klein ist, war es eine sehr entspannte Atmosphäre, die Weine waren allerdings nicht so überragend. Zumindest fand ich das. Das Weingut hieß glaube ich “Sophies run”, wobei Sophie der Hund des Besitzers war, der auch immer mal wieder um die Ecke schaute.
Den Namen des letzten und lustigsten Weinguts habe ich leider vergessen. Auch die Weine konnte ich nicht mehr wirklich unterscheiden. Hier haben wir wenn ich mich recht entsinne aber sogar 7 Stück serviert bekommen. Böser Fehler.
Animiert durch den siebten Wein, der auch noch ein Dessertwein war, habe ich mal demonstrativ die Schritte einer Weinprobe dokumentiert:
Zunächst riechen, dann schmecken und sich anschließend freuen. Oder so ähnlich. Auch dem Rest meiner Family hat es geschmeckt. Vielleicht sogar ein bisschen zu gut.
Die Heimfahrt war sehr chillig. Ich habe die meiste Zeit geschlafen, Steve hat manchmal aufgehört zu reden und im Buseigenen TFT-Screen lief ein Film über Australien. Als wir ankamen war ich allerdings wieder halbwegs nüchtern. Interessanterweise war einer der ersten Weine die ich probiert hatte auch gleich der Beste. Ich hätte vorher schwören können, dass sie gegen Ende immer besser werden. :-)