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Köthi vs. Australien – Tag 12

Am 12. Tag sind wir schließlich auf eine Tour ins Hunter Valley gefahren. Das Hunter Valley ist eine der bekannten Weinregionen Australiens. Allerdings werden im Hunter Valley größtenteils keine Exportweine hergestellt, sondern hier befinden sich viele kleine Privat-Winzereien, die dementsprechend auch nur kleine Weinmengen für den Binnenmarkt produzieren.

Anders als unsere Blue Mountains Tour haben wir diese allerdings nicht serlber organisiert, alleine die Terminabstimmung zu den Weinproben wäre schon etwas zu viel Arbeit gewesen. Wir sind stattdessen mit “Boutique Wine Tours” und unserem charismatischen Reisebegleiter Steve gefahren.

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Bevor wir jedoch an die leckeren Weine durften, standen uns 2 Stunden Highway bevor. Dadurch dass Steve jedoch zu keinem Punkt der Reise mit dem Reden aufhörte, ging die Strecke schneller rum als erwartet und wir fuhren die erste Winzerei “Iron Gate” an. Sie gehört einem Auswanderer aus England, der zuvor in England in der Petrochemie gearbeitet hatte und schließlich beschlossen hatte auszuwandern und Wein anzubauen. Eine gute Entscheidung, seine Weine gelten nämlich als außergewöhnlich und “special”, was sich sowohl positiv als auch negativ auswirken kann. Um das überhaupt einschätzen zu können, wurde uns eine kurze Einführung darin gegeben, wie man denn eigentlich einen Wein testet und worauf es ankommt. Davon habe ich selbstverständlich fast alles vergessen, im Gedächtnis geblieben ist mir lediglich, dass man den Wein schwenkt, damit er Luft bekommt und dann beim riechen des Weins macht man den Mund ein stückchen auf.

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Meine Mum hatte auf dem Bild anscheinend eine negative Auswirkung zu spüren bekommen, ich hingegen habe eine ganze Flasche positive Auswirkungen gekauft und mit nach Deutschland genommen. Nach dem Testen von etwa sechs Weinen (so ganz sicher bin ich mir nicht mehr, wieviele es denn nun waren) haben wir auch eine kleine Führung durch die Produktion des kleinen Betriebes erhalten.

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Leicht angeheitert ging es daraufhin direkt weiter zur nächsten Winzerei. Mit uns auf der Tour waren übrigens Engländer, Norweger, Amerikaner sowie Australier, eine bunte Mischung also. Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass alle außer mir den Wein besser verarbeiteten als ich. Naja.

Die zweite Winzerei, Audrey Wilkinson” bestach mit dem angeblich besten Ausblick des Hunter Valley. An dieser Stelle wurde es dann natürlich auch Zeit für das erste Panoramabild des Tages. Sehr gut erkennen kann man (wenn man es weiß), die unterschiedlichen Farbtöne der Weine. Der Grund hierfür sind unterschiedliche Reifezeiten, da es bei einer gleichzeitigen Reife aller Weinstöcke selbst mit viel Personal nur schwierig machbar ist, den gesamten Wein gleichzeitig zu ernten.

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Audrey Wilkinson, der Begründer des Weinguts, lebte irgendwann im vorletzten Jahrhundert, war – trotz des Vornamens Audrey – ein Mann und angeblich antialkoholiker. Er gurgelte angeblich nur mit den Weinen um sie zu testen. In der Winzerei standen überall Pappaufsteller mit Audrey Wilkinson herum, mit einem haben unser Ober-Weintester und Steve ein wenig Schabernack betrieben.

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Bei genauem Hinsehen sieht Steve übrigens aus wie Otto.

Auch hier gab es wieder 6 (?) Weine zu testen, von denen sich meiner Meinung nach lediglich die Dessertweine positiv hervorhoben. Alle anderen schmeckten mir zu sehr nach Holz. Für viele ist dies jedoch ein Qualitätsmerkmal für Weine die im Fass gereift sind. Da das Fass-Reifen jedoch in vielen Fällen zu teuer ist, werden teilweise inzwischen lediglich Sägespähne in den Wein getaucht, so dass er seinen Holzgeschmack erhält den selbst Experten nicht von einem Holzfassgereiften Wein unterscheiden können. Skandal! Mir persönlich ist er eh ohne Holzgeschmack lieber, am besten ist er dabei noch schön fruchtig und nicht zu süß.

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Dann war Mittag. Endlich! Ich war für meinen Teil zu diesem Zeitpunkt schon gut zufrieden und habe zunächst mal etwas festes zu mir genommen im Gegensatz zu unseren englischen Mitreisenden, die “liquid lunch” empfohlen haben. Gegessen wurde in einem relativ künstlich anmutendem Dörfchen mit dem Namen “Hunter Valley Gardens”. Dort gibt es eigentlich nur ein Kiosk, zwei Bistros, ein Schokoladengeschäft und keine Käserei. Etwas touristisch, aber was solls.

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Bei mir gab es Mittags eine Sausage Roll, bei meiner Mum und Lara stilecht Baguette mit Käse. Apropos Käse: Käse haben die beiden auch noch getestet, zu dem Zeitpunkt hätte ich meinen Magen schon chirugisch entfernen und mit einer Dampfwalze überfahren lassen können, also habe ich darauf mal verzichtet. Nach etwas über einer Stunde Mittag setzten wir dann unsere Tour fort. Vor uns lagen schließlich noch zwei weitere Weingüter. Uff.

Aufgrund meines Zustandes nach dem Mittagessen existieren leider auch keine Bilder des dritten Weingutes. Dieses gehörte einem Privatmann, der zusammen mit Frau und Hund etwa 500 Flaschen Wein im Jahr produziert. Dadurch, dass seine Produktion so klein ist, war es eine sehr entspannte Atmosphäre, die Weine waren allerdings nicht so überragend. Zumindest fand ich das.  Das Weingut hieß glaube ich “Sophies run”, wobei Sophie der Hund des Besitzers war, der auch immer mal wieder um die Ecke schaute.

Den Namen des letzten und lustigsten Weinguts habe ich leider vergessen. Auch die Weine konnte ich nicht mehr wirklich unterscheiden. Hier haben wir wenn ich mich recht entsinne aber sogar 7 Stück serviert bekommen. Böser Fehler.

Animiert durch den siebten Wein, der auch noch ein Dessertwein war, habe ich mal demonstrativ die Schritte einer Weinprobe dokumentiert:

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Zunächst riechen, dann schmecken und sich anschließend freuen. Oder so ähnlich. Auch dem Rest meiner Family hat es geschmeckt. Vielleicht sogar ein bisschen zu gut.

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Die Heimfahrt war sehr chillig. Ich habe die meiste Zeit geschlafen, Steve hat manchmal aufgehört zu reden und im Buseigenen TFT-Screen lief ein Film über Australien. Als wir ankamen war ich allerdings wieder halbwegs nüchtern. Interessanterweise war einer der ersten Weine die ich probiert hatte auch gleich der Beste. Ich hätte vorher schwören können, dass sie gegen Ende immer besser werden. :-)