China–Bummeln durch Shanghai
Heute gibt es nach gefühlten Ewigkeiten wiedermal einen Eintrag von Conny, da ich endgültig genesen bin! Applaus! Bei der Gelegenheit möchte ich mich für die zahlreichen Genesungswünsche bedanken, die mir bis in die Ferne zugetragen wurden. Hat geholfen, mein Magen hat sich weitestgehend normalisiert und meine Erkältung habe ich Marcus übergeben. Auf dem Programm stand heute eigentlich Propaganda Museum und Akrobatikshow, auf beides hatten wir aber nicht so richtig Lust. Stattdessen haben wir heute mal richtig schön ausgeschlafen und wollten Shanghai auf eigene Faust erkunden.
Alles natürlich ganz langsam und mit viel Pause, da es Marcus nicht so richtig gut geht. Also erst mal bei Sonnenschein und blauem Himmel und 21°C die Nanjing Road runtergebummelt, auf der wir schon gestern erfolglos Halloweenkostüme gesucht haben. Dieser Teil Shanghais ist wirklich sehr westlich, viele Hochhäuser und moderne Bauten, durchsetzt von Kolonialgebäuden, die von Briten, Franzosen und Amerikanern, die Shanghai im Laufe der Zeit besetzt hatten, gebaut wurden. Mich erinnert das ganze sehr an New York. Die Nanjing Road ist angeblich die umsatzstärkste Shoppingmeile der Welt und tatsächlich gibts hier wahrscheinlich alles, was das Herz begehrt. Wir haben uns bei der nächstbesten Gelegenheit erstmal hingesetzt und etwas getrunken (ein Soda mit Mintgeschmack) und dabei einem Liveorchester gelauscht, das so mediprächtig diverse klassische Klassiker gespielt hat. War trotzdem schön.
Die Nanjing Road endet dann irgendwann an The Bund, dem Flussufer des Huangpu, der hier ins Meer mündet, und offenbart den Ausblick auf diese fabelhafte Skyline.
Ich bin der Meinung, dass es sich um die bisher schönste Skyline handelt, die ich gesehen habe, da in die Bauwerke irgendwie eine gewisse Komposition zu haben scheinen und so gut zueinander passen. Hier wird auch noch weitergebaut, wie im Hintergrund an den Baukränen des halbfertigen Gebäudes zu erkennen ist.
Also schnell mit der Kamera eskaliert. Hier noch ein paar Fakten zu Shanghai: Mit 23 Millionen Einwohnern ist Shanghai eine der größten Städte der Welt. Ihr Hafen ist der weltweit größte Containerhafen, Shanghai das wirtschaftliche Zentrum Chinas und entsprechend verhältnismäßig international. Vielleicht gefällt es mir deswegen so gut. Hauptstadt war Shanghai aber nie.
Windig war es da am Ufer auch, was man an meinen und Marcus unkontrollierbaren Haaren gut erkennen kann .
Der Teil, auf dem die Skyline liegt, heißt übrigens Pudong. Ich empfehle euch, den Wikipediaartikel von Shanghai aufzurufen und die Skyline unten mit der von 2005 zu vergleichen. Krasser lässt sich Chinas wirtschaftlicher Aufschwung kaum sichtbar machen.
Der Hunger meldete sich und wir machten uns, bereits bei untergehender Sonne, zurück Richtung Hostel. Dabei entstand diese tolle Aufnahme im Gegenlicht.
Nach einem leckeren Subway Sandwich ( die Pizza gestern war wohl doch noch nicht das richtige für meinen Magen, deswegen heute ein wenig vorsichtiger) gingen wir dann noch zum People’s Square, der nahe an unserem Hostel liegt, und früher mal eine Pferderennbahn beherbergte. Nun steht hier ein Park und einige dem Amüsement geweihte Gebäude.
Einen kleinen Eindruck von der gegensätzlichen Architektur und der Verkehrsituation bei Sonnenuntergang vermitteln vielleicht die Bilder unter.
Um Marcus schnell zu genesen, habe ich ihn dann mal wieder zurück zum Hostel gebracht und mit Getränken und einem chinesischen Hustensaft versorgt. Hoffen wir, dass er mit ausreichend Schlaf bald wieder fit wird und nicht ebenfalls 1,5 Wochen umherkränkelt. Morgen geht es dann in die Yu Gardens und die Vue Bar.