China–Pandas, Chengdu und wieder ein Nachtzug
Der Morgen beginnt früh. Um 6 Uhr klingelt der Wecker, denn um 6:50 geht es zu den Pandas. Pandas sind nämlich recht viel am Schlafen und Vormittags sind sie ne Weile wach. Also rein in den Bus und ab zu den Pandas. Nach 30 Minuten Fahrt sind wir schon da.
Das Panda Research & Breeding Center ist DIE Attraktion hier in Chengdu und dementsprechend viele Touristen sind dort unterwegs. Überall sieht man Pandamützen, Panda T-Shirts, Pandastift und Pandapostkarten. Das Ganze erinnerte so früh am Morgen ein wenig an Jurassic Park was allerseits für Erheiterung sorgte.
Die ersten Pandas, die wir gesehen haben, waren die Panda Babies, gerade mal 20-30cm groß waren sie hinter Glas zu bewundern und eigentlich nur am schlafen. Conny war trotzdem hin und weg.
Danach ging unsere Gruppe erstmal gemeinsam zum Frühstück. Alle bis auf einen, nämlich mich. Bei mir meldete sich das fiese HotPot-Dinner vom Vortag und ich kann aus erster Hand berichten: Es brennt zwei mal. Tatsächlich ist das hier bislang nichts besonderes, so ziemlich jeder von uns hatte schon Vorkommnisse im Verdauungsprozess. Das HotPot Dinner war allerdings wohl besonders fies zu uns allen. Es war ja schon krass das zu essen gestern. Mir brannten Lippen und Zunge und wurden dann taub. Richtig übel.
Nach dem Frühstück geht es dann zunächst zu den Red Pandas. Red Pandas sind deutlich kleiner als die Pandas die man so kennt und zudem wie der Name schon sagt rot. Eigentlich sehen sie aus wie eine Mischung aus Waschbär und Fuchs. Sie hatten ein Freigehege und kamen einem, gejagt von einem Haufen fotografierender Chinesen verfolgt, entgegen. Besser bekannt sind die Viecher unter dem Namen Firefox. Somit erklärt sich für uns Nerds auch das Namensgebende Tier des Firefox-Browsers.
Danach ging es dann endlich zu den richtigen Pandas. Diese hatten unterschiedliche Gehege und haben sich relativ behäbig in Richtung Frühstück bewegt. Mit Pandas verhält es sich wohl so wie mit Koalas. Sie schlafen relativ viel, essen dann Kram, der berauschende Wirkung hat, und schlafen dann wieder ein. Neben den richtigen Pandas waren auch noch ein paar Pandababies in freier Natur. Sie lagen auf einer Holzplatte in einem Gehege. Conny war wieder völlig hin und weg, speziell als eines runtergefallen ist und laut quietschend wieder auf die Platte verfrachtet wurde. Sweet.
Bevor es dann zurück Richtung Hostel ging, mussten wir natürlich noch ein paar Souvenirshops unsicher machen, haben aber erstmal nichts gekauft. Erst vor den Toren des Research Centers hat Conny mir einen kleinen Panda für 10 Yuan gekauft. Drinnen hat er noch 20 gekostet und im Souvenirshop direkt am Gehege sogar 40. Nice. Wir haben den Kollegen “Mr. Panda” getauft, nach dem Besitzer des Hostels hier in Chengdu.
Als nächstes gibts erstmal ein Bild wo Mr. Panda den Maulwurfn anklammert
Zurück im Hostel haben wir noch kurz zusammengepackt und ausgecheckt, dann hatten wir insgesamt 6 oder 7 Stunden Freizeit. Endlich mal ein bisschen. Wir haben in den letzten Tagen, speziell im Zug, soviel in der Gruppe gemacht, dass uns die Freizeit ganz gut tat. Conny – etwas erkältet – hat es sich im Hostel bequem gemacht, während ich mit ein paar Jungs noch zu KFC gegangen bin. Endlich etwas westliches Essen. Dann lief hier im Hostel der Film “The Boat That Rocked” und wir haben die Seele ein wenig baumeln lassen.
Leider hat das nur einige Stunden totgeschlagen, und als ich wieder kam, war Conny wieder soweit fit, dass wir uns ein Kloster direkt um die Ecke anschauen konnten, das buddhistische Wenshu Kloster aus dem 18 Jahrhundert. Dort war spirituell einiges los, viele Leute haben dort ihre Rituale vollzogen und gebetet. Das Kloster ist erstaunlich groß, am schönsten fanden wir den Klosterpark. Am Ende von diesem sind wir dann auch auf den Electrical Monk gestoßen, der, fiesen Techno hörend und laut auf den Boden rotzend, dort vor sich herschlurfte.Welch eine Erleuchtung.
Schließlich ging es wieder auf zum Bahnhof und es hieß bereits Tschüss, Chengdu. Ab ging es in einen weiteren Nachtzug nach Xi’an, einer der Hauptstädte des chinesischen Kaiserreichs. Immerhin sind es diesmal nur 15 Stunden Fahrt.