China–Yang Shou und Bamboo rafting
Nach ein paar Stunden Schlaf im weichen, großen, klimatisierten, ruhigen Bett war es auch schon fast Mittag. Da sind wir mal völlig aus unserem Rythmus gerissen. Mittagessen wurde mit unserer Reisegruppe zusammen organisiert, damit wir auch mal chinesisches Essen probieren, obwohl es hier in Yang Shuo wohl auch noch westliches Essen gibt. Sogar zwei McDonalds haben wir schon gesehen. Das es hier noch westlichen Kram gibt, liegt aber wohl daran, dass der Ort hier eh sehr touristisch ist. Backpackerhostels und Blingbling-Geschäfte überall, es gibt sogar einen “German Beer Balcony” mit Erdinger und Hofbräu. Sieht aber sehr kitschig aus. Wir sind auf jeden Fall in einen Laden, der “Cloud 9” hieß und haben dort erstmal staunend auf die Speisekarte gestarrt. Von Porks Brain bis Deep Fried Bee Larva war alles dabei. Yammi.
So krass wollte natürlich keiner von uns starten uns so hat uns unser Guide Sally dann eine Auswahl an Gerichten bestellt, die wir dann einfach auf den drehbaren Teller in der Mitte gepackt und geteilt haben. Darunter Sizzling Chicken oder chopped pork with pancakes. Es war alles grandios lecker! Ich habe selten so gut gegessen und es schmeckt auch alles völlig anders als beim Asiaten zuhause. Krass.
Gut gesättigt geht es dann auf unsere erste Tour in Yang Shuo. Alle rauf aufs Fahrrad und auf gehts. Wir sind etwa eine dreiviertel Stunde gefahren auf unseren Ladybikes durch eine absolut überragende Landschaft. Sowas hab ich noch nicht gesehen. Man musste aufpassen, dass man vor lauter Staunen nicht im chinesischen Verkehr untergeht. Es gibt nämlich anscheinend keine Verkehrsregeln und jeder fährt wie er gerade Lust hat. Auch mal auf der falschen Straßenseite oder falschrum durch den Roundabout. Crazy.
Mittendrin gabs dann noch ein Erinnerungsfoto mit unserer Reisegruppe. Conny und ich sind rechts hinten. Insgesamt haben wir glaube ich eine coole Gruppe erwischt, zumindest kommen wir bis jetzt mit allen gut klar. Am Besten mit einem Pärchen Mitte Dreißig: Dennis und Johanna. Dennis kommt aus England, hat Jahrelang in Limburg gearbeitet und Johanna kommt irgendwo aus Osteuropa, hat aber lange in Wipperfürth gewohnt. So kann man wenigstens mal hin und wieder Deutsch sprechen. Auch mit Tim aus Devon (oder so?) kommen wir sehr gut klar und werden ihn vermutlich später in Neuseeland nochmal treffen.
Selbst nach längerer Zeit Fahrradfahren wurde es nicht langweilig, da es auf der Strecke immer was zu sehen gibt an Monumenten oder Natur. Wie gesagt waren wir etwa 45 min. unterwegs und kamen dann an den Fluss der hier verläuft, fragt mich aber nicht wie der heißt.
Dort angekommen wollte man uns erstmal Wasserpistolen andrehen, damit wir auf dem anstehenden “Bamboo Rafting” etwas zu tun haben, wollten wir aber nicht kaufen. Man wird hier tatsächlich relativ viel angequatscht ob man Dinge kaufen möchte, meistens sind die dann auch teurer als im Laden. Noch nervt es aber nicht. Dann ging es recht schnell rauf auf die Flöße, jeweils ausgestattet mit zwei Sonnenliegen und einem Raft-Driver, also unserem Gondolier wenn man so will.
Mit den Rafts ging es dann sehr gemächlich über den sich ruhig dahinschlängelnden Fluss. Das Ganze war wirklich sehr entspannend. Man konnte die grandiose Landschaft auf sich wirken lassen und durch die Gegend schauen. Nasse Füße gabs aber, das bleibt glaube ich nicht aus.
Aus Angst vor dem Wasserschaden, hatten wir nur die kleine Kamera dabei, daher sind die Fotos an der ein oder anderen Stelle vielleicht nicht ganz so grandios, aber die Landschaft kommt hoffentlich trotzdem rüber. Die Kamera hatten wir dann auch die meiste Zeit in einer “sealed plastic bag”, damit ja kein Wasser dran kommt. War aber mal wieder total übervorsichtig, die Kamera wäre auch so trocken geblieben. Aber sicher ist sicher.
Zwischendurch gab es auf dem Wasser immer mal wieder die Möglichkeit, Obst oder Getränke von uns entgegenkommenden Rafts oder stationären, schwimmenden Verkaufsständen zu erwerben. Kostet zwar alles etwas mehr, dafür bekommt man die Ware aber direkt aufs Raft
Wir haben uns und unserem Driver dann mal ein Bierchen gegönnt. Das kostete dann etwa 30 Yuan pro Bier. Das Umrechnungsverhältnis zum Euro ist etwa 1:8 und das Bier war somit schweineteuer. Zum Vergleich: Bei uns im Hostel gibt es 1,5 Liter Bier für 15 Yuan in der Happy Hour. Das ist etwa 6x so viel für den halben Preis.
Nach unserer Rückkehr mit dem Fahrrad ins Hostel haben wir uns dann direkt mal auf die Dachterasse begeben und ein bisschen gechillt. Dort hat man einen grandiosen Ausblick über Yang Shuo und kann im Hostel-Wlan etwas googlen oder Mails checken. Facebook, Twitter und Wordpress sind aber anscheinend tot. Verdammt.
Später am Abend gab es bei uns dann noch ein paar Dumplings von einem Straßenverkauf und einen frisch gebackenen Riesen-Schoko-Donut, dessen Schoko noch Stunden später in meinem Bart hing, ohne dass ich es gemerkt hätte. Unsere Reisegruppe hat sich dann noch bei ein paar tollen Gesprächen noch ein paar Bier und Schnaps (Snake-Shot, mit einer echten, toten Schlange in der Flasche) genehmigt, bevor es dann noch ein bisschen in einen Klub zum Tanzen ging. 0:30 Uhr waren wir glaube ich im Bett.
Um 7 klingelt dann morgen der Wecker, es geht um 8 los zum “Hiking” und “Mud Baths” in der “Buddah Cave”.