China–Kayaking and cooking
Wieder ging es heute früh aus den Federn, aber immerhin ne Stunde später als gestern. Also schnell ein Frühstück beim Bäcker gekauft (eine Art von Schweineohr für Marcus und Honeycake für mich, beides sehr lecker) und dann ging es ab zum Bus, etwa 30 Minuten zur Kajakstation an einem der Flüsse hier. Der kleine Maulwurfn war natürlich auch am Start und Marcus zeigte seine natürlich schönen Beißerchen .
Nach einer kurzen Anweisung des immer wieder zwischendurch telefonierenden Angestellten des Kajakverleihs ging es rein in die Kajaks und ab auf den Fluss. Vor sich hinpaddelnd und die Landschaft genießen, konnte Marcus diese wunderschönen Aufnahmen machen. Da der Fluss sehr träge ist, war das Paddeln nicht wirklich anstrengend.
Wir beide sind übrigens begabte Paddler wie auf den Bildern zu erkennen und uns hat die Tour sehr viel Spaß gemacht. Ich hätte auch durchaus noch länger paddeln können! Schade ist, dass der Fluss wirklich ziemlich dreckig ist. Überall im Wasser schwammen Plastikflaschen und in Ufernähe ist es zuweilen sehr seifig, da viele Chinesen außerhalb der Stadt ihre Wäsche im Fluss waschen, wovon wir uns während der Tour live überzeugen konnten.
Von der Endstation ging es dann wieder mit dem Bus zurück und wir nutzten die Zeit bis zu Nachmittagsprogramm dann, um auf dem Rooftop ein wenig zu bloggen und mit der Heimat zu kommunizieren. Dabei wurden wir wieder von zwei Chinesen angesprochen, die Fotos mit uns gemacht haben und uns sogar ihre Visitenkarte da ließen, falls wir mal chinesisch lernen oder Kalligraphie studieren wollen. Um halb vier schließlich ging es zum Kochkurs in chinesischer Küche. Zunächst gingen wir in die Markthallen von Yang Shou, um einen Eindruck von den frischen Lebensmitteln hier zu bekommen. Die erste Markthalle beschäftigte sich mit Gemüse und Fisch und war wirklich schön und interessant. Natürlich gibt es hier eine Menge von Gemüse und Früchten, die in Europa unbekannt sind, wie zum Beispiel Lotuswurzel oder die lustige Melone im Bild unten in der Mitte, die aussieht wie eine Riesengurke, winzige Frühlingszwiebel und eine Vielzahl von Früchten. Die Fischabteilung beherbergte vor allem Aalähnliche Geschöpfe, Muscheln und Kröten, welche nicht wirklich glücklich aussahen…
Von der Farbenvielfalt könnt ihr euch auf den Bildern unten überzeugen,- wir sind erneut verliebt in unsere Kamera. In der zweiten Markthalle war dann das Fleisch erhältlich. Unser Guide fragte noch, ob wir nicht draußen bleiben wollten; ich überlegte kurz, aber die Neugierde siegte. Also rein in das Ding. Zunächst bestaunten wir allerlei gegartes Fleisch, unter anderem Hund, was nicht wirklich schlimm aussah. Im hinteren Teil der Halle dann gab es die lebende Tierauswahl. Zunächst Hühner und Kaninchen, die, in enge Käfige gezwängt, ihrem Schicksal entgegen blickten. In kleinen Läden dahinter war dann der wirklich schlimme Teil: dort wurden Hunde und Katzen, gehäutet und ausgenommen, an Haken gehängt und verkauft. Bei dem Anblick drehte ich sofort um und ging. Marcus hat sich das ganze angeschaut und von Hunden berichtet, die wie die Hühner dort in Käfigen standen und ihrem traurigen Ende entgegenblickten. Das hat uns alle natürlich ziemlich mitgenommen, aber es ist hier eben eine andere Kultur und für die hier lebenden Menschen ist ein Hund eben wie eine Kuh. Zudem sind wir eben einfach nicht an solche Anblicke gewöhnt, da sie in Zeiten von fertig eingepackten und zurechtgeschnittenen Supermarktfleischs aus unserem Alltag verschwunden sind. Übrigens werden Hunde und Katzen nur in bestimmten Regionen in China gegessen.
Auf dem Weg zum Restaurant, wo der Kochkurs stattfand, ergaben sich dann natürlich Unterhaltungen über ethisches Essen und Vegetarismus. Angekommen, war die Stimmung dann aber wieder besser und auch der Hunger kehrte zurück.
Also ab in die Küche, mit Schürze und Kochmütze und jeder an seinen Arbeitsplatz, an dem schon alles bereit lag, inklusive scharfem Hackebeil und Wokstation. Ich finde Marcus könnte wirklich als Küchenprofi durchgehen, oder Werbung für das Restaurant laufen. Es wurde zubereitet unter Anleitung unseres Guides: Aubergine mit Chilis und Knoblauch, Hühnchen mit Erdnuss, Gurke und Möhre, sowie Dumplings, das sind gefüllte Teigtaschen, in unserem Fall gefüllt mit Schwein und Gemüse.
Das Gekoche hat wirklich ungaublich Spaß gemacht und die sehr sehr sehr schmackhaften Ergebnisse sind unten zu sehen (links Aubergine und rechts das Huhn). Die Rezepte wurden uns ausgeteilt und ich kann eigentlich kaum erwarten, das zuhause mal nachzukochen!
Da morgen unsere 25stündige Marathonzugfahrt nach Chengdu ansteht, mussten wir noch für Proviant sorgen. Wir sind daher in einen chinesischen Supermarkt gegangen und haben uns mit allerlei Kram, unten zu sehen, eingedeckt.
Speziell die Auswahl an Nudelgerichten zum aufgießen ist beeindruckend, leider alle mit Fleisch. Wir haben dann mal nur zwei mit Chicken mitgenommen, die wird Marcus austesten, im Zug gibt es nämlich heißes Wasser. Ich halte mich dann mal an Altbekanntes und werde morgen beim Bäcker eskalieren. Der ganze Einkauf war übrigens enorm günstig. Wir haben noch nicht einmal 9,50€ ausgegeben.
Danach dann ab durchs abendliche Yang Shou Wie zu sehen, ist es hier grade abends proppevoll, hautpsächlich mit Chinesen.Wenn wir nicht noch fast 9 Monate reisen würden, müsste ich shoppingtechnisch wohl auch völlig eskalieren. Vieles mag ja nicht lange halten, aber es ist alles sehr schön .
Heute Abend werden wir wohl noch packen, bevor morgen dann die lange Fahrt kommt. Marcus hat schon ein wenig Angst, ich eigentlich nur Bedenken wegen den Toiletten an Bord. Hoffentlich macht die Verdauung alles mit…