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Köthi vs. Australien – Tag 7

Wie angekündigt, haben wir uns heute dem Regenwald gewidmet, dafür ging es ans “Cape Tribulation” - “Where the Great Barrier Reef meets the Rainforest”. Doch zuvor ein wenig Geschichtsnachhilfe: Das Cape Tribulation (ugs.: cape trib) kann prinzipiell auch als Cape Trouble übersetzt werden. Diesen doch sehr ungewöhnlichen und melancholischen Namen hat das Cape von Captain Cook höchstpersönlich erhalten. Dieser war nämlich als “Entdecker” (Es wird ja stets drüber diskutiert, ob er tatsächlich der erste war) Australiens an der Ostküste gelandet und mit seinem schiff genau in die Lücke zwischen Festland und Great Barrier Reef gesegelt und ist, “where the Great Barrier Reef meets the Rainforest” natürlich steckengeblieben und hat sich sein Schiff kaputt gemacht. Darüber war er dann betrübt und hat nicht nur dem Cape Tribulation seinen Namen gegeben sondern gleich auch noch Mount Sorrow und Mount Misery. Traurige Sache. Dafür ist er jetzt Nationalheld, ist doch auch was. Cape Tribulation ist etwa 2 Autostunden von Cairns entfernt, mit allen möglichen Aktivitäten rings um den Regenwald, macht das schließlich einen Tagesausflug von 7:00 Uhr morgens bis 19:00 Uhr abends. Dementsprechend gerädert bin ich jetzt zwar auch, aber seis drum.

Unser erstes Ziel im Rahmen dieses Tagesausflugs war dann “Mossman Gorge”. Gorge würde man im Deutschen glaube ich am ehesten mit Klamm oder Schlucht übersetzen. Ein gefundenes Fressen für Panoramafotos.

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Mehr als der Flussverlauf durch die Gorge, der natürlich auch sehr sehenswert war, fand ich aber die generelle Vegetation eines Regenwalds. Angeblich gibt es im “Daintree National Park”, der den Regenwald umfasst, einzelne Pflanzen, die seit mehr als 200 Millionen Jahren existieren.

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Die erste Station besuchten wir auch nur kurz und so fuhren wir nach den ersten Dschungeleindrücken ohne Verzögerung weiter zu einem Wildlife-Gehege. Hier gibt es neben unheimlich vielen Vogelarten natürlich auch Kängurus, Wallabies, Krokodile und – ich glauibe die waren einzigartig im Daintree National Park – Cassowarys und Wallabies kannte ich natürlich noch nicht. Ersteres sind eine Vogelart, die sehr an das Emu erinnert und durchaus an die zwei Meter hoch wird, aber nicht fliegen kann. Zweiteres sind eine den Kängurus ähnliche Art.

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Sowohl beim Cassowary als auch bei den Krokodilen haben wir glücklicherweise die Fütterzeit erwischt, so dass die Tiere von unserer Reiseführerin gefüttert werden konnten und somit immer super in unserer Nähe waren. Das Cassowary hat dabei mindestens 5 Bananen und 8 Tomaten ungekaut heruntergeschluckt. Ganz schön hungrig das Tier. Man konnte dann das essen noch als Wölbung den langen Hals runterwandern sehen. Das ist bei mir bestimmt auch so, wenn ich mich völlig überfresse. Die Krokodile bekamen kein Gemüse, sondern Schweinefleisch und bissen sich sogar gegenseitig in den Schwanz, um eher da zu sein. So ein träges Krokodil kann ganz schön beschleunigen, wenn etwas zu Essen in Reichweite ist. Sie werden angeblich alle 3 Tage gefüttert, in der Natur müssten sie viel länger ohne Nahrung auskommen. Mein persönliches Highlight war jedoch das Wallaby. Voim Laien kaum von Känguru zu unterscheiden, ist ihm die Streichelei von Touristen jedoch gleichgültiger, so durfte man den trägen Kerl sogar hinter den Ohren oder am Bauch kraulen und er hat sogar freudige Laute von sich gegeben.

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Dort gab es dann erstmal ein kleines Zwischenfrühstück. Ich hatte ein Chicken&Mayo-Sandwich und meine Mum überraschenderweise ein Egg, Bacon & Cheese Roll im Burgerbrötchen. Lecker. Als nächstes ging es dann wieder zurück in den tiefsten Regenwald mit einem kleinen Walkaround mit Lookout. Die Ansicht am Lookout-Point zeigt schon wie verdammt grün da alles ist.

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Im Regenwald gibt es übrigens nicht nur diverse Schlangen und Spinnen, sondern auch gefährliche Pflanzen. So gibt es beispielsweise eine Pflanze, deren Aborigine-Namen ich leider vergessen habe, deren Übersetzung aber “Pain Pain” hieß. Einmal mit den Blättern dieser Pflanze in Berührung gekommen, kann man sich auf Monatelangen Schmerz einstellen, der bei Temperaturveränderungen sogar noch verstärkt auftritt. Unglücklicherweise hat dieses Gestrüpp recht große  Blätter, so dass mancher Tourist sich nach seinem Regenwäldlichen Stuhlgang dieser Blätter als Klopapierersatz bedient. Die Folgen will ich mal nicht weiter thematisieren.

Zum Mittagessen ging es anschließend an einen Regenwaldstrand. Die meisten Regenwaldstrände sind absolute Traumstrände, jedoch über den Landweg nicht erreichbar, da sie vom Regenwald eingeschlossen sind. Dieser war jedoch zugänglich, enthielt jedoch auch sofort ein Warnschild wo z.B. vor Krokodilen gewarnt wurde.

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Was ich jetzt leider nicht fotografisch festgehalten hatte waren die vielen Löcher im Sand. Man konnte kaum einen Schritt tun, ohne auf ein solches Loch zu treten, neben dem jeweils ein Häufchen Sand lag. Es stellte sich dann heraus, dass dies die Wohnungen von Krebsen sind. Tausende! Wenn man soviel Natur auf einmal sieht, also das Meer mit seiner Artenvielfalt auf der einen und den üppigen Regenwald auf der anderen Seite, kann man glaube ich nur froh sein, dass der gesamte Nationalpark geschützt ist und wir in den nächsten Jahrzehnten hier keine Hotels erwarten können. Selbst die wenigen Kleingruppen, die derzeit Ausflüge in den Wald unternehmen, stören eigentlich schon das natürliche Gleichgewicht. Unsere Reiseleiterin erzählte von einem 1,50m langen Lizard, der sich statt zu jagen inzwischen ausschließlich von Touristen füttern lässt, die gerade an eben jenem Strand picknicken. Wenn die ihm allerdings nichts geben, wird er ungeduldig und läuft auch schonmal vertikal an einem Menschen hoch um an das leckere Essen zu kommen. Interessant dabei war übrigens auch, dass seine Krallen irgendwie giftig waren. Wir haben den Gott sei Dank nicht gesehen. Uns war das jetzt nicht passiert, prinzipiell kann ich aber auch auf solche Aktionen wie “Picknick im Regenwald” verzichten (wir wussten das vorher nicht). Kurz anschauen und dann Essen innem Lokal wäre da vielleicht besser. Naja, wie auch immer. Weiter ging es dann zur Flussfahrt mit eventueller Krokodilsichtung in freier Wildbahn.

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Bei der Flussfahrt ging es mit einem kleinen Kahn dann auf den Fluss, dessen Namen ich zwar mal wieder vergessen habe, der aber zwischen 50 und 100 Krokodile beherrbergt. Unser Reiseführer war vom Typ “Crocodile Dundee meets Britisches Königshaus” und wusste bereits vor der Tour, wo welches Krokodil oder welche Schlange anzutreffen war. Wir haben dann auch tatsächlich ein Krokodil entdeckt, wer es findet, darf es behalten:

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Und, wer es nicht gefunden hat, kann es sich nochmal in groß anschauen. Es lag auf dem Bild rechts auf der Sandbank faul in der Sonne. Es ist etwa 2m-2,50m Lang und satt.

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Ein kleiner grüner Frosch sprang uns auch noch ins Boot und wurde vom Reiseführer kurz auf die Hand genommen und anschließend wieder freigelassen. Vom Ködern einzelner Tiere wird strikt abgerate, man soll sie möglichst in Ruhe lassen. Es gibt aber wohl auch Touren, wo die Krokodile mit Fisch angelockt werden.

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Nach Abschluss der Krokodiltour war es schon später Nachmittag und wir machten uns dann auch wieder auf den Rückweg richtung Cairns. Auf dem Weg dorthin, haben wir noch an einem letzten Aussichtspunkt halt gemacht, der an “der zweitschönsten Küstenstraße Australiens” liegt. Ich meine er hätte “Rex Lookout” geheißen, bin mir aber mal wieder nicht sicher. Von hier aus hatte man einen herrlichen Ausblick an der Küste entlang, den man – wie so oft – auf Fotos nur sehr schlecht festhalten kann, ich habs natürlich versucht.

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Abends nach unserer Rückkehr war ich dann noch an der Esplanade (der Hafenpromenade) joggen und musste feststellen, dass das tropische Klima besser ist als jede Sauna, davon habe ich aber zum Glück aller Blogleser kein Foto.

Morgen steht dann wie bereits angekündigt die Schnorcheltour auf dem Plan.

Comments

Huschi said:

"Unglücklicherweise hat dieses Gestrüpp recht große  Blätter, so dass mancher Tourist sich nach seinem Regenwäldlichen Stuhlgang dieser Blätter als Klopapierersatz bedient. Die Folgen will ich mal nicht weiter thematisieren." ROFL

Bring mir ja so Blätter mit. Habe genügend Arbeitskollegen dennen ich das Zeug als Klopapier anbieten würde. :)

# May 16, 2009 4:58 PM

CaptainK@y said:

LOL, ich fass das Zeugs nicht an, das haut dir sofort Splitter in die Hand. Ich weiß nichtmal mehr, wie das heißt... Das würde ich aber nichtmal den schlimmsten Kollegen wünschen :-)

# May 17, 2009 4:27 PM

Lars said:

Ich würde aber sagen, der Kommentar von Husch oben lässt tief in das Klima bei einem großen deutschen Automobilkonzern blicken ;)

Sag aber mal Bescheid, wenn dir der Name einfällt. Die Pflanze muss ich dann bei Gelegenheit mal nachschlagen.

# May 18, 2009 3:59 PM