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Köthi vs. Australien – Tag 5

Heute war um 5:30 Aufstehen angesagt, die Sunrise-Tour zum Ayers Rock mit anschließendem Bushwalk ging schließlich schon um 6:00 Uhr los. Dass der Bus erst um 6:30 eintreffen würde, wussten wir beim aufstehen natürlich noch nicht, sonst hätten wir noch eine halbe Stunde länger schlafen können. Unsere Nachbarn waren sogar bereits um 4:30 Uhr wach. Ich frage mich, was die die ganze Zeit gemacht haben. Die haben übrigens so laut geschnarcht, dass die (verschlossene) verbindungstür zwischen unserem und deren Zimmer immer wieder vibriert hat. Bedenklich. Naja, back to topic. Wir sind auf jeden fall um 6:30 in den Uluru Nationalpark aufgebrochen um von dort die wechselnden Farben des Felsbrocken beim Sonnenaufgang zu begutachten.

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Womit man vielleicht nicht so rechnet, wenn man ans Outback denkt: Es ist Nachts schweinekalt! Heute morgen am Uluru waren es angeblich etwa 5°C. Uluru? Uluru ist der Name der Eingebohrenen für den Ayers Rock und wird hier bevorzugt verwendet. Ich war mir nur lange Zeit nicht sicher, wie das geschrieben wird, weswegen ich immer Ayers Rock geschrieben hatte. Bei 5°C heute morgen waren wir auf jeden Fall froh, dass es vom Tour-Veranstalter heißen Kakao oder instant Kaffee gab, meine Fleecejacke hätte ich genausogut noch mit einer Winterjacke umhüllen können, die ich aber leider nicht mit nach Australien genommen habe. Ein Vorteil der Kälte: Den Fliegen ist es zu kalt. Sobald es wärmer wird, erwachen die zum Leben und man ist stets damit beschäftigt, sie sich aus dem Gesicht zu wischen. Hier gibt es auch Leute, die sich Moskito-Hüte kaufen, darauf haben wir mal verzichtet, die sehen bescheuert aus.

Ich schweife schon wieder ab. Der Sonnenaufgang war auf jeden Fall um 7:14 Uhr, da haben wir dann sehnsüchtig drauf gewartet. Nach wir bereits gestern den Sonnenuntergang gesehen haben, hatte ich damit gerechnet, dass der Sonnenaufgang recht ähnlich aussieht. Das mag er vielleicht auch auf den Bildern, da der Berg ansich ja auch nicht sooo viele verschiedene Farben annehmen kann. Der plötzliche Aufleuchten bei Sonnenaufgang ist meiner Meinung nach jedoch noch beeindruckender als der Effekt beim Sonnenuntergang. Auch heute natürlich wieder eine kleine Panorama-Foto-Eskalation (hier mal nur ein paar, ich habe noch viele viele mehr):

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Wie bereits beim Sonnenuntergang war natürlich alles was zwei Beine hatte auch an der “Sunrise Viewing Area” versammelt und auch am frühen Morgen kreisten pünktlich zum Sonnenaufgang sogar Hubschrauber und Flugzeuge um den Uluru. Es war also wiederum eine Massenveranstaltung, was zwar das Naturschauspiel ansich nicht beeinflusst, jedoch die Atmosphäre in der man sich das Ganze anschaut. Wenn ringsherum gesungen, gefrühstückt oder gegrillt wird, kommt der Event-Charakter natürlich stark durch.

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Auf der Weiterfahrt vom Sonnenaufgang zum Frühstück im “Culture Center” der einheimischen Parkverwaltung konnten wir noch kurz anhalten um von weitem die “Olgas” zu fotografieren. Hatte ich über die Olgas schon was geschrieben? Ich glaube nicht. Sie sind, ähnlich wie der Uluru, ein einheimisches Heiligtum, bestehen jedoch aus mehreren Einzelfelsen im Gegensatz zu einem fotogenen Monolithen, wie es der Uluru ist. Vielleicht sind sie deswegen weniger bekannt. Sie sind sogar höher als der Uluru und haben auch irgend einen einheimischen Namen, den habe ich aber schon wieder vergessen. Auf dem Bild sind sie rechts neben dem Uluru am Horizont zu erkennen.

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Angeblich sehen sie im Dunkeln so aus, wie Homer und Marge Simpson, die sich im Liegen die Sterne angucken. Homer erkenne ich rechts mit viel Fantasie… Hier ein Bild von gestern Abend:

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Im Cultural Center war das Fotografieren leider nicht gestattet, so konnte ich auch nicht den Vogel ablichten, der uns mit seinen Tiefflügen beim Frühstück stets auf Trab gehalten hatte. Anschließend wurde uns unser Aborigine-Führer Sammy (sein offizieller Titel war Senior Aboriginal Guide… cooler hätte ich noch “Senior Vice President of Aboriginal Guidance Department” gefunden) und ein dazugehöriger Übersetzer, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, vorgestellt und es ging los auf den Liru Track der recht nah am Uluru verläuft.

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An diesem Liru Track machte Sammy immer wieder halt, um uns von der Kultur seines Volkes zu erzählen, uns Werkzeuge zu zeigen oder Geschichten aus der “Creation Time” (die Aborigine-Entstehungsgeschichte) mit Zeichnungen am Boden zu illustrieren und zu erläutern.

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Man durfte sogar selber alles anfassen und benutzen, so z.B. die Jagdwerkzeuge. Ich musste dabei feststellen, dass sich der Speer zwar sehr gut auf Fotos macht, aber sehr schwer zu werfen ist. Ich habe glaube ich den schlechtesten Wurf von allen abgegeben. Sammy hingegen könnte das leichte Stöckchen eine beachtliche Strecke weit abfeuern. Angeblich hat er mal bei der Aborigine-Variante der olympischen Spiele teilgenommen und entschlossen dort nicht mehr anzutreten, da er Jahr für Jahr alle Titel abgeräumt hat.

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Eine von den in den Boden geritzten Zeichnungen in Gänze zu erfassen ist ein recht schwieriges Unterfangen, ich habe es jedoch mal mit Hilfe mehrere Fotos versucht. Das Folgende Bild Zeigt die Geschichte vom “Blue Tongue Lizard Man” (links oben, nicht im Bild), der seine Heimat verlässt um Freunde zu finden und letztendlich am Uluru landet (Der Uluru ist der große Kreis oben rechts in der Zeichnung). Dort war jedoch schon ein anderer Typ, dessen Namen ich mal wieder vergessen habe (Unten im Bild, sieht fast aus wie ein Vogel). Der Blue Tongue Lizard Man findet den anderen auf jeden Fall schlafend vor und überlegt sich, ob er lieber einen neuen Freund haben möchte oder ob er so hungrig ist, dass er dem Fremden das gebunkerte Emu-Fleisch klaut. Letzteres tut er dann, ist aber so schlau, mehrere Spuren aus dem Heim des anderen Typen zu legen, damit dieser nicht sofort weiß wer es war. Auf kurz oder Lang kommt der jedoch dahinter und stellt den Blue Tongue Lizard Man in seiner Höhle im Uluru zur Rede. Der Leugnet und so macht der andere Typ am Fusse des Berges ein Feuer und dem Blue Tongue Lizard Man wird in seiner Höhle heiß und er sieht nichts mehr und so stürzt er den Berg herunter und ist tot. Ende der Geschichte.

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Und das alles kam aus dieser kleinen Zeichnung… Die Geschichte wird übrigens auch schon seit mehreren Tausend Jahren erzählt.

Nach mehreren Geschichten und Vorführungen war die Tour nach insgesamt 5,5 Stunden (inkl. Sonnenaufgang) dann vorbei. Tiere haben wir leider keine gesehen, aber Känguruküttel… Juhuu!! Damit man sich die Landschaft und Atmosphäre im Uluru Nationalpark besser vorstellen kann, habe ich mich nochmal an einem Panorama versucht.

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Nach kurzer Entspannungsphase haben wir nochmal auf eigene Faust eine Aussichtsplattform gesucht und auch gefunden, von der aus wir uns ein letztes mal den berühmten Felsen angeschaut haben. Hier waren auch endlich mal keine Touristenmassen.

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Und damit verabschieden wir uns auch vom Ayers Rock, denn morgen Mittag geht bereits unser Flug nach Cairns in den Regenwald und auch ans Great Barrier Reef!