September 2010 - Posts
Gestern war mit den Erasmusstudenten ein Picknick geplant auf der Bastille,-scheint hier die Location zu sein. Ich also hin, mit lecker baguette und käse und was man so braucht. Habe mich diesmal dazu entschieden, die Seilbahn hoch zu nehmen und runterzulaufen. Das führte dazu, dass wir ziemlich früh da waren und erstmal nicht wussten wohin. Nachdem wir dann aber den Organisator getroffen haben, ließen wir uns nieder und mit der Zeit kamen dann auch die fleißigen Wanderer zu uns.
Schließlich kam irgendwer auf die Idee einen historische Platz zu besichtigen, der sich auf dem nächsten Berg befand. Da war ich natürlich am Start, Und wie das so ist in einer großen Gruppe, man nimmt natürlich nciht den bequemen Schottenweg in Serpentinen, sondern den direkten, der in einer Kletterpartie endete...Fotos erspare ich meiner Mama, abgesehen davon, dass ich auch keine gemacht habe :) Der Ausblick lohnte sich dann aber, obwohl das Wetter etwas ungünstig war:
Auf dem ersten Bild sieht man übrigens die Stelle, an der die zwei Flüsse von Grenoble, der Drac und die Isère, zusammenfließen. Bei dem "historischen Platz" handelte es sich übrigens um ein Denkmal für die Alpentruppen der Franzosen, die sie aus Angst vor den Italienern im 19. Jahrhundert gegründet haben. Dabei ist mir dieses Schild aufgefallen:
...und ich dachte mir. irgendetwas fehlt, nur was? Und dann fiel es mit wie Schuppen von den Augen:-Eierkuchen, ganz klar!
Auf dem Rückweg haben wir dann den Schotterweg genommen, was aber für einige wohl noch gefährlicher war, jedenfalls haben sie sich mehrmals gemault. Als wie wieder auf dem Picknickplatz waren, waren natürlich alle weg, sodass wir auch den Abstieg wagten, Da einige zu einem Studentenwohnheim mussten, das auf der Hälfte zwischen Bastille und Stadt liegt, bin ich da einfachn mal mit,- der übelste Schleichweg, bei dem man auch über ne 2m hohe Mauer klettern musste,- Abenteuer pur :). Als ich dann endlich ander Tramhaltestelle stand, wollte ich auch nur noch nach Hause und die Beine hochlegen...
So, das waren die neuisten Neuigkeiten, bald mehr von mir!
In den letzten Wochen bin ich auch mal dazu gekommen, die Küche auf meiner Etage auszuprobieren. Es handelt sich dabei um zwei Herdplatten mit zwei Hitzestufen: wenig und weniger als wenig. Ich habe es jedoch schon geschafft, eine Gemüsepfanne zu zaubern:
Dann habe ich im Carrefour die oben stehende Köstlichkeit entdeckt,-Frankfurter Würstchen...richtig schön knackig und lecker. In Tütensuppe, die sich ganz hervorragend auf den Platten herstellen lässt, ein Genuss, vor allem, das Suppenwetter ist,-kaaaaaaaaalt ist es geworden!
Bonjour!
Nach den ersten Beschwerde, wann es hier im Blog denn eigentlich mal weiter geht, nun also die nächsten Neuigkeiten. DIe letzten zwei Wochen war ich mit der Einschreibung in die Uni, der Neuauswahl der Kurse und den ersten Kursen beschäftigt. Die Einschreibung gleicht echt einem Staatsakt, soviel Papierkram kann nur ungesund sein. Kein Wunder das hier so oft gestreikt wird. Nach dem Ausfüllen von gefühlten 300 Böge, auf denen immer dasselbe stand (wer Angst vor Google hat wegen Datenklau und so...nicht an einer französischen Uni studieren...immerhin, mein Lieblingsessen wollten sie nciht wissen) habe ich dann aber endlich das Produkt aller Bemühungen erhalten: meinen Studentenausweis,-und war gleich enttäuscht. So unprofessionell mit aufgekleben Foto und Papierschnipsel hätte ich das nicht erwartet...
Eigentlich musste ich meine Kurse ja schon in Deutschland festlegen (auch so eine sinnlose Sache,ich hab einfach irgendetwas genommen). Hier habe ich sie aber zu 80% nochmal umgeschmissen ^^. Folgende Kurse werde ich belegen:
Contrôl de gestion d'industrie*
Analyse et marketing du besoin*
Comportement de produi-calcul de structure*
Entreprise et société
droit et contrat
anglais d'affaire
Die mit dem Sternchen habe ich letzte Woche schon besucht,- und eieieiei ganz schön schwierig alles auf französisch,- ich war nachher vom Zuhören schon seeeehr müde. An dieser Stelle ein paar Informationen: Bei der INP Grenoble handelt es sich strenggenommen nicht um eine Universität, sondern um eine "Grande ecole". Die Studenten machen zunächst nach dem Abi zwei Jahre an einer anderen Schule die "class préparatoire" mit Grundlagenfächern in Mathe und Naturwissenschaften um nachher einen Test zu bestehen, mit dem sie an der INPG weiterstudieren dürfen. Das sind dann noch mal drei Jahre,-nach dem ersten hat man das Niveau des Bachelors, nach dem dritten das Diplom. Den Begriff Schule (Ecole) kann man übrigens wörtlich nehmen: die Kursauswahl ist bis auf einige Projekte im dritten Jahr festgelegt, und sollte man etwas nciht bestehen bleibt man wie in der Schule Sitzen und muss das Jahr wiederholen ^^. Glücklicherweise dürfen wie Erasmusstudenten lustig in den Jahren hin un herspringen, solange es in den Stundenplan passt. Ich habe Kurse aus dem zweiten und dritten Jahr. Die Kursgröße ist ungewohnt klein,-ca 40 Personen...da fehlt mir schon fast die Anonymität. Nichtkommen oder Zuspätkommen wird garnciht gerne gesehen...:)
Insgesamt eine sicherlich interessante Art der Lehre,- das festgelegte würde mir allerdings garnciht behagen, sodass ich glaube ich ganz froh bin, an der TU Darmstadt zu studieren :)
Was ich gelernt habe: viele neue Vokabeln, Professorinnen im Bereich Technik sind überall ein wenig...anders, meine Mechaniklehrerin sieht aus wie ne Hexe mit pinken Nagellack
Bonjour allerseits!
Heute nur ein kleiner Beitrag. Wir der ein oder andere vielleicht in den Medien mitbekommen hat, wurde gestern in Frankreich gestreikt. Grund ist neben der geplanten Erhöhung des Rentenalters von derzeit 60 auf 62 Jahren generelle Unzufriedenheit mit der Regierung. Aus diesem Grund fuhren die Straßenbahnen gestern unregelmäßig und zeitweise nciht durch die Innenstadt, weshalb ich die Hälfte meines Weges zur Uni laufen musste. Dabei komme ich am Place Verdun vorbei, wo offen bar der Treffpunkt der Streiker war, und hier erfuhr ich auch, warum die Franzosen mit dem streiken immer so schnell dabei sind: im Grunde feiern sie dort nämlich nur eine riesige Party: Es standen viele Buden dort, es wurde laute Rockmusik gehört und gegrillt. Ab und zu schwenkte jemand verwegen eine Ché-Flagge oder eine Flagge mit dem Zeichen der Sowjetunion ^^.Hier Beweisfotos:
Nun zur zweiten Sache die ich euch zeigen wollte.Da ich mich mit dem Wetter hier doch etwas vertan hatte beim packen und doch eher winterliche Klamotten mitgenommen habe, musste ich heute die Waschmöglichkeiten der Résidence austesten. Der Waschraum befindet sich im deutschen Gebäude ( Vorurteile?) und besteht aus zwei Waschmaschinen und einem Trockner. Eine Wäsche kostet 2,30 €, trocknen für 3 Minuten 50 Cent. Ganz schön teuer aber naja. Nachdem ich dort eine dreiviertelstunde vor meiner Wäsche saß und ihr beim waschen und trockenen zusah, musste ich sie hinterher zum resttrockenen irgendwie in meinem Zimmer verteilen, da ich Jeans ungern in den Trockner schmeiße. Daher sieht mein Zimmer ein wenig abenteuerlich aus, und ich sitze hier an dem einzigen halbwegs freien Platz :) Dafür riecht es gut.
Gestern abend sind hier übrigens die Toiletten kollabiert. Das war ganz schön widerlich, vor allem weil irgendein Idiot das Licht ausgemacht hat, sodass man zunächst in die übergelaufene Scheiße getapst ist, wenn man nciht bescheid wusste.Schuhe=Müll
Soweit für heute,
ich vermiss euch!
Conny
Salut tout le monde!
Nach dem ich diese Woche kaum Zeit hatte, zu schreiben,
folgt hier die Zusammenfassung von den unglaublich vielen Sachen, die ich
erlebt habe;
Montag: Die Woche beginnt mit dem Intensivsprachkurs, der
jeden Tag von 9 bis 11 Uhr geht. Am Montagnachmittag habe ich ein Konto
eröffnet und eine Versicherung abgeschlossen…obwohl ich irgendwie nur die
Hälfte von dem verstanden habe, was die Frau erzählt hat…Später gab es dann
noch einen Empfang im „Amphi“, dem Audimax hier quasi. Neben dem üblichen Reden
und Werbung für die INPG keine besonderen Vorkommnisse.
Dienstag: Nach dem Sprachkurs ging es zur Stadtralley, die
war anstrengend, aber hilfreich und lustig. Danach gab es französische Hotdogs,
also Wurst in Baguette…nicht meine bevorzugte Art und Weise für Hotdogs, aber
ich hatte Hunger! Abends war dann noch „Speedmeeting“, was eine ganz gute
Gelegenheit bot, Leute kennenzulernen, obwohl es schwierig ist, hier nicht beim
dritten auf einen Deutschen zu treffen: Abgesehen von meinem Bekanntenkreis
scheint es also doch ein paar Deutsche zu geben, die Franzosen mögen :-P.
Glücklicherweise habe ich auch einen Spanier getroffen, der auch in der
gleichen Residence wie ich wohne, praktischerweise zwei Zimmer neben mir,
sodass wir nicht alleine nachhause mussten, die Gegend ist echt ein wenig
strange.
Mittwoch: endlich konnte ich mir eine Monatskarte für die
Tram kaufen und bin dabei just - Überraschung- in einen Darmstädter WIMB
gelaufen…naja den Witz mit der Ente habe ich mir verkniffen ;). Da Franzosen
für alles ein Foto brauchen, habe ich jetzt einen weiteren Ausweis in meinem
Portemonnaie, der ganz schön massiv ist.
Donnerstag: Nachmittags gab es den sortie culturel: eine
Stadttour mit einer kleinen Minibahn durch die Altstadt von Grenoble und dann einen
Besuch im Musée de Grenoble, immerhin das drittgrößte Museum Frankreichs, mit
einer umfangreichen Kunstsammlung von der Antike bis zur Gegenwart. Danach ging
es dann zu Fuß hoch zur Bastille, was ohne Mittagessen durchaus nicht zu
empfehlen ist. Der Ausblick lohnt sich jedoch, und zurück ging es dann auch in
den „oeufs“ (Eiern) der Seilbahn. Nächstes mal umgekehrt! Dann in den Parc Paul
Mistral zum Pizzaessen und anschließend zum Eislaufen. Danach war ich ziemlich
platt!
Freitag: Mein erstes „exam“ als Abschluss des
Intensivsprachkurses. Nachmittags bin ich dann zum zweiten mal Einkaufen
gewesen: jedoch sind die Franzosen wohl immer rücksichtslos beim Einkaufen:
Drängeln, Schubsen und im Weg stehen eingeschlossen. Dafür gabs lecker Couscoussalat
zum Abendbrot J
Was ich diese Woche gelernt habe: unglaublich viel. Schon
alleine wegen der Internationalität von Erasmus würde ich jedem empfehlen, ein
Auslandssemester zu machen, wenn man dann in einem völligen Mix aus drei
Sprachen steckt und die Möglichkeit hat, so viele verschiedene Leute
kennenzulernen, fühlt man sich echt gut.
Was ich vermisst habe: Zeit für mich selbst, Schlaf für das
Schlaftier in mir, euch alle, um diese Erfahrung zu teilen!
Was ich noch sagen wollte: Franzosen sind außerhalb der Supermärkte
ausgesprochen freundlich, egal ob man jemanden auf er Straße fragt, bei der
Bank ( ohne Termin bei Hochbetrieb trotzdem einen Termin bekommen), oder im
Café: die Leute sind wahnsinnig hilfsbereit, wenn man sie nett und zunächst auf
französisch fragt. Und: Französinnen, namentlich über 30jährige, ziehen sich
wirklich ausgesprochen geschmackvoll an, das ist kein Gerücht !
Mein Lieblingslied aktuell: Starlight-Muse
Allerliebste Grüße an euch alle!