Gestern hatten wir endlich mal die erste Veranstaltung, die zwar nur halb von der Uni organisiert wurde ( die haben uns nur bescheid gesagt, dass da was ist und haben uns angemeldet), aber immerhin. In der Mail war die Rede von einer "Erkundung der Stadt" und alle gingen davon aus, dass wir drei Stunden (13:45Uhr bis 17Uhr) durch die Stadt laufen würden. Treffpunkt war vor dem Brunnen an der Kathedrale. Da sind wir auch schon brav hingedackelt und wunderten uns über die zahlreichen Busse, die auf dem Parkplatz davor standen. Nach einer Viertelstunde sahen wir, wie einige von den ERASMUS-Studenten in die Busse einstiegen und gingen hin, um zu sehen, wies sie nicht mit uns warteten. Als wir am Bus einstiegen wurden wir von so komischen Organisationsleuten gefragt, ob wir Studenten seien, was wir logischerweise bejahten. Dann wurden wir in die Busse gescheucht... Während die Busse abfuhren, sahen wir, wie eine Gruppe von der Fontäne mit Führerin zu Fuß Richtung Innenstadt loszog... Die Bustour zog sich dann zunächst 2 Stunden hin; man fuhr die Hauptverkehrsachsen entlang und bekam gesagt: Da ist eine Schule, da ist ein Gymnasium, da ist ein Einkaufscenter, da wird die Tram gebaut. Im Grunde war es so, als würde man bei uns den äußeren Ring entlangfahren. Nach 2 Stunden wurde irgendwo auf einem Parkplatz in einem "Wäldchen" gehalten und die gesamte Masse (also Menschen aus 5 Bussen, teilweise Studenten, teilweise normale Leute aus Le Mans) bewegten sich in eine Richtung; da wir nicht wussten, wo es den hingehen sollte, sind einfach mal in der Menge mitgeschwommen. Wir landeten in einer Art überdimensinaler Schutzhütte, in der es Kaffe, Tee, Saft, Plätzchen und Rillettes gab und der Bürgermeister Le Mans in der Menge (es war ekelig, man stand dicht an dicht gedrängt, weil es regnete und man platzmäßig wohl nicht mit Regen gerechnet hatte...) eine elendig lange Rede über die Geschichte Le Mans, die keiner und wir am allerwenigsten hören wollte, runterbetete. Dann durften alle essen und trinken (Chaos pur, weil in einer Menge, in der sich aufgrund der Dichte eh keiner bewegen konnte, alle Leute ans "Buffet" wollten), jeder bekam eine Tasche mit Tausend Infomaterial über Le Mans und danach konnten wieder alle zu den Bussen gehen. Toll. Dann ging es auch direkt wieder nach Le Mans zum Ausgangspunkt. Ob wir nun wirklich in der Veranstaltung gewesen sind, für die wir uns angemeldet hatten, wissen wir bis heute nicht.
Ich habe mich jedenfalls geärgert; ich hatte meinen Fotoapparat mit, aber 1. gab es nichts Interessantes zu fotografieren (außer vielleicht die Wasserwerke für Berni) und 2. regnete es in Ströhmen, sodass die Fotos aus dem Bus raus eh nichts geworden wären. Das Einzig Positive war, dass wir 3 Stunden lang umhergefahren wurden und in dem Regen nicht zu Fuß laufen mussten, aber ansonsten war der Nachmittag ein totaler Reinfall (übereinstimmende Meinung aller ERASMUS-Studenten). Nicht mal das Gelände von 24-Stunden-Rennne haben sie uns gezeigt, dafür das Basketballstadion, das völlig uninteressant war. Naja.
Anschließend war ich mit Doreen noch in der Stadt, ein paar Einkäufe erledigen und - zum ersten Mal hier, umba umba umba tätärääääää - bei Mc Donald. Ein Cheeseburger kostet hier 1,50€, ein Big Mac 3,50€. Und eine mittlere Cola 1,90€. Mehr weiß ich nicht, denn das war alles, was ich geholt habe... Dafür kann ich sagen dass die Toiletten dort völlig für den A... (also...im wahrsten Sinne des Wortes) sind, es wird
a) nicht nach Männlein und Weiblein getrennt, es gibt
b) nur eine einzige Toilettenzelle und die war
c) tierisch dreckig.
Dann waren wir um halbacht fertig und wollten nach Hause fahren; es stellte sich heraus, dass die normalen Linien zur Uni nicht mehr fahren, nur noch die Nachtbusse, von denen der nächste um 21 Uhr kommen sollte. Wir haben dann eine Linie bis zum Krankenhaus genommen, das in der Nähe der Uni liegt und sind von da aus mit den Einkaufstüten zu Fuß zur Uni gelatscht, mit einer Abkürzung zu den Wohnheimen über eine völlig durchmatschte Wiese. Hat glatt einen Abend bei Rainer ersetzt, hab jetzt Armmuskeln... ich war jedenfalls sehr froh, als ich zu Hause war.